Klimaschutznetzwerk Main-Rhön; Potenzialanalyse Wärmenetz OT Premich


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 18.02.2025

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.Lfd. BV-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Burkardroth) Sitzung des Marktgemeinderates 18.02.2025 ö informativ 5

Sachverhalt

In der Sitzung am 14.11.2023 (ÖT Top 10) wurde beschlossen eine Wärmenetzplan für den Ortsteil Premich als gemeindliches Pilotprojekt erstellen zu lassen. Die Potenzialanalyse zum Wärmenetz ist mit den, aus dem kommunalen Klimaschutz-Netzwerk Main-Rhön zur Verfügung stehenden Fördermitteln vom Institut für Energietechnik (IfE) erstellt worden.
Hierfür wurde eine Bürgerumfrage erstellt und an die potentiellen Anschlussnehmer verteilt, da der Rücklauf mit 83 Rückmeldungen noch etwas zu gering war wurde noch eine zweite Umfragerunde bei den nicht abgegebenen Haushalten gestartet. Insgesamt wurde die Potenzialanalyse aus den Daten von 98 Rückmeldungen erstellt.
Als Ergebnis der zweiten Abfragerunde wurden folgende drei Varianten näher geprüft:
A) Teil Steinbergstraße mit Bayernstraße und Fischstraße
B) Gebietsumgriff um Schule und Kindergarten erweitert
C) Gebietsumgriff um Schule und Kindergarten reduziert
Variante
A)
B)
C)
Anschlussnehmer
34
17
11
Gesamtnutzleistung kW
640


Gesamtnutzwärme kWh/a
1.011.000
640.000
460.000
Trassenlänge m
1.800
830
540
Wärmebelegungsdichte kWh/a(m*a)
550
770
880
Wärmeverlust kWh/a
257.000


Anteil Wärmeverlust
25%



Die Wärmebelegungsdichte nach der 2. Umfrage ist etwas höher, aber immer noch gering. Als Grundempfehlung gilt: Wärmebelegungsdichte sollte für wirtschaftliche Umsetzung deutlich über 750 kWh/(m*a) liegen. Die interessantere BEW – Bundesförderung für effiziente Wärmenetze mit Investitionsförderung von bis zu 40 % sowie Betriebskostenförderung für Wärmepumpen und Solarthermie erfordert mehr als 16 angeschlossene Gebäude.
Zusammenfassend stellt IfE folgendes fest:
       Wärmebelegungsdichte für großes Wärmenetz (Variante A) zu gering (Lange Leitungen ohne         Anschlussnehmer zwischen den Wärmeabnehmern v.a. zur Bayern- und Fischstr.)
       Förderung über BEW möglich, da mehr als 16 Häuser angeschlossen werden
       Kleinere Netzvarianten besser, da höhere Wärmebelegungsdichte
       Variante B: 17 Anschlussnehmer ausreichend für BEW-Förderung → Anschlussnehmer ggf.         zu gering, falls jemand abspringt
       Variante C: keine BEW-Förderung da < 17 Gebäude → BEG-Förderung oder BioWärme         Bayern möglich
In diesem Zusammenhang wird das Ratsgremium auch über den aktuellen Stand zur verpflichtenden Erstellung von Kommunalen Wärmeplanungen informiert. Demnach müssen Kommunen unter 10.000 Einwohner als planungsverantwortliche Stellen bis spätestens 30.06.2028 flächendeckende Wärmeplanungen, zumindest in einem vereinfachten Verfahren vorweisen. Diese Mehrbelastung wird pauschalisiert gefördert mit 52.100 Euro (< 7.500 EW) bzw. 88.200 Euro (> 7.500 EW). Jede bayerische Gemeinde erhält als Planungsgrundlage geodatenbasierte Datenpakete zu den Wärmebedarfen im jeweiligen Gemeindegebiet. Des Weiteren wird für jede Gemeinde ein Paket an Planungsdaten bereitgestellt, aus dem sich Informationen zu den Wärmebedarfen vor Ort ergeben. Zudem wird die Gründung von Konvois (Zusammenschluss von Kommunen) unterstützt. Hierzu werden in Kürze Gespräche mit den Nachbarkommunen geführt. Zudem geht die IfE davon aus, dass die weiteren Aufwendungen für den Markt Burkardroth zur Gänze vom Förderbetrag gedeckt werden. Sofern sich an der gesetzlichen Verpflichtung in absehbarer Zeit nichts ändert, sollte die weitere Erstellung zeitnah beauftragt werden 

Beschluss

Trotz der günstigen Randbedingungen aufgrund des vorgesehenen Ausbaues der Ortsdurchfahrt fehlt es aktuell letztlich an einer vernünftigen Wirtschaftlichkeit und den Anschlussinteressenten können nur schwerlich konkretere Anschlusskonditionen genannt werden. Zudem würde auch ein Betreiber für die Heizzentrale benötigt. Ein öffentliches Wärmenetz für den Bereich Steinberg in Premich muss aktuell leider als nicht wirtschaftlich darstellbar eingestuft werden. Ortsreferent Eugen Edelmann wird die Anwohner nochmals gesondert befragen und versuchen, diese zu einer Teilnahme zu bewegen.
Eine abschließende Entscheidung wird heute nicht getroffen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 20.03.2025 07:24 Uhr