Zu diesem Tagesordnungspunkt erschien Frau Anneliese Köberle, Asylkontaktstelle, und gab nachstehenden Sachstandsbericht ab:
Ende August 2020 wurde die Asylunterkunft des Landkreises Traunstein im ehemaligen Gasthof Raab geschlossen und die Asylanten, die dort noch untergebracht waren, kamen in andere Unterkünfte.
Darum ist seit September 2020 die Asylkontaktstelle wieder ganz in die Bürgerhilfsstelle eingegliedert. Marianne Günther arbeitet seither im Bauamt mit.
In Fridolfing leben aktuell insgesamt 39 Flüchtlinge, davon
- 17 Männer als Einzelpersonen (7 Afghanen und 10 Syrer); davon haben 2 Afghanen eine Duldung und alle anderen sind anerkannt als Flüchtlinge
- 4 Familien mit insgesamt 22 Personen, davon
- 1 Familie aus Afghanistan mit 7 Personen, sie haben einen Abschiebeschutz
- 3 Familien aus Syrien, da sind alle 15 Personen anerkannt als Flüchtlinge
Bis auf einen Afghanen sind alle in Arbeit oder Ausbildung. Die Familien kommen regelmäßig mit ihrer Post zum Anschauen und mit den verschiedenen Anträgen, die wir dann gemeinsam bearbeiten.
Bei den einzelnen Männern kommen manche selten und manche kommen fast jede Woche, je nach Verständnis der Post oder Angelegenheiten, die sie haben.
Die Helferkreise haben sich aufgelöst, aber es gibt immer noch Kontakte der Helfer zu den Flüchtlingen.
Man kann Schritt für Schritt sehen, wie sie sich alle weiterentwickeln. Bei den Familien gibt es die gleichen Probleme wie bei unseren Familien (Schule, Pubertät besonders bei den Jungs oft schwieriger, Kurzarbeit).
Alle Flüchtlinge wollten erst eine Arbeit oder Ausbildung, eine Wohnung, dann den Führerschein und auch weiter Deutschkurse machen. Einige bemühen sich auch, dass sie ihre Partnerinnen aus den Heimatländern heiraten können oder haben Partnerinnen unter anderen Flüchtlingen hier gefunden. Die meisten Syrer haben schon einen unbefristeten Aufenthaltstitel und gerade ist das Thema Antrag auf Einbürgerung sehr gefragt.
Corona war auch bei den Flüchtlingen ein Thema, das man immer wieder erklären musste. Von der Mentalität her sind sie alle sehr kontaktfreudig. Die Beschränkungen waren auch für sie oft nicht einfach. In diesem Frühjahr waren drei Familien in Quarantäne, aber sie haben es alle diszipliniert eingehalten.
Das Thema Corona-Impfung kommunizieren die Flüchtlinge auch untereinander und sie sind darüber gut informiert.
Es gibt 2-3 Ansprechpartner, über die Informationen oder Fragen an die Flüchtlinge kommen.
Manchmal gibt es Kontakt zu welchen, die weggezogen sind. Fast alle gaben eine sehr positive Rückmeldung für die Asylarbeit in Fridolfing. Es gibt an ihrem neuen Wohnort oft keine Ansprechstelle und keine gute Unterstützung, so wie bei uns.
Das Beste, was wir für sie gemacht haben, waren die Deutschkurse von Anfang an in Götzing und die gute Verbindung mit den Helferkreisen und der Ansprechstelle im Rathaus. So hatten sie gute Chancen, bei uns etwas aus ihrem Leben zu machen.
Das ist somit auch mein Dankeschön für die Unterstützung in der Asylarbeit an alle Helfer, Organisationen und an den Bürgermeister mit den Gemeinderäten.
Bürgermeister Schild dankte Frau Köberle sowie allen anderen, die damit befasst waren und sind für ihre gute Arbeit im Asylbereich. Die gute Integration zeigt, wie wichtig es war, das Thema von Anfang an gut zu begleiten.
Der Ausschuss nahm die Ausführungen von Frau Köberle zur Kenntnis.