Bauhofverlagerung - Vergabe des Gewerkes Baumeisterarbeiten


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 17.05.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 17.05.2018 ö 5.1

Sachverhalt

Das Gewerk Baumeisterarbeiten im Rahmen der Bauhofverlagerung wurde öffentlich ausgeschrieben. 6 Firmen haben die Ausschreibungsunterlagen angefordert, von 1 Firma wurde ein entsprechendes Angebot abgegeben. Das Angebot wurde vom Planungsbüro Aiblinger + Aiblinger, Traunstein geprüft und gewertet. Das Angebot der Firma Di-Qual, Fridolfing schließt mit einer Angebotsendsumme von 523.454,94 € brutto.

Beschluss

Der Gemeinderat nimmt den Vergabevorschlag des Büros Aiblinger + Aiblinger, Traunstein zur Kenntnis und beschließt, das Gewerk an die Firma Di-Qual, Fridolfing zu vergeben. Der Gemeinderat nimmt noch zur Kenntnis, dass die Kostenberechnung für das Gewerk bei 474.522,63 € brutto lag und die Vergabesumme somit um 48.932,31 € (10,32%) über der Kostenberechnung liegt.

Die Kostenüberschreitung wird vom Planungsbüro mit der momentanen Auslastung im Baugewerbe und den damit im oberen Niveau angesiedelten Preisen begründet. Eine Aufhebung der Ausschreibung komme aus rechtlichen Gründen nicht in Frage, da eine Kostenüberschreitung von ca. 10% dies nicht ermögliche.

Im Zusammenhang mit diesem Tagesordnungspunkt ergab sich eine ausgiebige Diskussion zur Kostenmehrung bei diesem Gewerk. Gemeinderat Reiter zeigte sich bestürzt darüber, dass lediglich ein Bieter abgegeben hat. Seiner Meinung nach war der zu kurze Zeitraum zwischen der Ausschreibung und der Vergabe hierfür verantwortlich.

Gemeinderat Huber kritisierte, dass anstelle von günstigen Kunststofffenstern teure Holz-Alu-Fenster in die Ausschreibung aufgenommen worden seien. Außerdem stellte er fest, dass die Übergrößen bei den Brandschutztüren zu hohen Kosten führen. Insgesamt bemängelte er die Vorbereitung durch das Planungsbüro, entweder es fehlten Unterlagen oder sie wurden zu spät nachgereicht.

Gemeinderat Di-Qual sprach sich dafür aus, das Thema Montagegrube noch einmal zu besprechen. Auch er vertrat die Ansicht, dass die Eile der Gemeinde Geld kostet und er bereits im Rahmen der Klausurtagung darauf hingewiesen hätte. Die Zeitspanne Ausschreibung – Vergabe – Ausführung wurde zu knapp bemessen. Hinsichtlich der Vergabebeschlüsse vertrat er die Auffassung des 1. Bürgermeisters.

Bürgermeister Schild entgegnete hierzu, dass seiner Meinung nach nur dann bessere Angebote zu erwarten gewesen wären, wenn noch im letzten Jahr die Ausschreibung erfolgt wäre und der Baubeginn für das Frühjahr 2018 möglich gewesen wäre. Der Markt in der Baubranche ist derzeit unkalkulierbar. Dies zeigen auch Ausschreibungen bei anderen Bauvorhaben mit längeren Vorlaufzeiten, die ähnlich chaotische Ergebnisse bringen. Weiter war der Bürgermeister der Meinung, dass jeder weitere Monat Verzögerung der Gemeinde Geld kostet weil sich die Baupreise fast monatlich erhöhen. Er glaube auch nicht, dass sich die Anbietersituation im nächsten Frühjahr entspannen wird. Relativ sicher sei jedoch eine deftige Preissteigerung im nächsten Jahr. Die derzeitige Entwicklung der Ausschreibungsergebnisse kommt dem Kaffeesatz lesen gleich. Zum anderen hatte der Gemeinderat die relativ kurze Vorlaufzeit einstimmig befürwortet.

Weiter teilte er mit, dass trotz der Kostenmehrung beim Gewerk Baumeister die Gesamtkosten noch immer unter der Kostenschätzung liegen. Bürgermeister Schild verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die GU-Ausschreibung bei der Halle trotz nur eines Bieters eine 25%-ige Verringerung gegenüber der Kostenberechnung ergab. Allerdings sollte das Büro Aiblinger hinsichtlich der Kostenentwicklung dem Gemeinderat berichten. Weiter stellte Bürgermeister Schild klar, dass die Baumaßnahmen in vielen Besprechungen und Beschlüssen gemeinsam erarbeitet wurden. Bislang waren dies 4 Sitzungen des Umwelt- und Bauausschusses, 5 Arbeitskreise und weitere 5 Gemeinderatssitzungen bei denen das Thema Bauhof behandelt wurde.

Gemeinderat Jäger, Di-Qual und Grösch waren der Meinung, dass die Planung auf Grundlage der Vorstellung des Planungsbüros insgesamt zu hochwertig ausgeführt wurde. Gemeinderat Jäger bat zudem um Übersendung des Leistungsverzeichnisses des Elektrikers. Bürgermeister Schild versprach die Qualität und den Standard nochmals zu prüfen. Sollte ein zu hoher Standard vorliegen, würde er wo es noch möglich ist diesen reduzieren und bei künftigen Bauvorhaben noch mehr kontrollieren. Dem Wunsch des Gemeinderats Jäger das Leistungsverzeichnis zu übermitteln werde er entsprechen.

Am Ende der Diskussion schlug Bürgermeister Schild vor, das Architekturbüro in den Gemeinderat einzuladen, damit diese zu den Vorwürfen und der Kostenentwicklung Stellung nehmen können.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 14, Dagegen: 0

Datenstand vom 20.07.2018 08:27 Uhr