Bauliche Entwicklung südlich der Straße "Im Augrund"; FlNr. 1780, Gemarkung Ebersberg; Vorstellung der Planungsstudie


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Technischen Ausschusses, 11.02.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Technischer Ausschuss Sitzung des Technischen Ausschusses 11.02.2020 ö beschließend 9

Sachverhalt

Der Technische Ausschuss der Stadt Ebersberg hat auf Wunsch der Grundstückseigentümerin die Bebauungsmöglichkeiten des Gebietes südlich der Straße „Im Augrund“ im Rahmen einer Strukturuntersuchung beurteilen lassen. Das von der Stadt beauftragte Architektur- und Stadtplanungsbüro Goergens + Miklautz, Herr Dipl.-Ing. (Univ) Weigl, aus München stellt in der heutigen Sitzung die Ergebnisse der Planungsstudie vor. Im Rahmen der Studie wurden mehrere Varianten untersucht. Dabei stellte sich eine Vorzugsvariante heraus, die zur weiteren Bearbeitung empfohlen wird. Diese Variante mit der Nummer 8 wird im Vortrag vorgestellt und erläutert.

Das Planungsgebiet mit einer Gesamtgröße von ca. 9.338 m² liegt südlich der Straße „Im Augrund“ auf der FlNr. 1780, Gemarkung Ebersberg. Die Fläche ist im rechtswirksamen Flächennutzungsplan als Baufläche für Wohnungsbau vorgesehen.
Auf der Fläche sollen, ausgehend von einem statistischen Mittelwert von 90m² Geschossfläche/Wohneinheit, ca. 77 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau mit insgesamt ca. 5.518 m² - 5.984 m² Wohnfläche entstehen.
Die Grundflächenzahl (GRZ – nur Gebäude) soll 0,25 und die Geschossflächenzahl (GFZ – Anrechnung der Dachgeschosse zu ¼) soll 0,8 betragen.
Vorgabe der Stadt war, ein Drittel der Wohnungen (ca. 25 Wohnungen) als sozialen Wohnungsbau anzubieten; die übrigen Wohnungen können frei vermarktet werden.
Die notwendigen KFZ-Stellplätze für den beabsichtigten Wohnungsbau betragen nach dem derzeitigen Planungsstand 136 Stück. Diese sollen zum überwiegenden Teil (ca. 113) in einer zentralen Tiefgarage untergebracht werden. 23 Stellplätze sollen oberirdisch angeordnet werden. Für Fahrräder sollen ca. 60 Fahrradstellplätze vorgesehen werden. Ca. 359 m² sind für Spielflächen in der Planung berücksichtigt.
Es sollen insgesamt neun Mehrfamilienhäuser mit jeweils 3 Vollgeschossen entstehen. Das Gebiet soll durch eine zentrale, von Norden nach Süden verlaufende Straße, an deren Ende ein Wendehammer vorgesehen ist, erschlossen werden. Diese Erschließungsanlage soll unmittelbar an die bestehende Straße „Im Augrund“ auf Höhe des östlichsten Garagengebäudes anknüpfen.

Herr Architekt Weigl stellt dem Technischen Ausschuss die wesentlichen Inhalte der Planungsstudie vor und steht für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Seitens der Grundstückseigentümer ist beabsichtigt, das Grundstück an einen interessierten Investor/Bauträger zur Realisierung zu verkaufen.

Zum weiteren Vorgehen wäre folgendes denkbar:
Die im Technischen Ausschuss vertretenen Fraktionen beraten die Ergebnisse der Planungsstudie intern. Anschließend wird die Sache im Technischen Ausschuss wieder vorgelegt. Nach abschließender Beratung im Ausschuss könnte eine Bürgerinformationsveranstaltung abgehalten werden, um die Planungsüberlegungen den interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen und deren Anregungen und Stellungnahmen einzuholen.
Die Ergebnisse der Strukturuntersuchung sollen dann als Vorgabe gegenüber den künftigen Investoren für eine spätere Bauleitplanung bzw. vorhabenbezogenen Bebauungsplan dienen.
Alle weiteren Untersuchungen, wie Baugrunduntersuchungen, Fragen der Erschließung, Entwässerung, der Regenwasserbehandlung etc. könnten in den nachgelagerten Verfahren durchgeführt werden und wären dann im Rahmen von städtebaulichen Vereinbarungen vom jeweiligen Investor zu tragen.
     

Diskussionsverlauf

StR Gressierer stand der Entwicklung positiv gegenüber. Die Planung würde die wesentlichen Punkte der ortsplanerischen Vorgaben für Ebersberg berücksichtigen. Er stellte ein ausgewogenes Verhältnis von sozialem und freifinanziertem Wohnungsbau fest. Er begrüßte den Vorschlag einer Tiefgarage. Der geplante Innenhof füge sich gut in die Umgebung ein.
Auf Nachfrage zur Höhenentwicklung der nördlichen Bebauungszeile erläuterte der Planer, dass diese tiefer stehen würde als die Bestandsbebauung. Der Ausblick aus den unteren Geschossen wird aufgrund der Neubebauung allerdings nicht mehr der gleiche bleiben. StR Gressierer erkundigte sich, ob die vorhandene Erschließungsstraße „Im Augrund“ im Hinblick auf eine künftige Entwicklung größer angelegt werden sollte. Aus Sicht des Planers ist dies weder vorgesehen  noch notwendig.
StR Mühlfenzl begrüßte die Überlegungen zum Geschosswohnungsbau. Die Planung sei plausibel und nachvollziehbar. Er regte an, die Planungen zur Tiefgaragenzufahrt im Westen zu überdenken. Weiterhin sollten für Kinder und Jugendliche Bolzplätze sowie geeignete Freiflächen für Senioren angelegt werden. Die vorhandenen derzeit mindergenutzten Freiflächen der Ebersberger Wohnungsgenossenschaft könnten hier mit einbezogen werden. Die Flächen des Grabelandes sollten erhalten bleiben. Architekt Weigl stellte klar, dass diese Flächen von der Planung nicht berührt sind.
StR Otter sah die hohe Baumasse am Ortsrand kritisch und fand die städtebauliche Struktur banal. Er sprach sich an dieser Stelle für einen Architektenwettbewerb aus.

Beschluss

Der Technische Ausschuss hat Kenntnis von der Strukturuntersuchung für das Grundstück FlNr. 1780, Gemarkung Ebersberg,  „Im Augrund“ in Ebersberg in der Fassung vom 05.11.2019.

Die vorliegenden Ergebnisse der Strukturuntersuchung werden in den Fraktionen beraten und zu gegebener Zeit im Technischen Ausschuss erneut vorgelegt.

Die Verwaltung wird beauftragt, nach abschließender Beratung im Technischen Ausschuss, eine Bürgerinformationsveranstaltung zu organisieren. Die daraus gewonnenen Ergebnisse sollen in das weitere Verfahren einfließen.  

 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 0

Datenstand vom 25.02.2020 10:04 Uhr