Antrag auf Vorbescheid; Neubau einer landwirtschaftlichen Halle; Hauptstr.; Fl.Nr. 369, 369/6, 369/7
Daten angezeigt aus Sitzung:
75. Sitzung des Marktgemeinderates, 02.04.2019
Beratungsreihenfolge
Sachverhalt
Planbereich: Außenbereich
Die landwirtschaftliche Halle soll zur Lagerung von Holz, Kartoffeln und weiteren Eigenerzeugnissen dienen, vor allem aber auch zur teilweisen Aussiedlung des bestehenden Betriebs aus dem Ortskern. Die Lagerhalle soll entlang der Straße eine Länge von 78,01 m und eine Breite von 32 m aufweisen. Der östliche Gebäudeteil ist mit einer Länge von 49,55 m und einer Breite von 32 m geplant. Das Dach soll als Satteldach mit einer Dachneigung von 25° verwirklicht werden. Die Wandhöhe soll 6,81 m betragen.
Folgende Nutzung und deren Flächenbedarf sollen in der geplanten Halle erfolgen:
- Ca. 200 m² Werkstatt
- Ca. 600 m² Lager Brennholz (Nov./Dez. Lager Christbäume)
- Ca. 650 m² Lager Hackschnitzel (Nov./Dez. Lager Christbäume)
- Ca. 1000 m² Brennholzaufbereitung
- Ca. 500 m² Lager Kartoffeln mit Verpackung und Sortierung
- Ca. 200 m² Getreideflachlager
- Ca. 200 m² Strohlager – Rundballen
- Ca. 200 m² Trocknung Brennholz und Hackschnitzel
- Ca. 100 m² Hackschnitzelheizung mit Bunker
- Ca. 100 m² Obstlager inkl. Leergutlager und Verpackung
- Ca. 50 m² Sozialbereich (WC/Dusche, Teeküche, Sozialraum)
Folgende Nutzung und Flächenbedarf bleibt am derzeitigen Hof im Ortskern:
- Ca. 350 m² Hackschnitzellager für Eigenverbrauch
- Ca. 900 m² Maschinenlager und Leergut
- Ca. 120 m² Lager Schnittholz
- Ca. 50 m² Lagerraum für Werbung und Verpackungsmaterial
Begründung für die geplante teilweise Aussiedlung:
- Geräuschintensive Tätigkeiten wie das Schneiden und Zubereiten von Brennholz und Hackschnitzel werden aus dem Dorfkern ausgelagert, es gab auch immer wieder Beschwerden von Anwohnern in Bezug auf Lärm
- Die Zu- und Abfahrten von Holz, Christbäumen und dergleichen mit schweren landwirtschaftlichen Maschinen ins Dorf werden reduziert; daher weniger Verbrauch an Betriebsstoff, Entlastung der Straßen und Umwelt (Beispiel Christbaumverkauf: hier sind pro Saison Fahrten im 3-stelligen Bereich als An- und Abfahrten erforderlich)
- Der Christbaumverkauf vergrößert sich mit weiter steigender Tendenz; in den letzten Jahren um Vielfaches; aus dem gesamten Landkreis kommen Käufer und Interessenten auch an den Adventssonntagen, daher ist eine Aussiedlung dieses Bereichs unumgänglich. Zu- und Abfahrten der Käufer erfolgen nicht mehr ins Dorf, die Aufbereitung der Christbäume in der geplanten Halle erfolgt witterungsunabhängig und direkt am Verkaufsort
Die erforderlichen Stellplätze insgesamt 41 Stück sind auf dem Grundstück nachgewiesen.
Die Nachbarunterschriften sind vollständig.
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Verwaltung steht der teilweisen Aussiedlung des bisherigen Betriebes im Ortskern positiv gegenüber. Den Ortskern zu entlasten wäre im Sinne der Marktgemeinde.
Der Antragsteller ist nach § 35 Abs. 1 Nr. 1 BauGB privilegiert im Außenbereich zu bauen. Im Vorfeld wurde ein Gespräch mit dem Antragsteller geführt. Von Seiten der Verwaltung wurde der Vorschlag unterbreitet, den Baukörper um 90° zu drehen, um nicht eine 78 m lange Wand, wie ein Riegel, entlang der Straße entstehen zu lassen. Der Antragsteller argumentierte damit, dass er für die Kartoffeln und für die Kistenware Schattenfläche benötigt, welche er durch die Drehung nicht mehr hätte und ein offener Hof eine Ablenkung für den Verkehr darstellt. Man einigte sich darauf, die Fassade mit Verschalungen aus Douglasie aufzulockern. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2020 erfolgen.
Beschlussvorschlag
Dem Antrag auf Vorbescheid wird das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Die Fassade des Baukörpers ist auf der Ost- und der Südseite optisch zu unterbrechen.
Beschluss
Dem Vorschlag der Verwaltung wird zugestimmt
.
Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 2
Datenstand vom 09.04.2019 15:10 Uhr
