ÖPNV – Vergabe Linienbündel 3 – Rufbus und Anrufsammeltaxi
Daten angezeigt aus Sitzung: 95. Sitzung des Stadtrates, 04.06.2025
Beratungsreihenfolge
Gremium | Sitzung | Sitzungsdatum | ö / nö | Beratungstyp | TOP-Nr. |
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Stadtrat | 95. Sitzung des Stadtrates | 04.06.2025 | ö | beschliessend | 5 |
Sachverhalt
Es fährt von Montag bis Freitag und an den Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen.
Das AST holt die Fahrgäste vom Bahnhof Roth, Roth Stieberstraße und Bahnhof Hilpoltstein ab und fährt diese am Zielort (Stadtgebiet Hilpoltstein) bis vor die Haustür: Das Fahrgastaufkommen in 2024 betrug 378 Personen bei 200 Fahrten. Der Anteil am Defizit für die Stadt Hilpoltstein betrug ca. 3.600 €.
Er fährt von Montag bis Freitag nach einem festen Fahrplan. Er bedient alle Ortsteile und hat die Anbindung an die Gredl. Das Fahrgastaufkommen in 2024 betrug 9.760 Personen bei 4.865 Fahrten. Durch den eigenwirtschaftlichen Verkehr fiel für die Stadt Hilpoltstein kein Defizit an. Sollte ab 2027 kein eigenwirtschaftlicher Verkehr angeboten werden, wird das städtische Defizit auf ca. 108 T€ pro Jahr geschätzt.
Damit das Gewerbegebiet an der Autobahn (Sindersdorf) noch besser angebunden ist, kann beim dortigen Halt die Verkehrsbeschränkung „nur Einstieg“ bzw. in Gegenrichtung „nur Ausstieg“ entfernen werden. Damit müsste von allen Ortsteilen das Gewerbegebiet erreichbar sein.
Der Freistaat fördert Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum durch Zuwendung des Landes. Förderfähig sind u.a. flexible und bedarfsorientierte Bedienformen im ÖPNV. Fördervoraussetzung ist allerdings, dass das Projekt neu eingeführt werden muss. Eine Förderung für das Hilpoltstein Mobil 633.1 und das AST A630 ist demnach ausgeschlossen. Der On-Demand-Verkehr würde nach Meinung des LRA ein solches „neues“ Projekt darstellen. Eine Förderung wäre hier also nach jetzigem Stand möglich.
Die aktuell gültigen Förderrichtlinien sehen für die Dauer von maximal vier Jahren eine degressive Förderquote in Höhe von 65 % (erstes Jahr), 55 % (zweites Jahr), 45 % (drittes Jahr) und 40 % (viertes Jahr) vor. Wenn zusätzliche Qualitätskriterien erfüllt werden, wird nach Ablauf der Anschubphase eine dauerhafte Anschlussförderung in Höhe von 40 % gewährt. Die aktuelle Förderrichtlinie läuft jedoch zum 31.12.2026 aus und es ist nicht endgültig bekannt, ob die diese verlängert wird und ob sich die Fördervoraussetzungen bzw. -höhe ändert. Nach Rückspräche bei der Regierung und dem Ministerium ist davon auszugehen, dass eine Verlängerung der Richtlinie ziemlich sicher kommen wird (Förderhöhe & Voraussetzungen allerdings nicht bekannt).
Vorteil: Beim ODV können die Fahrgäste von Ortsteil zu Ortsteil fahren, es existiert kein fester Fahrplan – nur ein Bedienungsrahmen (z.B. 6:00 – 18:00 Uhr).
Nachteil: Höhere Kosten, insb. wenn Förderung nicht mehr in dem Umfang besteht wie bisher. Bei einer kalkulierten 40% Förderung wird der Anteil der Stadt Hilpoltstein an einem Defizit auf ebenfalls ca. 108 T€ pro Jahr geschätzt. Entfällt die Förderung, liegt ein ungefähres Defizit bei ca. 180 T€ p.a.
Aufgrund der unsicheren Förderkulisse erscheint es günstiger, keine On-Demand-Verkehre zu beauftragen, sondern beim Ruf-Bus-System zu bleiben.
Beschlussvorschlag