Vorstellung der Sonneninitiative e.V.; Belegung mit Photovoltaik von öffentlichen Gebäuden in der Gemeinde Himmelstadt; Beratung


Daten angezeigt aus Sitzung:  10. Sitzung des Gemeinderates Himmelstadt, 17.09.2015

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Himmelstadt (Gemeinde Himmelstadt) 10. Sitzung des Gemeinderates Himmelstadt 17.09.2015 ö 2

Sachverhalt

1. Bürgermeister Gundram Gehrsitz begrüßt zu diesem TOP Herrn Klös und Herrn Konrad als Vertreter des Vereins Sonneninitiative e.V. und übergibt das Wort an Herrn Klös.

Der Verein hat seinen Ursprung in Hessen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bürgersonnenkraftwerke für Solarstrom (Photovoltaik) zu initiieren.
Durch Solarstrom können in Deutschland ca. 1000 kWh/m² erzeugt werden.
Auch in Himmelstadt könnte Photovoltaik genutzt werden. Der Geschäftsführer des Sonneninitiative e.V. Herr Klös stellt die Planung vor, die für die Schule entwickelt wurde. Es ist eine Ost-/Westausrichtung gegeben. Die Leistung läge bei 33 kWp (Kilowatt Peak) Maximalleistung. Ebenso könnte auch ein Konzept für die Mehrzweckhalle entwickelt werden. Hierbei würde nur das obere Dach benötigt. Die Leistung würde hier 32 kWp betragen.
Ein Projekt für den Kindergarten wurde nicht in Erwägung gezogen, da auf dem Gelände viele schöne große Bäume stehen, die über die Jahre für eine höhere Verschattung sorgen würden.
Die bisherigen Erfahrungen des Sonnenenergie e.V. haben gezeigt, dass sich bestehende Anlagen bereits in kurzer Zeit  wieder amortisieren. Benötigt wird zusätzlich ein Wechselrichter für den produzierten Strom zur Einspeisung in das allgemeine Niederspannungswechselstromnetz.
Es wird geraten, bei Zustimmung, die Anlage so früh wie möglich zu errichten, da sich die Einspeisevergütung kontinuierlich verringert.
Betreiber des Bürgersonnenkraftwerkes wären private Investoren. Den beteiligten Bürgern wird dabei Einzeleigentum zugeordnet.
Herr Konrad vom Regionalbüro Lohr a.M. ergänzt, dass der Sonneninitiative e.V. alle notwendigen Arbeiten übernimmt. Die Kommune wird jedoch gebeten, dass Projekt durch Bewerben zu unterstützen.
Das Dach der Mehrzweckhalle ist im derzeitigen Zustand nicht für das Projekt geeignet. Jedoch könnte die Dachsanierung durch den Sonneninitiative e.V. übernommen werden. Die Kosten für die Sanierung würden über den Preis der verkauften Einzelanteile realisiert werden. Herr Konrad veranschlagt die Investitionskosten für die Dachsanierung des oberen Daches auf der Mehrzweckhalle mit rund 28.000 €.
Die statische Unbedenklichkeit muss noch eingeholt werden.
Investoren erwerben mindestens 1 kWp (dies entspricht 4 Modulen) Die Kosten pro kWp betragen 1200-1250 €. Es können damit ca. 950 – 1000 kWh im Jahr erzeugt werden.
Die Anlage hätte sich nach ca. 10-12 Jahren amortisiert. Bei gleichzeitigem Einbau eines Blockheizkraftwerkes betrüge die Amortisation lediglich 8-10 Jahre.

Das Gremium erkundigt sich, ob der beteiligte Bürger als Unternehmer auftreten müsste. Dies wird bejaht. Der beteiligte Bürger wäre im Prinzip selbständiger Solarunternehmer. Aber die Verwaltung wäre über den Sonneninitiative e.V. möglich. Dafür würde lediglich eine Verwaltungspauschale von ca. 20 € pro 1 kWp jährlich entstehen. Die Verwaltungspauschale wird sukzessive an die Energiepreissteigerung angepasst.
Aufgrund rechtlicher Problematik müsste der Kindergarten direkt an die Ringleitung zur Anlage angekoppelt werden.
Das Gremium erkundigt sich nach den für die Gemeinde entstehenden Kosten. Das Konzept der Photovoltaikanlage wird aufgrund der Betreiberstruktur keine Kosten für die Gemeinde verursachen. Einnahmen aus Pacht sowie die Stromersparnis für die drei Gebäude schlagen auf der Gegenseite zu Buche.
Bisher hat der Sonneninitiative e.V. bei bereits bestehenden Anlagen immer eine hundertprozentige Bürgerbeteiligung erreicht. Zudem sind dem Verein bereits potentielle Investoren aus anderen Gemeinden bekannt, die Interesse bekundet haben. Nicht die Beteiligung ist vordergründig damit ein Problem, sondern die Suche nach geeigneten Dachflächen.
Herr Konrad schlägt vor, möglichst bald in die Arbeiten zum Bürgersonnenenergiekraftwerk einzusteigen und mit der Schule zu beginnen. Bei größerer Nachfrage soll die Mehrzweckhalle folgen.
Es wird empfohlen, sehr bald eine Bürgerversammlung einzuberufen. Ein Termin hierzu wird vom 1. Bürgermeister Gehrsitz gemeinsam mit Herrn Konrad gesucht werden.
Das Gremium erkundigt sich ob das vorgestellte Projekt nachteilig für das im vorherigen TOP besprochene Nahwärmekonzept wäre. Beide Konzepte würden sich jedoch ergänzen. Eine Kombination wird als sehr interessant erachtet.

Das Gremium bittet um die Überlassung beider Präsentationen. Dies wird zugesichert.

Abstimmungsergebnis:                o. A.

Datenstand vom 08.04.2016 14:23 Uhr