StR Ried fragte an, wieviel Städtebaufördermittel bisher für das Projekt gewährt wurden. Erster Bürgermeister Proske teilte mit, dass die Zahl mit dem Protokoll nachgereicht wird.
StR Ried war der Ansicht, dass die Planung zu wenig Grün und Schatten habe. Er sprach das Problem der Aufheizung großer, steriler Pflasterflächen an. Ein Gefühl der Heimeligkeit würde fehlen. Man sollte sich lieber auf kleine, leistbare Veränderungen konzentrieren. Als positiv hob er die Sitzplatzflächen des Cafés hervor.
Folgende Städtebauförderungsmittel wurden bisher für das Projekt „Umgestaltung Marienplatz“ gewährt:
Zuwendung vom 07.08.2015 für den Wettbewerb 63.000,- €
Zuwendung vom 19.03.2020 für Feinuntersuchung Parkplätze 8.600,- €
Gesamtsumme an Fördermitteln 71.600,- €
StRin Schmidberger wies auf die enorme Verkehrsbelastung am Marienplatz mit 14.000 Fahrzeugen/Tag hin. Die Maßnahme sei keine Pflichtaufgabe. Die Planung soll mehr Grünanteil erhalten; große versiegelte Flächen seien nicht mehr zeitgemäß. Städtebaufördermittel sollen aber auf jeden Fall erhalten werden. Sie fragte, ob das Büro Molenaar einen Anspruch auf die Realisierung des Projekts habe.
Frau Weber-Molenaar erläuterte, dass ein Anspruch auf Realisierung nicht besteht. Das Wettbewerbsergebnis stelle immer eine Ideallinie dar. Pflanzinseln wären aus ihrer Sicht historisch nicht richtig, da sie den Platzcharakter (Marktplatz) verstellen würden. Man sei aber für weitere Baumpflanzungen offen.
StRin Schmidberger schlug vor, probeweise portable Bäume aufzustellen.
StR Gressierer sprach sich dafür aus, das Konzept weiterzuverfolgen. Der Fördersatz der Städtebauförderung beträgt in der Regel 60%. Ersatzparkplätze müssten ortsnah angeboten werden. Die Sache sollte nochmals in den Fraktionen beraten werden.
Hinsichtlich der Oberflächengestaltung, Rinnen, Leitkonzepte sollen Verbesserungen erreicht werden; insbesondere bei den heute vorhandenen tiefen Rinnen. Die Farbgestaltung (grau) sollte nicht zu dunkel werden.
Der Vorschlag der Verwaltung ist grundsätzlich in Ordnung. Er sei sich jedoch unsicher, ob die Südseite der richtige Beginn sei, da der Bereich sehr klein ist und die optische Wirkung erst über Fläche entstehe. Alternativ könnte auch mit dem Stadtgarten begonnen werden.
Frau Weber-Molenaar erläuterte, dass die Südseite wegen der besseren flächenhaften Ausleuchtung gut geeignet wäre das Projekt zu beginnen.
StR Mühlfenzl sprach sich Namens der SPD-Fraktion für eine abschnittsweise Realisierung aus. Der Haushalt soll dabei nicht aus dem Blick geraten. Für eine Kreisstadt müsse der Charme der Ortsmitte gehoben werden. Grüne Mikrozentren sollen in der Planung berücksichtigt werden. Er zog einen Vergleich zu norditalienischen Städten die auf ihren Plätzen attraktive Grünbereiche geschaffen hätten. Ohne eine Marienplatzsanierung gerät die Stadt gegenüber Wasserburg, Erding usw. ins Hintertreffen. Der vorliegende Entwurf schafft es, Moderne mit Tradition zu verbinden. Der Stadtgarten könnte Startpunkt sein. Die geforderten Bordsteinhöhen stehen in Widerspruch zur Barrierefreiheit und sollten möglichst gering gehalten werden. Er warb dafür, das Projekt möglichst nach vorne zu schieben.
Erfreut nahm er zur Kenntnis, dass das Straßenbauamt eine Möglichkeit für eine 30km/h-Begrenzung sieht. Er wies noch auf einfahrbare Poller in Bad Aibling hin.
StR Otter stellte klar, dass der Bereich des Schlossplatzes als Ideenteil dem Wettbewerb angehängt war. Er sprach sich für eine starke Trennung zwischen dem klösterlichen Schlossplatz und dem weltlichen Marienplatz aus. Die Staatsstraße sei nach wie vor das Hauptproblem; hier müsse eine andere Lösung her.
Die Planung nimmt nun einen wichtigen Erschließungsast, die Sieghartstraße, für das Quartier nördlich des Marienplatzes weg. Der Kurzschluss zwischen westlichem Marienplatz und Bahnhofstraße sollte wieder ermöglicht werden. In der Planung sollte mehr auf Shared-Space-Systeme, wie in Bad Aibling, eingegangen werden. StR Otter sprach sich unter Hinweis auf südfranzösische Städte für die Verwendung von Platanen aus. Dekorationsmöglichkeiten mittels Fahnenstangen (Weihnachtsbeleuchtung, Fasching) sollten berücksichtigt werden. Der Beginn auf der Südseite sei hinsichtlich der Beleuchtung sehr plausibel, wobei dies auch ohne Pflasterung ausgeführt werden könnte.
Nach Abschluss der Diskussion schlug Erster Bürgermeister Proske vor, das Thema in den Fraktionen zu beraten und am 12.10.2021 im TA erneut vorzulegen. Gegen diese Vorgehensweise wurden keine Einwände erhoben.
Ein Beschluss wurde in der Sache nicht gefasst.