Von Starkregen wird ab einer Menge von mehr als 5 Litern auf den Quadratmeter in 5 Minuten, mehr als 10 Liter auf den Quadratmeter in 10 Minuten oder mehr als 17 Liter pro Quadratmeter und Stunde gesprochen (Quelle: Wikipedia).
Diese Starkregenereignisse traten in der jüngeren Vergangenheit vermehrt auf und führen im Gegensatz zu einem langsam ansteigenden Flusshochwasser in kurzer Zeit zu entsprechenden Gefahren und mitunter auch zu Schäden.
Dies liegt insbesondere auch daran, dass es für diese Ereignisse bislang keine rechtzeitigen Warnungen gibt.
Vorhandene überregionale Überflutungswarnsysteme wie z.B. der Hochwassernachrichtendienst Bayern unter www.hnd.bayern.de) warnen lediglich vor Flusshochwasser, jedoch nicht vor Starkregen (und sind im Gemeindegebiet des Marktes Altomünster nicht vorhanden).
Auch meteorlogische Starkregenwarnungen des z.B. Deutschen Wetterdienstes beziehen sich lediglich auf großflächige Wetterlagen und geben keine genauen Aussagen darüber, welche Gebiete tatsächlich betroffen sind und in welchem Ausmaß sich die Niederschläge auf diese auswirken.
Bei einem Starkregenalarmsystem erfassen lokale Regensensoren die Niederschlagsmengen vor Ort und senden diese Daten in Echtzeit an ein Alarmsystem, das wiederum aus diesen Daten und zugrundeliegender Starkregengefahrenkarten die reale Gefahrenlage für einzelne Teilflächen des Gemeindegebiets berechnet und die Integrierte Leitstelle sowie gezielt die betroffenen Bürgerinnen und Bürger alarmiert.
Damit können die Betroffenen erstmals über örtliche Informationen verfügen und neben den gemeindlichen Hochwasserschutzmaßnahmen selbst über weitergehende eigene Maßnahmen auf Ihren Grundstücken und an Gebäuden entscheiden.
Der Dipl.Ing (FH) Reinhard Brodrecht stellte als Geschäftsführer der Spekter GmbH diese Thematik vor und zeigte die erforderlichen Schritte zur Erstellung von Starkregengefahrenkarten und zur Einführung eines Starkregenalarmsystems auf.
Die Kosten für die Erstellung von Starkregengefahrenkarten werden auf einen Betrag in Höhe von 180.000,- € geschätzt, wobei mit einer staatlichen Förderung in Höhe von 75% gerechnet werden kann.
Für die Einführung eines Starkregenalarmsystems ist mit Kosten in Höhe von 60.000,- € zu rechnen. Eine staatliche Förderung ist hier nicht zu erwarten.
Die geplanten Hochwassermaßnahmen des Marktes Altomünster werden durch diese
Thematik nicht entbehrlich, sondern lediglich ergänzt.
Von Seiten der Verwaltung wird vorgeschlagen, parallel zur laufenden Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts eine Projektstudie für die Erstellung von gemeindeweiten Starkregengefahrenkarten und die Einführung eines Starkregenalarmsystems in Auftrag zu geben.