Brandschutztechnische Ertüchtigung in der Kindertagesstätte Sternschnuppe in Füssen; Sachstand und Kostensituation


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 08.09.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Sitzung des Stadtrates 08.09.2020 ö beschliessend 7.4

Sachverhalt

Durch den Beschluss des Stadtrates vom 29. Januar 2019 und die Erteilung der Planungs- und Baufreigabe vom 3. Juni 2019 durch das Landratsamt Ostallgäu laufen seit Mitte Oktober 2019 die Bauarbeiten an der Kindertagesstätte Sternschnuppe, die für einen brandschutzgerechten Betrieb der Einrichtung sorgen.

Die Arbeiten in der Kita Sternschnuppe waren ursprünglich bis Ende des Jahres terminiert. Da wegen der Corona-Pandemie der Kitabetrieb nahezu zum Erliegen gekommen war, konnten die für in den Ferien geplanten Um- u. Abbrucharbeiten deutlich früher ausgeführt werden. Demnach wird die Baumaßnahme bis Mitte Oktober vollständig abgeschlossen sein. Die Kindertagesstätte wurde südöstlich durch einen eingeschossigen Anbau mit Flachdach um ca. 60m² und durch die Nutzung der Foyerfläche um weitere 60m² erweitert.

In dem zu sanierenden Gebäude wurden in den vergangenen Monaten umfangreiche Abbruch- und Umbauarbeiten durchgeführt. Zudem wurde die alte Küche ausgetauscht und durch eine pflegeleichte, ergonomische Edelstahlküche ersetzt. Damit haben sich die Arbeitsabläufe in diesem Bereich enorm verbessert. Insgesamt können dann etwa 15 Krippen- und 75 Kindergartenkinder in der Kindertagesstätte im Erdgeschoss betreut und gefördert werden.

Die Verwaltung der Kita ist nach dem Umbau im 1.OG untergebracht, sodass die Erdgeschosszone frei für den Ganztages-Kitabetrieb ist, damit die Anforderungen des Rettungswegs- u. des Brandschutzkonzeptes eingehalten werden können.

Geplant und begleitet wird das rd. 800.000 Euro teure Bauvorhaben durch das Architekturbüro Martin & Brenner aus Füssen. Bezüglich der Termine und der Qualität kann festgehalten werden, dass sich alles im geplanten Rahmen befindet. Im Punkt der Kosten ist aufgrund der bis jetzt vergebenen Gewerke eine – wenn auch relativ geringfügige - Überschreitung vorhanden.
 
Die aktuelle Kostensituation stellt sich wie folgt dar:

Im Rahmen der Fertigstellung der grundhaften brandschutztechnischen Ertüchtigung der Kindertagesstätte Sternschnuppe entsteht nach derzeitigen Erkenntnissen ein Mehrbedarf an Haushaltsmitteln in Höhe von rd. 70.000.- € für die Baumaßnahme.

Im Zuge der weiteren Ausführungsplanung hat sich herausgestellt, dass im Bestandsbereich der Kita aus brandschutztechnischen Gründen der Umfang dieser Maßnahme erhöht werden musste. Als die Kosten für den Umbau kalkuliert wurden, wurden die betroffenen Gebäudeteile noch von der Kindertagesstätte genutzt. Daher wurden in dieser Phase die Kosten angesetzt, die die erwartete Gebäudesubstanz wiederspiegeln. Erst als in den Räumen kein Kita-Betrieb mehr stattfand, konnten die (Fach)- Planer Wand- und Deckenbereiche öffnen und mussten feststellen, dass die vorhandenen örtlichen Gegebenheiten aus brandschutztechnischer Sicht deutlich schlechter waren als angenommen.
 
Die Abweichungen sind im Wesentlichen auf zwei Gründe zurückzuführen:
Etwa 40 % aus überhöhten Angeboten infolge der momentanen Marktsituation am Bau und zu ca. 60 % aus Nachträgen infolge Mehrmengen und Zusatzleistungen. Der aktuelle Stand der Kostenverfolgung weist einen Gesamtbetrag von rd. 800.000 € / brutto aus und liegt damit um rd. 70.000 €, d.h. ca. 9 % über dem genehmigten Budget in Höhe von rd. 730.000 € / brutto.

Erläuterungen zu den einzelnen Kostenbereichen:

Vergaben:
Zwischen Anfang 2019 und Mitte 2020 wurden 34 Gewerke u. Dienstleistungen ausgeschrieben und vergeben (ohne Nachträge). Betrachtet man die Ergebnisse der Vergaben der Kostengruppen 300 - 700 in der Gesamtschau, so stehen der Kostenberechnung in Höhe von rd. 724.000 € Vergabesummen in Höhe von rd. 800.000 € gegenüber. Die Vergabeverluste belaufen sich damit zum aktuellen Zeitpunkt in Summe auf rd. 24.000 €. Dies entspricht einer Überschreitung von rund 3 %. Diese Kostenüberschreitung erklärt sich durch die allgemein gute Baukonjunktur und der damit verbundenen hohen Auslastung der Firmen.

Nachträge:
Gerade bei umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, wie sie bei der Kindertagesstätte Sternschnuppe anstehen, sind einzelne Teilleistungen u. U. im Vorfeld nicht vollumfänglich planbar. Im Zuge des Bauablaufs kamen daher Teilleistungen zum Vorschein, die so im Vorfeld nicht erkennbar waren. Einige Bauabschnitte wurden in einem weitaus schlechteren (brandschutztechnischen) Zustand vorgefunden, als im Zuge der im laufenden Betrieb erfolgten Untersuchungen zur Bestandsaufnahme ersichtlich waren. Erst die nach dem Rückbau erkennbaren Bestandssituationen machen teilweise Alternativen zur geplanten Ausführung erforderlich, die bislang zu zusätzlichen Nachtragsvereinbarungen mit Kosten in Höhe von rd. 42.000 € / brutto führten.

Nachtrag Schreinerarbeiten vom 18.6.2020, Fa. Max Streif,14.703,50 € / brutto:
So mussten bspw. einige Türen ausgetauscht werden, weil sie nicht dichtschließend sind oder nicht in die richtige Richtung aufgehen (Fluchtrichtung). Des Weiteren mussten aufgrund des technischen Ablaufs des Kita-Betriebs, einige Türen mit einem Lichtausschnitt versehen werden. Zudem war geplant, die vorhandene Garderobe vom 2.OG in das EG umzubauen. Nachdem entsprechende Vorarbeiten für den Abbau vorgenommen wurden, musste festgestellt werden, dass die Garderobe aufgrund der veränderten, örtlichen Gegebenheiten nicht mehr verwendbar war.

Nachtrag Trockenbauarbeiten vom 18.6.2020, Fa. Bradt, 21.121,72 € / brutto:
Bei einer Begehung Mitte Mai durch die begleitente Sachverständige für Brandschutz, Frau Kneißl, wurden verschiedene Festlegungen in Bezug der brandschutztechnischen Anforderungen im Hinblick auf die Anpassung an die Dach-, Deckenkonstruktion festgelegt.

Nachtrag, Tür- u. Fensterbauarbeiten vom 7.7.2020, Fa. Wirthensohn, 5.897,64€ / brutto:
Im Zuge des Bauablaufs kamen Teilleistungen zum Vorschein, die so im Vorfeld nicht erkennbar waren. Demzufolge mussten einige Ergänzungen bzw. Änderungen in Bezug auf die auszuführenden Fenster- u. Türarbeiten vorgenommen werden. Bspw. musste bei einer Türe das Türmaß auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst bzw. geändert werden, des Weiteren mussten einige Türen zusätzlich als Fluchtweg- und Rauchschutztüren ausgeführt werden.

Nicht zuletzt wurden auch sinnvolle Gebrauchswertverbesserungen ausgeführt. Beispielsweise durch den Einbau von Sonnenschutzelementen, Anschaffung von Kindergerechten Einbaumöbel, Einbau einer qualitativ hochwertigen Küche, Installation einer barrierefreien Toilette im EG, etc.

Der Stadtrat wurde  gebeten, von der Kostensituation Kenntnis zu nehmen.

Datenstand vom 23.09.2020 09:02 Uhr