Renaturierung Trebgast; Teilnahme an einem Pilotprojekt


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 17.01.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 17.01.2022 ö beschließend 4

Sachverhalt

Christian Brunner informierte das Gremium über das Pilotprojekt "Auf zu lebenswerten Bächen" welches durch das Bayerische Umweltministerium ins Leben gerufen wurde. Ziel des Projekts ist es den ökologischen Zustand von kommunalen Bächen weiter zu verbessern.

Allem voran soll die Durchgängigkeit der Gewässer, die Beseitigung von befestigten Uferzonen und die Herstellung von Ufergehölzen angestrebt werden.

Die Fördersätze für Renaturierungen wurden von bisher 75 auf bis zu 90 % erhöht.

Für die Gewässer im Gemeindegebiet Bindlach erfolgte eine Besichtigung mit dem Wasserwirtschaftsamt und den Mitarbeitern des Pilotprojektes der Regierung von Oberfranken.

Der Bereich Allersdorf - bis Schleifmühle - befindet sich in einem sehr guten ökologischen Zustand. Im Ortsbereich Bindlach ist dies aufgrund der Vielzahl an Verrohrungen selbstverständlich anders.

Die Trebgast könnte in vielen Bereichen aufgewertet werden, dies z. B. ab dem Bauhof bis Crottendorf. Der Bereich Ramsenthal bis zur Landkreisgrenze Kulmbach ist in einem verhältnismäßig guten Zustand. 

Letztendlich wurden fünf mögliche Maßnahmen näher betrachtet. Eine Maßnahme soll ausgewählt werden, die im Rahmen des Pilotprojektes umgesetzt werden. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Regierung und in Abstimmung mit den betroffenen Eigentümern. Die Kosten trägt zu 100 % die Regierung von Oberfranken. 

Florian Eagan findet die geplante ökologische Aufwertung sehr gut, vor allem unter professioneller Begleitung. Grundvoraussetzung ist, dass die Eigentümer beteiligt werden.

Werner Fuchs hat gegen viele Punkte nichts einzuwenden. Was ihn stört ist der Wortlaut in den übermittelten Unterlagen "ggf. sollte mit Eigentümern gesprochen werden". Die CSW-Gruppierung wird dennoch gegen dieses Projekt stimmen, aus folgendem Grund: Im Wasserwirtschaftsamt Hof sowie im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz weiß manchmal die eine Abteilung nicht, was die andere macht. Dies liegt offenbar an der Führungsspitze bzw. den leitenden Beamten der Abteilungen. Das erleben wir z. B. in Crottendorf, es wird hier seitens des Wasserwirtschaftsamtes die Zustimmung zur Verrohrung der Trebgast durch die Deutsche Bahn erteilt, andererseits möchte man aber Barrieren beseitigen. Weiterhin werden viele Barrieren durch den unter Naturschutz stehenden Biber verursacht, Ziel des Projekts aber ist die Barrierefreiheit.

Torben Schlieckau interessiert, wie lange die Förderung gilt und ob diese auch von Privatpersonen beantragt werden kann. Christian Brunner ist kein Enddatum bekannt, das Pilotprojekt läuft aber zunächst 5 Jahre. Die Förderung steht seines Wissens nach den Kommunen zu.

Thomas Masel interessiert, ob bei der Maßnahme im Bereich Crottendorf/Zettlitz beide Überfahrten erneuert werden würden. Christian Brunner erklärte, dass nur bei einer Überfahrt die Barriere beseitigt werden muss.

Beschluss

Die Gemeinde Bindlach setzt in Zusammenarbeit mit den Eigentümern, dem Wasserwirtschaftsamt Hof und der Regierung von Oberfranken ein Pilotprojekt im Bereich Crottendorf/Zettlitz um, hierbei soll eine bestehende Barriere im Bachlauf beseitigt und somit die Durchgängigkeit des Gewässers für Fische hergestellt werden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 2

Datenstand vom 16.02.2022 09:55 Uhr