Antrag von GRM Michaela Frank; Pestizidfreie Kommune Bad Kohlgrub


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 20.02.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 20.02.2018 ö 6

Sachverhalt

Siehe beiliegende Unterlagen von GRM Michaela Frank zu ihrem Antrag
Derzeit werden Pestizide vom Bauhof nur in begrenztem Umfang verwendet. Nach dem Aufbrauchen der vorhandenen Restbestände hätte man den Einsatz komplett eingestellt.
Insbesondere an den Straßenrändern wird bereits seit einiger Zeit der Bewuchs ausschließlich mit heißem Wasser vernichtet. Bauhof und Verwaltung begrüßen insbesondere aus Umweltschutzgründen und aus Fürsorgepflicht gegenüber den Anwendern im Bauhof ausdrücklich den Vorstoß keine Pestizide mehr zu verwenden, weisen aber auch darauf hin, dass die Heißwasserbehandlung deutlich aufwändiger ist (bei Pestiziden sind ein bis zwei Anwendungen notwendig, bei Heißwasser bis zu acht Anwendungen) und behandelte Flächen deutlich schneller wieder bewachsen. Sollten also z. B. Flächen im Friedhof oder an Straßenrändern schneller wieder zuwachsen, so liegt dies nicht am nachlassenden Einsatz des Bauhofs, sondern an der weit weniger effektiven Heißwassermethode.
Die Verwaltung regt an, dass bei den letzten beiden Spiegelstrichen des Beschlusses dies insbesondere in Zusammenarbeit mit den sachkundigen Mitgliedern/Referenten des Gemeinderats (Landwirte, Gärtner/in, Friedhofsreferentin), mit den sachkundigen Mitgliedern des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins bzw. den örtlichen Imkern/deren Vereinen und evtl. auch der Ammergauer Alpen GmbH geschehen soll.

Beschluss

Der Gemeinderat beschließt grundsätzlich
  • ab sofort auf allen kommunalen Flächen (Kulturland sowie Nichtkulturland) keine chemisch-synthetischen Pestizide (Pflanzenschutzmittel) einzusetzen.
  • private Dienstleistungsunternehmen, die den Auftrag zur Pflege öffentlicher Flächen erhalten, ebenfalls zu einem Pestizidverzicht zu verpflichten.
  • private Firmen mit kommunaler Mehrheitsbeteiligung zur pestizidfreien Bewirtschaftung aufzufordern.
  • bei der Verpachtung kommunaler Flächen für eine landwirtschaftliche Nutzung ein Verbot des Einsatzes von Pestiziden im Pachtvertrag zu verankern.
  • bienen- und insektenfreundliche Blühflächen oder Projekte zu initiieren.
  • Bürgerinnen und Bürger über die Bedeutung von Biodiversität in der Gemeinde zu informieren und gleichzeitig Möglichkeiten zum Schutz von Bestäubern wie Bienen und Wildbienen sowie giftfreie Maßnahmen beim Gärtnern aufzuzeigen.
Ausnahmen, z. B. zur Bekämpfung des Kreuzkrauts, sind mit der Gemeinde abzuklären.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 11, Dagegen: 0

Datenstand vom 05.07.2019 11:30 Uhr