MR Guido Clemens trägt folgendes vor:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, verehrte Kollegen und Gäste unserer Sitzung, ich habe noch ein kulturelles Anliegen.
Nachdem ich das Thema ZusKultur in der letzten Sitzung im nicht-öffentlichen Teil zu später Stunde angesprochen hatte, möchte ich mich nun nochmals an das Gremium im öffentlichen Teil wenden. Als Mitglied von ZusKultur habe ich die Befürchtung habe, dass es ZusKultur bald nicht mehr geben wird. Und dass, obwohl das Thema schon 5x dieses Jahr im Gremium besprochen wurde, nämlich zum ersten Mal am 12. Mai, dann am 12. Juli, 8. Sept, 22. Sept und am 11. Oktober, aber ohne Entscheidung.
Was bietet ZusKultur und warum sollte es erhalten bleiben?
Wir hatten im September die Folkrock Gruppe Acoustic Revolution aus Schwabmünchen bei uns, Ende Oktober steht ein klassisches Klavierkonzert mit Robin Correa auf dem Programm. Damit erreichen wir Menschen im Markt Zusmarshausen, aus der näheren Nachbarschaft und sogar aus den Städten Augsburg, Neusäß, Gersthofen und Günzburg.
Neben unterschiedlichen musikalischen Gruppen, die einen anderen Aspekt der Musik und Kultur abdecken wie unsere drei Musikkapellen im Markt, nämlich auch Klassikkonzerte, Kabarett, Kunstausstellungen, diverse Kooperationen der Musikschule Zusmarshausen & Horgau, dieses Jahr erstmalig mit dem Staatstheater, schon mehrfach mit RealWest und auch mit dem Regierungsbezirk Schwaben, zum zweiten Mal eine Musikfreizeit für Kinder über mehrere Tage, ein jährliches Kinderkonzert, historische Vorträge, Marktführungen - das sind nochmals andere Aspekte der Kultur, die gewünscht und geschätzt werden.
Ein Beispiel: Die Musikfreizeit für Kinder aus Zusmarshausen & Horgau, ein Wochenend-Event heuer in den Herbstferien für mehr als 20 Kinder in Violau, ist nur möglich durch ZusKultur. Privat-Personen können für die geleisteten Stunden keine Förderung durch das BKJ, Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- & Jugendbildung, geltend machen.
Durch diese gemeinsame Vielfalt der Vereine und ZusKultur wird der Markt Zusmarshausen in einer schwäbischen Kulturlandschaft vernetzt, die über den Ort hinausgeht, was auch ein besonderes Aushängeschild des Marktes ist.
Das wir mit unseren Vereinen ein lebendiges kulturelles, gesellschaftliches Leben abbilden, ist richtig und steht außer Frage auch für Zuskultur. Denn unsere Gesellschaft ist heterogener, nicht homogener, und vielfältiger geworden. Zuskultur ist über den Markt hinaus bekannt, eine Marke – 15 Jahre Walter Aumann Senior plus sieben Jahre Irene Frank – stolze 22 Jahre, die bis in die Metropole Augsburg ausstrahlt.
Am 12. Juli 2022 hat sich das Gremium gegen den Vorschlag des BM für eine ½ Tagesstelle für Kultur & Tourismus im Markt entschieden und den Beschluss gefasst, die Stelle wie 2015 gehabt, neu auszuschreiben.
In dieser Sitzung habe ich mit Ihnen gestimmt, weil ich dachte, die Zusser wissen, was sie wollen, was die Zusser Bevölkerung wünscht und was unser kulturelles Leben in Zukunft ausmachen soll. Aber – die Welt hat sich verändert. „Wir machen so weiter wie bisher“ – das funktioniert so nicht mehr.
Es hat sich nur ein Kandidat und ich betone es noch einmal, nur ein Kandidat auf die Bewerbung gemeldet und der hat den Rat nicht überzeugt.
Der Helferkreis von ZusKultur sieht sich nicht in der Lage den Sprecher mit dem geforderten Profil aus den eignen Reihen zu stellen. Das ist Fakt.
Wir verweigern uns keiner zweiten Ausschreibung der Stelle, wenn das gewünscht wird. Aber wir sind der Überzeugung, dass eine ehrenamtliche Stellenbesetzung so nicht mehr funktionieren wird.
Deshalb beantrage ich die Nachfolge des ZusKultur Sprechers spätestens, wenn bis Mitte November kein neuer Sprecher gefunden und ernannt wurde, als ordentlichen Tagesordnungspunkt in der öffentlichen MGR Sitzung am 24.11. oder am 13.12. diesen Jahres aufzunehmen. Das ist mein Antrag (die Nachfolge des Sprechers für ZusKultur als ordentlichen TO Punkt aufzunehmen) an die Verwaltung und an den ersten BM. Dann sollte aus Sicht des Helferkreises ZusKultur die Stelle endlich als Teilzeitstelle für Kultur und Tourismus in der Verwaltung ausgeschrieben werden.
Denn, das Programm von Zuskultur steht noch bis zur Schneeflockennacht am 18. Dezember und dann gehen die Lichter endgültig aus. Es liegt an uns Räten, dass ZusKultur nicht stirbt und der Gemeinderat nach 22 erfolgreichen Jahren der Totengräber von ZusKultur wird.
Danke.
MGR, Guido Clemens