Deponie Heinersgrund; Einleiten von Oberflächenwasser in die Trebgast


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 15.06.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 15.06.2020 ö beschließend 10

Sachverhalt

Die Stadt Bayreuth leitet von der Deponie Heinersgrund Oberflächenwasser über die beiden Regenrückhaltebecken Heinersgrund und Sandreuth in die Trebgast. Die bestehende Erlaubnis ist beendet, deshalb wird eine neue Erlaubnis beantragt. Den Gemeinderäten lagen die kompletten Antragsunterlagen vor. Gemeinderat Udo Lindlein forderte die Einleitung von Oberflächenwasser in die Trebgast unter der Bedingung einer vorherigen, geeigneten Behandlung zu erlauben. Er schilderte die Verhältnisse nach dem Starkregen im Umfeld der Deponie wie folgt.
 
Aus dem Anlieferbereich der Deponie und der höher liegenden Straße fließt Regenwasser an dem Rückhaltebecken vorbei in den Graben Richtung Trebgast. Die Ableitung aus dem Regenrückhaltebecken Heinersgrund erfolgt gleichzeitig praktisch ungedrosselt. So wurden Verschmutzungen im Anlieferbereich und der Straße (Betriebsstoffe der Fahrzeuge; aber auch abtropfendes, belastetes Ladungswasser; Reifenabrieb, etc. ) in den Graben zum Vorfluter eingeleitet. Darüber hinaus wurden durch den Starkregen Barrieren aus Steinen und Fließ um die Deponie über- und unterspült, so dass auf der unfertigen Begrünung starke Auswaschungen erkennbar wurden. Die Sedimente und Kiesel wurden über die Straße mit in den Graben gespült. Dort führen diese Sedimente zu weiteren Ausspülungen, der Graben nach der Einleitung ist metertief und vor dem Einbrechen. An der Einleitungsstelle in Sandreuth war zu beobachten, dass sich ein Rückstau bis an die Oberkante der Straße bildete. Sedimente lagerte sich an beiden Zuflüssen zum Vorfluter ab. An Gräben liegen Fischteiche darüber hinaus ist die Trebgast selbst ein verpachtetes Fischgewässer, welches ökologisch und landschaftlich prägend ist. Der Fluss und die Fischteiche bzw. die darin lebenden Organismen werden durch die Einleitungen gefährdet. Udo Lindlein zweifelte an der Bewertung der Flächen - vor allem im Anliefer- und Straßenbereich Heinersgrund, durch das Ingenieurbüro Coplan AG. Er bezog sich auf das in der Unterlage zitierte Merkblatt DWA-M153 für die Anwendung bei Regenwasserbewirtschaftung in Bayern. Auf Seite 4 dieses Merkblattes werden Umschlagflächen wie im Anlieferbereich der Deponie weit höher (negativ) bewertet. Außerdem werden Deponien an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt und die "3) Versickerung nur mit Kontrollmöglichkeit nach der Reinigung .." zugelassen. Lindlein fordert eine Neubewertung der Einleitungserlaubnis unter Beachtung dieser Aspekte.

Thomas Masel forderte, durch Tests die Wasserqualität überprüfen zu lassen.  

Beschluss

Der Gemeinderat kann der beantragten wasserrechtlichen Erlaubnis für das Einleiten von Oberflächenwasser aus der Deponie Heinersgrund in die Trebgast nicht zustimmen. Beim Anliefern verlieren Fahrzeuge Öl und so gelangen Betriebsstoffe auf den Boden. Bei Regen werden diese in die Regenrückhaltebecken gespült und gelangen so unbehandelt in den Vorfluter. Bei Starkregenereignissen werden zudem aus Abfallablagerungen im Anlieferbereich Giftstoffe ausgewaschen und gelangen so ebenso unbehandelt in den Vorfluter. Aus diesen Gründen muss das Niederschlagwasser untersucht und behandelt werden, bevor es in einen Vorfluter gelangt. Des Weiteren werden bei solchen Starkregenereignissen vermehrt Sedimente in die Gräben und in den Vorfluter gespült. Dies ist zukünftig unbedingt zu vermeiden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 21, Dagegen: 0

Datenstand vom 23.10.2020 10:31 Uhr