Verlegung des Bauhofes Fridolfing - Erläuterung der Baukosten und des zugrunde liegenden Baustandards der in der Sitzung vom 17.05.2018 monierten ausgeschriebenen und geplanten Leistungen durch die Planer


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 07.06.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 07.06.2018 ö beschließend 4.1

Sachverhalt

Bürgermeister Johann Schild begrüßt einleitend die Planer und Fachplaner zum Bauvorhaben Bauhofverlagerung und gibt anschließend nochmals einen Überblick über die bisherigen Planungs- und Ausführungsabläufe, um den möglichen Eindruck aus der letzten Gemeinderatssitzung, man hätte Planung und Kosten nicht im Griff, zu widerlegen. In seinen Ausführungen verwies Bürgermeister Schild eingangs auf die Kosteneinhaltung der Bauprojekte wie z.B. GeWo, KoWo Fridolfing / Pietling und der Salzachklinik und brachte zum Ausdruck, dass die Verwaltung sowie der Bürgermeister sehr großen Wert auf die Einhaltung der Kosten legen.

Mit der Planung des Bauhofs wurde im Mai 2017 mit der Architektenauswahl begonnen. Die ersten Planungsphasen wurden durch den Umwelt- und Bauausschuss in drei Sitzungen begleitet. Im Anschluss daran wurde ein Arbeitskreis mit verschiedenen Fraktionsvertretern eingesetzt, der insgesamt fünf Mal zusammenkam. Weiterhin wurden u.a. die Planungsgrundlagen auch im Gemeinderat in sechs weiteren Sitzungen besprochen. In diesen vielen Sitzungen wurde die Planung gemeinsam optimiert und festgelegt. Als Beispiel, nannte der Bürgermeister, Außenwände und Dach (Sandwichelemente) hier werden die kostengünstigsten Lösungen gewählt. Die Böden in den Werkstätten erhalten keinen Belag, sondern Beton, der nur geschliffen werde. Es wurden handelsübliche Sektionaltore ausgewählt und man hat festgelegt, dass Kunststofffenster eingebaut werden sollen, wobei diese nur im Sozialtrakt eine 3-fach Verglasung erhalten sollen. Wo möglich wurde auf abgehängte Decken verzichtet. Auch bei den Fliesen wurde auf Handelsüblichkeit geachtet. Das Betonpflaster im Außenbereich soll bestehen bleiben und nur ergänzt werden.
In all diesen Gesprächen und gefassten Beschlüssen wurde darauf geachtet, kostengünstig zu bauen.

Am Besprechungstermin in der Gemeindeverwaltung am 05.02.2018 sollten eigentlich die Grundlagen für den Gemeinderatsbeschluss am 22.02.2018 wie z.B. Baubeschreibung und Kostenberechnung vorbereitet werden.
Leider konnte ich, so der Bürgermeister, an diesem Termin nicht teilnehmen da ein unerwarteter OP Termin mit anschl. Krankenhausaufenthalt nötig wurde. Dies sei auch der Grund, warum am 22.02.2018 die notwendigen und klärenden Beschlüsse nicht gefasst wurden. Dies ist sicher nicht gut gelaufen. In Zukunft werden, um solche Abstimmungsdifferenzen zu vermeiden, klare Handlungsanweisungen erstellt werden. Des weiteren führte Bürgermeister Schild aus, dass die Kostenschätzung von 1.6 Mio. € ohne Baunebenkosten im Gemeinderat am 09.11.2017 vom Architekten vorgestellt und einstimmig genehmigt wurde. Des Weiteren, so der Bürgermeister, habe er in der Bürgerversammlung vom 21. und 23.03.2018 die Gesamtkosten von 1.9 Mio. € zuzüglich der Kosten für die Außenanlagen erläutert. Bürgermeister Schild sprach auch die redaktionellen und Zuordnungsfehler des Planungsbüros an.

Weiterhin führt der Bürgermeister aus, dass man sich vor Beginn der Ausschreibungen trotz der schon bekannten hohen Kosten laut Kostenberechnung unter den drei Bürgermeistern einig war, die Montagegrube wie geplant auszuschreiben. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Bearbeitungszeiten für die Gewerke zwischen Submission, Vergabe und Baubeginn teilweise knapp bemessen waren, der Gemeinderat der Zeitschiene am 09.11.2018 grundsätzlich einstimmig zugestimmt hat. Tatsache ist so der Bürgermeister, dass der Markt derzeit absolut nicht kalkulierbar und das Bauen sehr teuer geworden ist, auch wenn man den Standard herunterfährt

Trotz all dieser Unwägbarkeiten ist es doch noch erfreulich, dass man sowohl bei den Projekten „Generationenwohnen“ und „Kommunaler Wohnungsbau Dietwies“ als auch beim Bauhof noch immer unter den Kosten der Kostenberechnungen liegt.

Im Anschluss daran erläutert Herr H. Aiblinger die redaktionellen- bzw. Zuordnungsfehler des Planungsbüros (insb. bei den Fenstern und den Toren) und weist auch aus Planersicht darauf hin, dass günstigste Lösungen gewählt wurden.

Der Bürgermeister hält zusammenfassend fest, dass kostengünstige Lösungen für den Bauhof gewählt wurden und dass die eben genannten Fehler des Architekten zu keinen Mehrkosten führen.

In der anschließenden Diskussion führt GR Reiter aus, dass seiner Meinung nach weitere Einsparmöglichkeiten gegeben wären, wobei er die geplante Rinne in der Fahrzeughalle nennt. Herr Aiblinger entgegnete, dass sich die Rinne bei vergleichbaren Objekten durchaus bewährt habe. Da ansonsten bei notwendigem entsprechendem Gefälle in der Bodenplatte das Wasser zu den Rolltoren hinläuft und in der Folge im Winter festfriert.

GR Huber glaubt, dass im Nachhinein betrachtet die Kosten für die Außenwände zu hoch seien, kann dies aber im Einzelnen nicht belegen. Bürgermeister Schild widersprach dessen und verwies auf die Kostenvergleiche der verschiedenen Wandbauteile, die dem Gemeinderat zur Entscheidung vorlagen. Auffallend hoch sind, GR Hubers Meinung nach, auch die Honorarkosten der Planer und Fachplaner. Hierzu weist der Bürgermeister darauf hin, dass sich die Honorarkosten aus der HOAI errechnen und diese Spielregeln eindeutig einzuhalten sind und das auch schon immer so war.

GR Jäger spricht die Kosten für das Gewerk Elektro an und hält diese für überzogen. Seiner Meinung nach könnte man bei den Verteilungen und den Absicherungen durchaus Einsparungen erreichen. Von Seiten des anwesenden Fachplaners Lehr vom Büro Silberbauer in Traunstein werden diesbezüglich einige LV-positionen erläutert, die dem Standard entsprechen und vergleichbar mit ähnlichen Bauten sind.

2. Bürgermeister Kraus lässt die in der Vergangenheit abgewickelten Bauten der Gemeinde Revue passieren und weist darauf hin, dass sich immer auch die Nutzer der Gebäude miteinbringen bzw. miteinbringen sollen. So haben sich, auch beim Vorhaben Bauhof, der Bauhofleiter und sein Stellvertreter im Vorfeld Gedanken gemacht was im neuen Bauhof alles notwendig ist. Alle haben seiner Meinung nach versucht,  das Bestmögliche und Kostengünstige zu erreichten.
Jetzt sollte eigentlich die Sache abgeschlossen werden.

Datenstand vom 25.10.2018 10:14 Uhr