Die Stadt Füssen ist Eigentümerin der Grundstücksflächen der Schanzenanlagen in Bad Faulenbach. Die große K51 Schanze wurde 2005 unter der Bauträgerschaft der Stadt Füssen durch den Ski-Club Füssen saniert. Die Bauträgerschaft der im Jahre 2006 erbauten kleinen K20 Schanze oblag alleine dem Ski-Club Füssen.
Aus personellen Gründen hat sich der örtliche Ski-Club seit gut drei Jahren komplett aus dem Skisprungsport und der Betreuung der Schanzenanlagen zurückgezogen. Er hat deshalb die beiden Nutzungsvereinbarungen über die Nutzung der Schanzenanlagen in Bad Faulenbach gekündigt (Nutzungsvereinbarung vom 09.05.2006 mit der Stadt Füssen zum 31.12.2020 und Nutzungsvereinbarung vom 11.10.2014 mit der Stadt Füssen und dem Allgäuer Ski-Verband zum 31.12.2018).
Nach dem Rückzug des Ski-Clubs Füssen ist der Allgäuer Ski-Verband mit Kindern/Jugendlichen aus anderen Allgäuer Vereinen mittlerweile alleiniger Nutzer der Schanzenanlage.
Nach einer Bestandsaufnahme der Schanzanlagen in Bad Faulenbach haben sich Anfang diesen Jahres der Allgäuer Ski-Verband (ASV) gemeinsam mit den übergeordneten Verbänden Bayerischer Ski-Verband (BSV) und Deutscher Ski-Verband (DSV) über die zukünftige Ausrichtung und Nutzung der Schanzenanlagen abgestimmt.
Die K20 Schanze wurde in den vergangenen Jahren fortlaufend saniert und instandgehalten. Hier gibt es bis auf laufende, kleinere Arbeiten aktuell keinen Instandhaltungsrückstau und es ist eine sichere und ganzjährige Nutzung gewährleistet.
Die K51 Schanze ist leider nicht mehr in einem sicheren und sprungbereiten Zustand. Die Bausubstanz im Anlauf und teilweise auch im Aufsprunghang ist sehr marode und müsste zum Teil erneuert werden. Ebenso die Elektrik und das Bewässerungssystem. Hierzu liegt ein Angebot für dringend erforderliche und notwendigen Arbeiten für Holz durch eine örtliche Zimmerei in Höhe von rd. 23.000 € brutto vor.
Auf Grundlage dieses Angebots hat sich der ASV mit den anderen Allgäuer Skisprungvereinen abgestimmt, unter welchen Voraussetzungen sie eine positive Entwicklung der Schanzenanlage in Bad Faulenbach sehen würden. Hauptpunkte waren hier die Nutzung und Betreuung durch einen örtlichen Verein und die Schaffung einer zeitgemäßen Aufstiegshilfe (Seillift).
Mit diesen Rückmeldungen ist der ASV in die Besprechungen mit dem BSV und DSV gegangen. Aus den Erfahrungswerten der übergeordneten Verbände hat sich für eine zukünftige Sicherstellung der Nutzbarkeit der großen Schanze in jedem Fall die Sanierung der K51 Schanze herausgestellt. Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich inkl. der Schaffung einer Aufstiegshilfe auf ca. 100.000 bis 120.000 €. Da sowohl für den ASV, als auch den BSV und DSV die Schanzen in Bad Faulenbach als Nachwuchsstützpunkt im Ostallgäu sehr wichtig waren und weiterhin auch wichtig sind, wurde seitens der beteiligten Verbände Vorgespräche mit möglichen Fördergebern (öffentliche Institutionen) geführt und das Förderungspotential ausgelotet. Leider stellte sich hier heraus, dass mit der derzeitigen Konstellation (v.a. ohne örtlichen Verein und örtliche Nachwuchsarbeit) die Zukunftsfähigkeit der Sprunganlagen sehr kritisch gesehen wird. Eine Förderung wurde daher leider nicht in Aussicht gestellt.
Der ASV als z.Zt. einziger Nutzer der Schanzenanlage hat deshalb entschieden, die K51 Schanze in Bad Faulenbach nicht zu sanieren und nicht mehr auf dieser Schanze zu trainieren. Es ist deshalb zu entscheiden, ob die K51 Schanze in ihrem derzeitigen Zustand belassen bleiben (Verfall), oder ob sie rückgebaut werden soll.
Auf Grund der möglichen Gefährdung und zur Vermeidung einer „Schanzen-Ruine“ in Bad Faulenbach wird ein Rückbau der K51 Schanze vorgeschlagen. Auch gab es in der Vergangenheit immer wieder Vandalismus an dieser Schanze v.a. im Anlaufbereich. Der ASV wird die noch teilweise intakte Anlaufspur (Keramikkacheln) und die Sommermatten an weitere Interessenten / Vereine in der Region anbieten, wenn die Nutznießer diese selbst rückbauen.
Die Holzkonstruktion und Verankerung sollte so gut wie möglich durch den Bauhof rückgebaut werden. Dies betrifft v.a. den Anlaufbereich, sowie den Aufsprunghang (Unterkonstruktion, Banden, etc.). Ggf. auch die zugehörigen Leitungen von Strom und Wasser, soweit diese oberflächig verlaufen. Der Bauhofleiter war bei der letzten Ortsbegehung mit vor Ort und ist über den Sachstand und die evtl. Bauhofleistungen informiert.
Die sanierte K20 Schanze soll aus Sicht des ASV mit der vorhandenen Infrastruktur (Materialcontainer, Umkleidecontainer, Bewässerung, Beleuchtung, Elektrik, etc.) bestehen bleiben. Sie soll das ganze Jahr über wie bisher als Trainings- und Wettkampfstätte (wie z.B. Möbel Löffler Minitournee, Jugend trainiert für Olympia, etc.) dienen.
Die Verwaltung schließt sich dem Vorschlag der Fachverbände ASV, BSV und DSV und des Ski-Clubs Füssen auf einen Rückbau der K51 Schanze an; darüber hinaus soll die sanierte und gut erhaltene K20 Schanze weiterhin in einem sicheren und sprungbereiten Zustand inkl. der vorhandenen Infrastruktur erhalten bleiben.
Weitere Informationen sind den beiliegenden Schreiben des Allgäuer Ski-Verbandes vom 26.04.2021 und des Ski-Clubs Füssen vom 16.05.2021 zu entnehmen. Beiliegend ferner auch die beiden Nutzungsvereinbarungen, die der Ski-Club Füssen wie eingangs erwähnt gekündigt hat.