S7: Erläuterungen zum 20 min-Takt und den nicht angefahrenen Haltestellen (Vortrag Bayerische Eisenbahngesellschaft)


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 14.02.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 14.02.2023 ö informativ 5

Kurzbericht

Der 1. Bürgermeister leitet in den Vortrag ein. So werden seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 auf der S7 zwar Verstärkerzüge zur Taktverdichtung eingesetzt. Diese Züge fahren aber durch die Bahnhöfe Dürrnhaar und Peiß durch.
Auf Initiative der Staatsministerin a.D. Kerstin Schreyer, MdL, kam es daraufhin zu einem gemeinsamen Gespräch im Bayerischen Landtag und zur Einladung der Geschäftsführerin der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) in die Gemeinderatssitzung.
Die Geschäftsführerin erläutert anhand einer Präsentation die Probleme rund um die Taktverdichtung der S7. Die BEG hat seit ihrer Gründung im Jahr 1995 als Gesellschaft des Freistaats Bayern im Auftrag des Verkehrsministeriums u.a. die Aufgabe, sich um die stetige Verbesserung des Angebots der Deutschen Bahn in Bayern zu kümmern. Dabei machen die S-Bahn-München-Nutzer den größten Anteil am Kundenstamm aus (>50%).
Auf der S7-Linie sind die Voraussetzungen für Verbesserungen kaum vorhanden: viel Eingleisigkeit, wenige Bahnhöfe für Zugbegegnungen, sehr enger Zeitplan, sehr knappe Wendezeiten und nur ein Gleis am Endbahnhof Kreuzstraße u.a.
Der Anteil der primären Verspätungen (Defekte, Unwetter etc.) ist sehr klein – der Anteil der Folgeverspätungen liegt dagegen jetzt schon bei 85,4%. Zwei zusätzliche Haltepunkte würden das Problem noch verschärfen.
Perspektivisch sind nur wenige Anhaltspunkte für Verbesserungen zu nennen:
  • Es gibt zwar eine sogenannte „verkehrliche Aufgabenstellung“ zur Zweigleisigkeit, die Umsetzung wird aber, falls es überhaupt dazu kommt, viele Jahre dauern.
  • Das bisherige Güterbahnnetz auf dem S7-Zweig soll in ein Schnellbahnnetz umgewandelt werden. Hierbei sind insbesondere die Signale betroffen. Die Zeitersparnis ist aber sehr gering.
  • Durch den Wegfall und Umbau von Bahnübergängen in den nächsten Jahren soll auch etwas Zeit gewonnen werden.
  • Bis 2030 soll München ein sogenannter „digitaler Knoten“ mit modernster Stellwerktechnik werden. Zudem sollen moderne Fahrzeuge gekauft werden.

In der anschließenden Fragerunde bzw. Diskussion gab es einige Anregungen aus dem Gremium:
  • Gemeinderatsmitglied Andreas Wolf schlägt vor, die derzeitige Linienführung kritisch zu hinterfragen. Die Strecke Kreuzstraße-Wolfratshausen hat auf beiden Seiten große Probleme mit der Eingleisigkeit. Denkbar wäre zudem eine frühzeitige Wendung am Ostbahnhof oder eine Zusammenführung mit einer zweigleisigen Linie.
  • Gemeinderatsmitglied Christine Squarra schlägt Testmonate mit zusätzlichen Haltepunkten in den betroffenen Bahnhöfen vor und plädiert für eine Priorisierung von Dürrnhaar wegen höherem Nutzeraufkommen und der Querverbindung nach Faistenhaar/Hofolding.
  • Gemeinderatsmitglied Franz Klug erinnert an den bevorstehenden Umbau des Bahnhofs in Großhelfendorf und fragt, wieso man den Bahnhof nicht gleich als zusätzlichen Begegnungsbahnhof nutzt. Lt. DB Netz AG wäre der Platz vorhanden.
  • Gemeinderatsmitglied Martin Stadler schlägt vor, dass Bus-System als Entlastung mit einzubeziehen, z.B. den Flexbus. 

Die Geschäftsführerin der BEG wird diese Anregungen mitnehmen und prüfen, wirbt am Schluss aber um Verständnis für die schwierige Ausgangslage. Letztendlich bleibt abzuwarten, ob und wann sich etwas verbessert. Der 1. Bürgermeister wird den Kontakt zur BEG aufrechterhalten.

Datenstand vom 15.03.2023 11:55 Uhr