Datum: 22.12.2016
Status: Abgeschlossen
Sitzungsort: Großer Sitzungssaal, 2. Stock
Gremium: Stadtrat
Öffentliche Sitzung, 19:00 Uhr bis 19:50 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Ansprache des 1. Bürgermeisters Andreas Wutzlhofer zum Jahreswechsel
2 Kurzansprache und Dankesworte des 2. Bürgermeisters Uli Münchmeier
3 Kurzansprache des geschäftsleitenden Beamten Alfons Sier

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1. Ansprache des 1. Bürgermeisters Andreas Wutzlhofer zum Jahreswechsel

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 36. Sitzung des Stadtrates (Jahresschlusssitzung) 22.12.2016 ö 1

Sach- und Rechtslage

Hochverehrte Herren der Geistlichkeit, Dekan Hösl,
Stadtpfarrer Peischl, Pfarrer Hajek,
verehrter Herr Altbürgermeister Joschi Zilbauer,
lieber Bürgermeisterkollege Karel Lukes aus Stribro,
verehrte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, der Verwaltung,
des Außendienstes und im Ruhestand,
liebe Pressevertreterin,  meine sehr verehrten Damen und Herren,

herzlich willkommen zu unserer Jahresschlusssitzung und ein Dankeschön an Sie, dass sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind.
Vorab ein Wort des Dankes an Annette Helgert und Ingrid Scheinkönig, dass wir in unserer Weihnachtssitzung bereits den weihnachtlichen Glanz in Form der wunderbaren Dekoration erleben dürfen.
Musikalisch werden wir heuer von Benjamin Jung und seinen Freunden
begleitet. Bereits jetzt schon ein „Vergelt´s Gott“ von uns dafür.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
bevor ich das Jahr 2016 nochmals kurz Revue passieren lasse und einen Ausblick für 2017 gebe, darf ich Sie alle bitten, sich von den Plätzen zu erheben, um einer Person zu gedenken, die uns im Jahr 2016 für immer verlassen hat.
Am 23. März 2016 verstarb der Verwaltungsangestellte 
Johann Kunz.  Er wurde 80. Jahre alt.
Zuverlässig und einfühlsam verrichtete Johann Kunz von 1972 bis zum Eintritt in den Ruhestand Ende 1998 seinen Dienst bei der Stadt, wobei er oftmals der erste Ansprechpartner für die sozial schwächeren Bürgerinnen und Bürger war. Sowohl im Kollegenkreis als auch bei der Bevölkerung war er durch seine freundliche und hilfsbereite Art überaus geschätzt und anerkannt.

Wir werden Johann Kunz in ehrender Erinnerung behalten. Vielen Dank.

Desweiteren haben sich 3 Personen in den Ruhestand verabschiedet.
Zum 01.04.2016        Frau Margit Saller (Bauhofmitarbeiterin)
Zum 01.06.2016                Frau Brigitte Süss (Hausmeisterin FW-Haus)
Zum 01.07.2016                Herr Klaus Kreiner (Sachgebiet Sicherheit u.
                               Ordnung sowie Wahlamt, EDV)

Von dieser Stelle aus darf ich mich nochmals für die lange Zeit der ver-trauensvollen Zusammenarbeit bedanken und eine hoffentlich noch sehr
lange und angenehme Rentenzeit wünschen.
! Verabschiedung im kleinen Rahmen

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Weihnachten ist ein Fest, das hierzulande allen Menschen viel bedeutet. Was sie damit verbinden, ist recht unterschiedlich und mag von christlichen Werten bis zu ganz profanen Wünschen nach geruhsamen Feier-tagen zum Jahresschluss reichen.
Weihnachten ein Fest, mit dem wir aufgewachsen sind, ein Fest, das mit der Kindheit und schönen Erinnerungen verknüpft ist. Weihnachten, die Geburt Christi. Und gerade deshalb können wir uns der Ausstrahlung dieses Festes nicht entziehen, selbst wenn wir den heutzutage üblichen Weihnachtsrummel nervig finden und oft genug die Adventszeit zu einer Zeit der Rastlosigkeit und Hektik wird.
In den Weihnachtstagen liegt es besonders nahe, über Gemeinsinn und Menschlichkeit zu reden, sind doch gerade diese Werte eng mit dem Fest und der frohen Botschaft verbunden. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind besonders wertvoll, darum freuen wir uns gemeinsam auf die Weihnachtsbotschaft und lassen zu Weihnachten und zum Jahresende nochmals Ruhe, Entspannung und Besinnlichkeit einkehren.

In 10 Tagen schreiben wir bereits das Jahr 2017 und ich denke, wir können zufrieden feststellen, dass ein arbeitsintensives, aber auch ein gutes Jahr zu Ende geht. Dass es wiederum möglich ist, ein positives Resümee zu ziehen, ist sicherlich auch ein Verdienst meiner Stadtratskolleginnen und –kollegen, die Verantwortung übernommen haben und deren Einsatz ausnahmslos dem Wohl unserer Stadt und ihrer Bürger galt. Ihr seid „Kümmerer für die Öffentliche Sache“ und ich habe großen Respekt vor diesem persönlichen Einsatz, den ihr wohlgemerkt rein ehrenamtlich leistet.

In diesem Zusammenhang möchte ich meine beiden Stellvertreter ansprechen, den Uli Münchmeier und den Hans Gollwitzer, auf die ich mich stets verlassen konnte. Für die ausgezeichnete, vertrauensvolle Zusammenarbeit – ein großes Dankeschön dafür.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist zu erwarten, dass das Ergebnis des Haushaltsjahres 2016 wiederum positiver ausfallen wird, als veranschlagt. Damit waren wir in der Lage, sowohl den Bereich der Pflichtaufgaben als auch die Bandbreite der freiwilligen Leistungen aus einer geordneten finanziellen Grundlage heraus abzudecken. Gleichzeitig eröffnet uns diese Situation Möglichkeiten, Investitionen zu tätigen, die dem Erhalt und der Verbesserung eines guten sozialen und gesellschaftlichen Lebensumfeldes zu Gute kommen.

Für mich ist dieses Haushaltsergebnis auch ein gutes Beispiel dafür, dass in Vohenstrauß erfolgreiche Unternehmen, Firmen, Gewerbetreibende, der Handel und das Handwerk sowie die Dienstleistungsbetriebe mit ihren tüchtigen Mitarbeitern für eine positive Entwicklung sorgen.
Unser Part muss daher auch weiterhin darauf abgestimmt sein, ausgezeichnete Rahmenbedingungen zu schaffen, was uns nach meiner Meinung bislang gut gelungen ist.

Vohenstrauß ein guter Standort für das Leben, das Wohnen und das Arbeiten.
Auch bei der Verschuldung steht die Stadt Vohenstrauß relativ gut da, denn den Schulden in Höhe von 1,25 Mio. € stehen Rücklagen von 3,45 Mio. € gegenüber. Ohne unsere Rücklagen beträgt die Pro Kopfverschuldung rund 169 € und liegt damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von Kommunen vergleichbarer Größenordnung (764 €).

Es zeichnet die Stadt aus, dass man verantwortungsbewusst mit den Finanzen umgeht, sachgerecht und objektiv Projektentscheidungen trifft sowie das eigene Anspruchsdenken immer wieder überprüft und auf ein vertretbares Maß abstellt.

In dem Zusammenhang finde ich es auch wert anzusprechen, dass wir trotz gewisser Sparzwänge gerade im Bereich Kinderbetreuung und Schulen vorbildlich agieren. Unsere Anstrengungen in diesem sozialen Bereich werden noch deutlicher, wenn wir uns vor Augen führen, dass wir
über Bauinvestitionen hinaus jedes Jahr für die Kindergärten, Kinder-krippen und den Kinderhort rund 650.000,-- € an Unterhalts- und
Betriebskosten aufwenden.

Wie man auch 2016 in unserer Stadt und Großgemeinde feststellen konnte, lag ein Arbeitsschwerpunkt in der Verbesserung der verkehrlichen Situation.
Projekte wie der Ausbau der Langen Gasse und der Lagerhausstraße, die Anlage des Gehweges entlang der Kreisstraße NEW 50 zum Gewerbe-gebiet und nicht zuletzt der überaus gelungene Ausbau der Bahnhof-straße, belegen dies.
Handlungsbedarf bestand auch beim Kanalbau in der Rosenstraße, der durch die ständige Überstauung des Kanals und den daraus resultierenden Rückstau in die angrenzenden Wohnhäuser bei Starkregenereignissen erforderlich geworden war.

Derzeit läuft in der Stadt Vohenstrauß und in 3 weiteren Erschließungsgebieten der Ausbau von Breitbandstruktur im Rahmen der Förderung zur Einrichtung von Hochgeschwindigkeitsnetzen in Bayern.
Leider wurde uns durch die Telekom mitgeteilt, dass der Fertigstellungszeitpunkt Ende November 2016 nicht eingehalten werden kann und sich das rund 900.000 € teure Projekt voraussichtlich um 3 - 4 Monate verzögern werde.
Zwischenzeitlich konnten wir jedoch erreichen, dass das Gewerbegebiet noch im Dezember abgeschlossen werden kann und die Freischaltung im Januar 2017 erfolgen wird.

Über ein weiteres Programm, das vom Bund angeboten wird, sollen nun auch die bislang unversorgten Bereiche mit schnellem Internet versorgt werden. Den entsprechenden Förderantrag haben wir am 20. Juni 2016 erfolgreich zum Abschluss gebracht. Hinsichtlich der Entwicklungsmöglichkeiten unserer Betriebe, aber auch für den Haushalt eine unverzichtbare Voraussetzung.
Aktives Handeln war auch bei der weiteren Gewerbegebietsausweisung angesagt, nachdem durch eine große Betriebserweiterung kaum noch kurzfristig erschließbare gewerbliche Flächen zur Verfügung standen.
Notwendig gewordene Grundstücksverhandlungen konnten erfolgreich abgeschlossen werden, wodurch ca. 55.000 m² Gewerbeflächen generiert werden konnten.

Ein Thema mit besonderer Bedeutung steht ebenfalls kurz vor dem Abschluss. ISEK ! Dieses innerstädtische Entwicklungskonzept wurde von verschiedenen Interessen- und Arbeitsgruppen erarbeitet, mit der Zielvorgabe, wie unsere Stadt- und Großgemeinde zukünftig gestaltet und
weiter entwickelt werden soll. Nun steht noch die Abstimmung mit der Regierung der Oberpfalz an. Sodann steht einer weiteren sinnvollen Innenentwicklung nichts mehr entgegen.

Soweit nur ein kleiner Überblick über die Maßnahmen, die in unserer Stadt umgesetzt worden sind und uns in der Entwicklung von Vohenstrauß wieder ein Stück voran gebracht haben.

Wir dürfen auch feststellen, dass nicht nur viel im Großen und Kleinen investiert wurde, sondern es wurden auch viele wichtige Schritte unternommen, um damit die Voraussetzungen für weitere, anstehende Projekte zu schaffen.
Dabei steht sicherlich das Thema Baugebiet „Sommerwiesen“ an oberster Stelle. Lange haben wir uns wegen der Bauleitplanung bzw. der Änderung des Flächennutzungsplanes mit den Fachstellen des Landratsamtes auseinandersetzten müssen. Letztendlich sind wir froh, dass nach über 1 ¾ Jahren (Grundsatzbeschluss über die Ausweisung eines neuen Baugebiets erfolgte im März 2015) dank der Unterstützung unseres Herrn Landrates, die Genehmigung seit dem 14.12.2016 im Haus haben.
Nun wird es zügig weiter gehen und wir erwarten, dass mit der Erschließung des Baugebietes, welches 98 Bauplätze umfasst, im Frühjahr begonnen wird und sich eine rege Bautätigkeit im Spätsommer einstellen wird, was bei über 40 Vorbemerkungen zu erwarten ist.
Ganz im Gegenteil dazu lief unser Antrag zur energetischen Sanierung des Rathauses mit Maßnahmen der Barrierefreiheit (Aufzug) sowie des Brandschutzes im Rahmen des KIP völlig problemlos.
Nachdem die Anfrageunterlagen fristgerecht bei der Regierung d. OPf. Ende November 2016 eingereicht wurden, werden wir die rund 1,46 Mio. teure „Rathausbaustelle“ im Frühjahr angehen können. Ich darf bereits jetzt schon alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bitten, sich dafür einzusetzen, dass trotz der voraussichtlich 6monatigen Baustelle, ein geordneter Rathausbetrieb und eine reibungslose Bürgerbetreuung geleistet werden kann.
Ein seit langem verfolgtes städtebauliches Ziel (VU 2004) ist die Neugestaltung der an die Langen Gasse angrenzenden Innenhöfe und Zufahrtsbereiche. Nachdem die Problematik mit den komplizierten Verflechtungen von öffentlichen und privaten Grundstücksflächen dieses Jahr gelöst werden konnte, kann dieser Bereich im Sinne der städtebaulichen Richt-linien aufgewertet werden.
Wichtig erscheint mir auch die weitere Ausweisung von Gewerbegebietsflächen, um der betrieblichen Entwicklung Raum zu geben. Hier bietet sich der Bereich entlang der NEW 50 (vormals alte B14) Richtung Braunetsrieth an, zumal die Grundstücksfläche im Eigentum der Stadt steht und auch eine exzellente verkehrliche Erschließung zulässt.
In diesem Zusammenhang sei auch der Ausbau und die Verbreiterung des Hütbrunnenweges auf einer Länge von knapp 1 km erwähnt. Durch die veränderte Einkaufssituation am Kreisverkehr und im Hinblick auf die Entlastung der Innenstadt vom Schwerlastverkehr, bekommt diese Gemeindeverbindungsstraße eine zunehmende verkehrliche Bedeutung.
Die planerische Ausarbeitung sowie die Förderantragstellung nach GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) wird 2017 erfolgen. Die bauliche Ausführung wird ein Jahr später, also 2018 vorgenommen.

Was uns in den kommenden Jahren noch sehr beschäftigen wird ist die nicht zu unterschätzende Kanalisationsproblematik, denn viele Altkanäle (über 70 Jahre) sind sanierungsbedürftig und müssen ausgewechselt werden. Konkret steht im nächsten Jahr der Bereich Ostweg – Lerchenweg und Gartenstraße an.

Nicht aus den Augen verlieren dürfen wir die Sicherung und damit die Nachhaltigkeit unserer Wasserversorgung. Unsere Stadt Vohenstrauß kann derzeit noch ca. 57 % des Bedarfs mit eigenen Quellwasser decken.
Aber es bedurfte großer Anstrengungen dies so zu erhalten, was auch zukünftig noch schwieriger werden wird.
Da in den letzten 25 Jahren sich der Fremdwasserzukauf als das mit Abstand sicherste Standbein unserer Wasserversorgung bewährt hat, haben wir (Stadtrat) als Zielvorgabe den Vertragsabschluss über weitere 90.000 m³ Zusatzwasser mit der Steinwaldgruppe beschlossen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es freut mich, dass wir auf ein vielfältiges Kulturangebot besonderen Wert legen, denn dieses Angebot (Kunstsommer, Bauernmarkt, Serenaden, Konzerte, LTO u.v.m.) soll ja nicht nur Unterhaltung sein, sondern auch eine wichtige soziale Komponente darstellen.
Das Arbeitsjahr 2016 liegt hinter uns und ich darf feststellen, dass die aktuelle Situation der Stadt Vohenstrauß erfreulich ist und uns zuversichtlich stimmt. Sie sollte uns auch in den nächsten Jahren den nötigen Handlungsspielraum und die erforderliche Handlungsfähigkeit ermöglichen.
Es macht auch Freude im Stadtrat mit den einzelnen Gremien zu arbeiten, da hier stets fachkundiger Rat und eine faire Mitarbeit an den Tag gelegt wird. Ich sage danke für Eure engagierte Arbeit und hoffe, dass wir in dieser konstruktiven und vertrauensvollen Atmosphäre weiterarbeiten werden.

Ebenso gilt mein Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und des Außendienstes, stellvertretend sei hier Geschäftsleiter Alfons Sier, der Kämmerer Rainer Dötsch, der Bauamtsleiter Hans Balk und der Außendienstleiter Karl Frey genannt.
Mit Eurer Leistungsbereitschaft und dem verantwortungsbewussten Handeln seid Ihr am Erreichten erheblich beteiligt.
Unser aller Dank gilt aber auch den vielen Ehrenamtlichen, die in den verschiedensten Lebensbereichen mit Tatkraft agiert haben. Ich bin mir sicher, dass Etliches in unserer Stadt und Großgemeinde ohne das Ehrenamt nicht umgesetzt hätte werden können.
Daher ein ganz herzliches Dankeschön an all diejenigen, die dazu beigetragen haben, unser Zusammenleben zu verbessern.

In diesen Dank beziehe ich gerne unsere Lotte Hofmann als Senioren-beauftragte und den Uli Münchmeier als Jugendbeauftragten mit ein.
Abschließend danke ich den Vertretern der lokalen Presse für die zuverlässige und sachliche Berichterstattung über unsere Arbeit im Stadtrat und die aktuellen Geschehnisse im gesamten Stadtgebiet.

So wünsche ich Ihnen allen, aber auch unseren Freunden in den Partnerstädten Stribro (2017/ 25 Jahre Partnerschaft), Moncoutant und Lauter-Bernsbach ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Möge das neue Jahr 2017 Ihnen viel Gutes bringen und Ihre Wünsche in Erfüllung gehen.
Gottes reicher Segen begleite Sie stets dabei.
Frohe Weihnachten.

Beschluss

Abstimmungsergebnis
Dafür: 0, Dagegen: 0

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2. Kurzansprache und Dankesworte des 2. Bürgermeisters Uli Münchmeier

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 36. Sitzung des Stadtrates (Jahresschlusssitzung) 22.12.2016 ö 2

Sach- und Rechtslage

2. Bürgermeister Uli Münchmeier wendet sich mit folgenden Worten an alle Anwesenden im Sitzungssaal:

„ Sehr geehrte Herren der Geistlichkeit,
Sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung, des Bauhofes,
meine lieben Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtrat,
liebe Freunde aus den Partnerstädten,
sehr geehrte Herrn Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und die Advents- und Weihnachtszeit lädt uns, neben Glühwein, Stollen, Vorweihnachtsfeiern, Adventsmärkten, Geschenke besorgen und vielen anderen Dingen mehr, eigentlich zur Ruhe und zur Besinnung ein – im kirchlichen Jahreskreis ist die Adventszeit eigentlich eine Bußzeit bzw. war die Adventszeit früher auch eine Bußzeit. Nun davon geblieben ist bei uns wohl bei den wenigsten etwas – geschweige denn vom so genannten Weihnachtsfrieden weltweit.
Man kann den Eindruck gewinnen, dass, wenn wir die Probleme unserer Zeit betrachten, eigentlich keine großen Probleme mehr gelöst werden sondern eher immer weitere hinzukommen. Vieles ist im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fugen geraten – sei es der Umgang unter so genannten Wutbürgern und Gutbürgern, zwischen Politikern und Bürgern, der Umgang in den sozialen Netzwerken, die Diskussions- und Redekultur, zwischen den Engagierten der Gesellschaft in Kultur, Sport, Kirchen und karikativen Organisationen sowie Jenen, die sich ausklinken.
Aus den Fugen geraten sind die Lager zwischen Rechts und Links, denen da Oben und uns da Unten, zwischen Wahrheit und Unwahrheit, zwischen objektiver Berichterstattung  und gefühlter „Lügenpresse“, Populismus und sachlicher Argumentation, zwischen Hilfe suchenden Flüchtlingen und niederträchtigen Terroristen, zwischen Menschlichkeit und Unmenschlichkeit, Toleranz und Ausgrenzung, zwischen religiösen Fanatismus und persönlicher Glaubensfreiheit,  zwischen sinnlosen, brutalen Terror und der Hoffnung auf Frieden sowie Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gerade nach den schrecklichen Ereignissen von Berlin am Montag kann uns bzw. macht uns vieles davon Angst,  bedrückt uns die Situation und die Ereignisse, die uns den Mut nehmen möchten - vor allem weil jeder irgendwie spürt wie sich unsere Gesellschaft verändert, wie sich auch das Miteinander teilweise verändert.
In dieser Stimmungslage stehen wir alle als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, als Bauhofteam, als Hausmeister und Reinigungskräfte, als Team des städtischen Kindergartens, als Stadträtinnen und Stadträte, als Bürgermeister, an der unteren politischen, der kommunalen Ebene zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt und Großgemeinde.
Wir möchten gemeinsam etwas für die Menschen und mit den Menschen der Region bewegen und sehen so manches Mal nur mit Kopfschütteln auf die Entgleisungen, Entwicklungen, Ereignisse und Entscheidungen in vielen gesellschaftlichen und politischen Bereichen.
Deshalb danke ich Ihnen heute allen dafür, dass Verwaltung und Bauhof, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bürgernähe nicht nur propagieren, sondern mit unglaublich viel Leben und Engagement füllen und der Einsatz aller, unsere Stadt so liebens- und lebenswert macht.
Ich bin froh und dankbar meine lieben Stadtratskolleginnen und Stadtratskollegen, dass das „gemeinsam für Stadt und Bürger“ zusammen mit einer lebendigen Diskussionskultur und sachlicher Entscheidungsfindung vor allem anderen in unserer Stadtratsarbeit steht.
Und ich bedanke mich bei Dir, lieber Andreas, für deinen unermüdlichen Einsatz um das Wohl unserer Stadt und Großgemeinde. Du hast vieles Initiiert, mit Geschick und Ausdauer verfolgt und abgeschlossen.  Dein Tun und Handeln ist von ständigen Verbesserungswillen für die Stadt und großem Verständnis für die Wünsche und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger geprägt.
Du stehst an der Spitze und nimmst mit Deiner Begeisterung, Deinem Engagement die Bürger und Mitarbeiter unserer Stadt mit in ein neues Jahr 2017 und in eine hoffentlich weiterhin so erfolgreiche Zukunft. Die gute Zusammenarbeit unter uns Bürgermeistern und der ganzen Verwaltung sowie dem ganzen Aussendienstteam schätze ich persönlich sehr und dafür danke ich allen.  
Und nun kommt in zwei Tagen Weihnachten. Ein Fest, in dem es um das Kind in der Krippe geht -  welches die vielen Entgleisungen, das aus den Fugen geratene wieder aufheben, begradigen und ins rechte Lot bringen möchte. Ein Kind Namens Jesu, das in unserem christlichen Glauben für die Überzeug steht, dass mit seiner Geburt der Glaube, die Liebe und die Hoffnung letztendlich die Oberhand in dieser Welt behält – darauf möchte ich hoffen.      
Aus diesem Glauben und dieser Überzeugung heraus habe ich daher ein paar unverschämte Weihnachtswünsche
Mehr Gehalt in den Festtagsreden
Mehr Umsatz der guten Gedanken in die Tat
Mehr Konsum der göttlichen Zuneigung
Mehr Gewinn an wichtigen Einsichten
Mehr Profit aus friedlichen Absichten,
mehr Geschenke wie Zeit und Vertrauen
mehr Verschwendung von Liebe und Versöhnung!

In diesem Sinne wünschen ich uns allen ein gesegnetes, friedvolles, ruhiges und erholsames Weihnachtsfest und Ihnen allen ein gutes, friedlicheres neues Jahr 2017.“

Beschluss

Abstimmungsergebnis
Dafür: 0, Dagegen: 0

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3. Kurzansprache des geschäftsleitenden Beamten Alfons Sier

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 36. Sitzung des Stadtrates (Jahresschlusssitzung) 22.12.2016 ö 3

Sach- und Rechtslage

Verw.Rat Alfons Sier führt folgendes aus:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

eigentlich könnte ich es mir jetzt einfach machen.  Nachdem  meine beiden Vorredner alle hier im Saal zum Teil persönlich begrüßt haben, der 1. Bürgermeister alles aufgezählt hat, was im abgelaufenen Jahr so alles geschehen und erledigt worden ist, der 2. Bürgermeister sich so seine eigenen Gedanken gemacht und ausreichende Dankesworte gesprochen hat, könnte ich sagen: Ich schließe mich den Worten meiner Vorredner an.

Der eine oder andere von Ihnen wäre wahrscheinlich gar nicht böse, gäbe es doch das anschließende Essen etwas früher. Andere wiederum, die sich schon auf den diesjährigen Fauxpax des Geschäftsleiters gefreut haben, wären aber vielleicht etwas enttäuscht. Und wiederum, wie schon so oft in meinem Leben, muss ich erkennen, dass man es leider nicht jedem recht machen kann.

Apropos: Es allen recht machen. Wie schwer das ist, das muss auch unser Bürgermeister ein jedes Jahr wieder bei den Bürgerversammlungen erfahren. All jene, die daran teilnehmen (meist sind es immer die gleichen), sind „besorgte Bürger“, die darauf Wert legen, dass ihre „Sorgen“ gefälligst „ernst genommen werden“. Dabei sind die Sorgen so vielfältig und unterschiedlich, wie die Bürger selbst auch. Es beginnt bei den Schlaglöchern, die unbedingt verfüllt werden müssen, führt zu den Mülltonnen, die am Sonntag überall in der Stadt herumstehen, weil sie erst am Montag entleert werden, bis hin zu den abgesenkten Bordsteinen und den nur 1 x im Jahr gemähten Banketten. Nun, zu behaupten, es gäbe nur Beanstandungen oder Schelte für den Bürgermeister, die Verwaltung oder den Außendienst, wäre ungerecht. Es gibt auch manchmal Worte des Lobes, die aber in der Regel gleich darauf wieder eingeschränkt werden durch den Zusatz „…. aber …..“.

Mir persönlich, und dazu stehe ich, sind viele der in den Bürgerversammlungen vorgetragenen Sorgen nicht der Rede wert. Ein kurzer Anruf beim Außendienstleiter oder im Rathaus, und das Problem wäre um Handumdrehen gelöst. Ich will nun nicht mit den Worten eines bekannten Kabarettisten sprechen, der gesagt hat: „Mit ist entschieden zu viel Unfug im Umlauf.“ Aber seien wir einmal ehrlich: Es gibt so viele tatsächliche Probleme auf dieser Welt, die es zu bewältigen gibt, dass ein 5 cm tiefes Schlagloch dagegen mit Sicherheit nicht der Rede Wert ist. Das eigentliche Problem liegt doch darin, dass sich das Schlagloch direkt vor meinem Grundstück befindet und ich zusammen mit meinem Auto damit leben muss. Wenn hingegen woanders auf dieser Welt Menschen verfolgt werden, dann berührt mich dies zwar und ich habe Mitgefühl, aber ich bin ja nicht selbst davon betroffen. Und wenn ich die Nachrichten aus aller Welt nicht mehr sehen und hören möchte, dann nehme ich die Fernbedienung meines ultrascharfen Groß- und Flachbildfernsehers in die Hand, schalte um und entspanne bei einer der zahlreichen Koch-Shows oder bei „Bauer sucht Frau“.

Nun möchte ich auf keinen Fall der Versuchung unterliegen, Probleme schönzureden und über offenkundige Defizite hinwegzusehen. Ich möchte vielmehr darauf hinweisen, dass zur Wirklichkeit zwar ein kritischer Blick auf die Realitäten dazu gehört, dieser Blick aber eine selbstkritische Sichtweise mit einschließen sollte. So sollte man sich immer wieder einmal selbst fragen: Habe ich mich in jeder Situation so verhalten, wie ich es mit meinem Gewissen verantworten kann? Habe ich nicht auch das eine oder andere mal für mich die „Ausrede“ in Anspruch genommen: Das macht je jeder, also darf ich es auch. Bin ich so manches Mal nicht lieber den Weg des geringsten Widerstandes gegangen anstelle eines vielleicht schwierigen, aber notwendigen Einsatzes für eine gute Sache? Die ehrliche Antwort auf solche Fragen ist nicht immer ganz einfach zu finden. Vor allem dann, wenn der Blick in den Spiegel der eigenen Befindlichkeit nicht immer zur Zufriedenheit ausfällt.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich möchte nicht als weltfremder „Weltverbesserer“ verstanden werden. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass altmodisch erscheinende Begriffe wie Anstand und Ehrgefühl keine überholten Verhaltensweisen sind. Ich möchte nur daran erinnern, dass auch in der heutigen Zeit die Menschen aufeinander angewiesen sind, sei es als Nachbar oder Arbeitskollege. Gegenseitiger Respekt, Toleranz und Verantwortungsgefühl für den Nächsten sollten unser Klima prägen, wobei ich ganz besonders das Wort „gegenseitig“ betonen möchte. Es ist wichtig und notwendig, sich über seine Mitmenschen Gedanken zu machen und dabei auch den Mut zu haben, auf den anderen zuzugehen, wenn man spürt, dass dieser der Hilfe bedarf. Die Notwendigkeit dazu besteht häufiger, als man oftmals annimmt. Denken wir darüber nach!  
Nun aber genug meiner Worte, das Essen wartet.

Auch wenn ich mit meiner kurzen Rede wieder einmal in eines der berühmten „Fettnäpfchen“ getreten sein sollte (aber dafür bin ich ja bekannt) wünsche ich Ihnen allen hier im Saal trotzdem ein frohes, besinnliches und geruhsames Weihnachtsfest sowie ein erfolgreiches, gesundes und vor allem zufriedenes Neues Jahr 2017.

Ganz zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: Ich freue mich schon jetzt auf die Bürgerversammlungen im kommenden Jahr.    

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“

Beschluss

Nach dem Schlusslied bedankt sich 1. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer für die Aufmerksamkeit, lädt zum gemütlichen Beisammensein mit Abendessen in den Gasthof „Zur Post“ in Vohenstrauß ein und schließt um 19.50 Uhr die Sitzung.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 25.01.2017 08:08 Uhr