Bericht über die Stadtführungen 2016 und Ausblick für 2017


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses, 15.11.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss Sitzung des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses 15.11.2016 ö vorberatend 3

Sachverhalt

Schon im Jahr 2013 hat sich der Stadtrat in Form des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses dem Thema der Stadtführungen in Ebersberg gewidmet. Es wurde ein Konzept beauftragt und erarbeitet. Im Sommer 2015 ist mit Herr Thomas Warg die Person gefunden worden, der in die Umsetzung des Projektes eingestiegen ist. Im September 2015 unternahm Thomas Warg die erste Testführung für die von ihm entworfenen Stadtführungen.
Die Testphase dauerte bis zum April 2016. In diesem Zeitraum machten Warg und die 18 von ihm inzwischen rekrutierten Stadtführer insgesamt 58 Testführungen, in denen insgesamt 16 verschiedene Stadtführungen für unterschiedliche Zielgruppen und Themengebiete entwickelt wurden. Zusätzlich unternahm Herr Warg zusammen mit Franz Kisters 13 Führungen zum Ebersberger Krippenweg, was zum Erfolg der Aktion beitrug, die von über 2000 Gästen besucht wurde. Der Krippenweg wird auch 2016 wieder fester Bestandteil der Ebersberger Stadtführungen.
Neu und erstmalig gab es Mai bis Oktober 2016 regelmäßig kostenpflichtige Stadtführungen. Eine Stunde Stadtführung kostet drei Euro pro Person, eine Führung dauert zwischen 1,5 und 3 Stunden. Ein Führer erhält pro Stunde 20 Euro.
Es gab jeden zweiten Samstag im Monat den zweistündigen Rundgang in der Altstadt:
Wie lebte man1655 rund um den Ebersberger Marktplatz? Um 878 gründete Graf Sieghard den Ort. Was stimmt an der Gründungslegende - und was nicht? Wie verteidigte sein Enkel Eberhard die Burg gegen die angreifenden Ungarn? Nach dem Aussterben der Grafenfamilie prägten nacheinander Benediktiner, Jesuiten und Malteser die Geschicke Ebersbergs. Sie brachten die Sebastiani Wallfahrt zur Blüte. Wie ging es hier zu im dreißigjährigen Krieg? Und was erlebte Ebersberg im 1. Weltkrieg und im 2. Weltkrieg? Die gute alte Zeit war oft gar nicht so gut - aber sehr interessant.
Es gab jeden dritten Samstag im Monat die dreistündige Wanderung mit Geschichte und Geschichten:
Einheimische und Besucher genießen gern die wunderschöne Umgebung von Ebersberg: Am Klostersee entlang und die Weiherkette hinauf, die von den Benediktinern um 1040 angelegt wurde. Rund um das Naturschutzgebiet Egglburger See mit der kleinen Kirche Egglburg, deren Hügel früher von einer Burg beherrscht wurde. Durch einzigartige Alleen zum Ebersberger Forst, einem der größten Waldgebiete Deutschlands. Dort laden das Museum Wald und Umwelt und der Aussichtsturm zum Besuch ein. Jedes Wochenende kommen die Ausflügler gern - aber wir erzählen die Geschichten dazu!
Weiterhin gab es jeden ersten Freitag im Monat eine einstündige Kirchturmbesteigung mit Besichtigung des Uhrwerkes und jeden ersten Samstag im Monat eine einstündige Kirchenführung in der Kirche St. Sebastian.
Außerdem bietet der Kreisheimatpfleger Markus Krammer Führungen an, in denen er sich ganz auf das Interesse einer Gruppe ausrichtet.
Bis Mitte September haben die Stadtführer 119 Führungen durchgeführt. Werbung wurde kaum gemacht, außer der so genannten Mundpropaganda. Während bis zum Sommer fast ausschließlich unterschiedliche Ebersberger Zielgruppen geführt wurden, hat sich der Radius inzwischen erweitert: von Erding bis Bad Aibling, von Vaterstetten bis Wasserburg.
Inzwischen sind die Stadtführer vom starren System fester Führungen abgerückt: Nach Vorgesprächen können die Auftraggeber bezüglich Dauer der Führung, Wegstrecke und Themenschwerpunkte frei wählen. Sie erhalten dann den für ihre spezielle Führung am besten geeigneten Stadtführer.
So wurde das Führungsangebot spezifiziert: Es gibt Führungen für Kindergärten, Kinder im Vorschulalter, für Kindergeburtstage, für Schulen: Wandertage der Lehrer, Wandertage der Schulklassen, unterrichtsrelevante Führungen der Fächer Geschichte, Biologie, Fremdsprachen und Kunst.
Der Beginn des Schuljahres 2016/2017, verbunden mit einem entsprechenden Aufruf an alle Schulen im Landkreis, brachte einen Auftragsboom, dem die Stadtführer anfangs kaum mehr Herr werden konnten.
In Zusammenarbeit mit der OBA, offene Behindertenarbeit, gibt es jetzt entsprechende Führungen von Barrierefrei bis zu Führungen für geistig oder körperlich Behinderte und Senioren.
Spezielle Führungen entstanden auch in Zusammenarbeit mit der Ebersberger Gastronomie: Wildkräuterwanderung, Kutschfahrt, Zaubertour, italienische Führung und Führungen für Stammtische – diese Führungen sind verbunden mit einem anschließenden Besuch in einem Ebersberger Restaurant.
Die VHS und das Kreisbildungswerk haben zahlreiche Führungen in Ihr Programm aufgenommen und bieten es an. Der Zuspruch ist sehr gut. Die Ebersberger Vereine, aber auch Ämter und Behörden, Gewerbe von Arztpraxen bis Steuerkanzleien, aber auch Einzelhandel buchen die Führungen ebenso wie Privatpersonen, Freundeskreise, Klassentreffen, runde Geburtstage und Familienfeiern.
Übrigens gibt es die Stadtführungen auch schon in englischer, italienischer und französischer Sprache. Die Termine regelmäßig wiederkehrender Führungen für 2017 stehen noch nicht fest.
Die Einnahmen aus den Führungen belaufen sich bis Ende Oktober auf 3.475 €, die Ausgaben auf 15.619 €. Für das Jahr 2017 müssten die Ausgaben für Honorare und Werbemaßnahmen beschlossen werden.
Herr Warg kündigt für 2017 verstärkte Marketingaktivitäten an und weist darauf hin, dass das Budget unbedingt deutlich erhöht werden muss. Im nächsten Haushalt sollen zusätzliche Mittel bereitgestellt werden.

Diskussionsverlauf

Die Mitglieder des Ausschusses sind sich einig, dass die Stadtführungen eine große Bereicherung für die Aktivitäten in und um Ebersberg darstellen.

Datenstand vom 23.08.2019 11:23 Uhr