Diskussion mit Beschlussfassung Bauweise Neubau Kindertagesstätte Mitterfelden


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 15.11.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 15.11.2022 ö beschließend 3

Vorgang

Der Planstand für die Kindertagesstätte befindet sich aktuell noch in der Entwurfsfassung wie am 10.05.2022 beschlossen. 
Es wurden für die Vergabe der Fachplaner zwei VgV-Verfahren (Vergabeverordnung) durchgeführt, die Fachplaner haben auf Grundlage des Gemeinderatsbeschluss vom 10.05.2022 den Zuschlag bereits bekommen. 
Wir unterteilten das Verfahren für die technische Gebäudeausrüstung in zwei Lose. 
Los 1 HLS (Heizung-Sanitär) und Los 2 ELT (Elektrotechnik).  
  • Für Los 1 HLS wurden zwei Angebote abgegeben, den Zuschlag bekam sib Ingenieure aus - Traunreut.
  • Für Los 2 ELT wurden ebenfalls 2 Angebote abgegeben, hier bekam das Ingenieurbüro Schobert & Partner aus Bad Reichenhall den Zuschlag. 

Das zweite Verfahren Vergabe von freiberuflichen Leistungen unterteilten wir in drei Lose.
Los 1 Tragwerkplanung, Los 2 Brandschutzplanung und Los 3 Bauphysik. 
  • Für Los 1 Tragwerksplanung wurden 4 Angebote abgegeben.
  • Für Los 2 Brandschutzplanung wurden 3 Angebote eingereicht.
  • Für Los 3 Bauphysik wurden auch 3 Angebote abgegeben. 
Nach der Prüfung der Angebote wurden alle drei Lose an die Bauingenieur-Gemeinschaft Trauntal aus Ruhpolding vergeben. 

Für die nächsten Schritte der Planung ist nun die Entscheidung über die Art der Bauweise notwendig. 
Die verschiedenen Vor- und Nachteile der Bauweisen, Mauerwerk oder Holzmassivbau, werden in der Sitzung von Herrn Fritsche vorgestellt. 

Beratung

GR Sven Kluba dankt Herrn Fritsche für seine ehrliche Betrachtung der Bauweisen. Er fragt nach, ob in den genannten 8,8 Mio. € eine Nominalisierung inkludiert ist. Stand der Kostenschätzung ist Mai 2022. Nach den Preissteigerungen können auch Kosten bis zu 10 Mio. € auflaufen. Weiterhin möchte er wissen, ob der Erfahrungswert von 18 % auf Zahlen vor der Krise beruht. Herr Fritsche antwortet, dass alle statistischen Zahlen im ersten Quartal enden. Günstiger wird es momentan nicht. Zuletzt wird nachgefragt, ob der Krippenbau auch aufgestockt werden kann. Dies kann mit vorgesehen werden. Erster Bürgermeister Martin Öttl berichtet, dass eigentlich Platz für einen Anbau vorgesehen ist, wenn mehr Plätze benötigt werden. GR Josef Ramstetter fragt nach, ob die Ziegel mit einer Füllung versehen sind. Ihm sind Ziegel ohne Füllung lieber. Zum Holz vertritt er die Meinung, dass das Holz aus der Region kommen soll und nicht aus östlichen Ländern. Herr Fritsche erwidert, dass produktneutral ausgeschrieben werden muss. Für einen nachhaltigen Anbau gibt es eine zusätzliche Förderung. Eine Möglichkeit wäre, wenn die Gemeinde eigenes Holz hätte. Dies müsste aber zertifiziert werden und in ausreichender Menge vorhanden sein. GR Franz Wimmer erkundigt sich, ob bei der Kostengegenüberstellung alle notwendigen Wandarbeiten inkludiert sind. Dies ist der Fall. Die Frage nach der Feuerschutzklasse der Massivholzwände wird damit beantwortet, dass die Wände die Feuerschutzklasse 30-B haben. Er möchte noch wissen, was bei LOS 1beim zweiten Bewerber gefehlt hat. Stefan Willberger antwortet, dass dem zweiten Bewerber das Personal fehlt und er somit bei der Punktevergabe nicht genügend Punkte erreicht hat. GR Dr. Friedhelm Schneider fragt nach, ob sich der unterschiedliche U-Wert von 0,13 und 0,16 auf den Energieverbrauch auswirkt. Herr Fritsche erklärt, dass der Unterschied im Energieverbrauch sehr gering sei. GR Josef Ramstetter geht noch einmal auf die zu verwendenden Ziegel und die Holzherkunft ein. Die Ziegel müssen unbedingt unbelastet und schadstofffrei sein. Das Holz soll, wie schon von ihm erwähnt, nicht aus östlichen Ländern kommen und muss unbelastet sein. Das ist ein entscheidendes Kriterium. Herr Fritsche erläutert, dass in der Ausschreibung erhöhte Anforderungen für das Holz gestellt werden können. VOB technisch ist die Regionalität nicht lösbar. Hierzu fragt GR Dietrich Nowak, wenn die Anforderungen erhöht werden, ob sich dann auch der Preis erhöht. Der Schlussfolgerung stimmt der Planer Fritsche zu. Dritter Bürgermeister Martin Strobl möchte wissen, ob man die Gebäude nicht in zwei Lose ausschreiben kann, so dass für den Holzbau z.B. ein heimischer Betrieb den Zuschlag erhalten kann. Theoretisch ist es möglich. Allerdings dürfen nur 20% der Bausumme nicht EU-weit ausgeschrieben werden. Ob das zu realisieren ist, muss geprüft werden. Genaueres dazu kann erst gesagt werden, wenn die Fachplaner die Zahlen geliefert haben. GR Ernst Peter spricht sich für diese Prüfung aus, wenn alle Zahlen vorliegen. GR Sven Kluba fragt nach, welches Holz verbaut wird. Es wird Fichtenholz verbaut. GR Ernst Peter möchte wissen, ob die Gemeinde Holz kaufen kann, welches dann für den Bau verwendet wird. Herr Fritsche antwortet, dass kaufen nicht möglich ist. Die Gemeinde muss Holz von eigenen Grundstücken haben. Dann bleibt aber immer noch das Problem mit der Zertifizierung. GR Ludwig Moderegger spricht an, dass bei einem Holzbau aufgrund der Holzdecke eine Aufstockung schwieriger ist. Holz und Stein gemischt ist gut, aber als Kommune sollte die Ziegelbauweise bevorzugt werden. Eine Aufstockung der Kinderkrippe ist rechtlich möglich, aber nicht sinnvoll so Herr Fritsche. Allein vom Rettungskonzept her gestaltet sich die Planung schwierig. GR Josef Ramstetter spricht erneut das Thema Holz an. Es sei idiotisch für das Holz EU-weit auszuschreiben. GR Sven Kluba bittet darum, die Decken in der Krippe statisch so auszulegen, dass eine Aufstockung möglich ist. Das kostet nicht viel. GR Alois Lechner fügt an, dass die Gesetze zur Vergabe nun einmal da sind und die Planer respektive die Gemeinde sich daran zu halten haben. GR Josef Ramstetter gibt zu bedenken, dass heute die letzte Möglichkeit ist, wo der Gemeinderat auf die Materialien einwirken kann.       

Beschluss

Der Gemeinderat beschließt für den Hauptbaukörper Kindergarten die Bauweise Mauerwerk und für die erdgeschossige Kinderkrippe die Holzmassivbauweise. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 20, Dagegen: 0

Datenstand vom 14.12.2022 07:58 Uhr