Der damalige Hauptverwaltungs- Finanz und Personalausschusses hat in seiner Sitzung am 10. Dezember 2019 folgenden Beschluss bezüglich der Planungen für die Einrichtung eines sachgerechten Museumsdepots gefasst:
„Der Beauftragung der Planungen für das künftige Depot für das Museum der Stadt Füssen wird zugestimmt. Die Verwaltung wird ermächtigt und beauftragt, dazu den konkreten Bedarf zu prüfen und in Abstimmung mit der Bayer. Landesstelle für nichtstaatliche Museen Angebote für diese Planung einzuholen und dem Hauptverwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss zur Entscheidung vorzulegen. Ebenfalls zugestimmt wird der für die Depotplanung notwendigen vollumfänglichen Inventarisierung des Sammlungsbestandes. […]
Die Verwaltung wird beauftragt, die entsprechenden Zuwendungsanträge bei der Landesstelle für nichtstaatliche Museen bzw. weiteren Fördergebern zu stellen. Nach Vorliegen des Mengengerüsts für das künftige Depot wird die Verwaltung beauftragt, geeignete Immobilien bzw. einen Neubau hierfür zu prüfen und die voraussichtlichen Kosten zu ermitteln.“
Die Untersuchungen durch den beauftragten Depotplaner Dr. Rainer Tredt und die Verwaltung sowie die Rücksprache mit dem Restaurator der Landesstelle Dr. Wiessmann haben ergeben, dass die Einrichtung eines sachgerechten Museumsdepots in der Spitalgasse 8 in unmittelbarer Nähe des Museums eine optimale Lösung darstellt. Andere Lösungen wie ein Neubau oder die Nutzung von anderen Liegenschaften haben sich als zu teuer oder konservatorisch nicht zufriedenstellend erwiesen.
Für die Nutzung der Räume ist eine Anmietung bei der Heilig-Geist Spitalstiftung erforderlich.
Die in der Spitalgasse 8 zur Verfügung stehende Fläche von 315 m² sichert eine sachgerechte Aufbewahrung der konservatorisch sensiblen Kulturgüter des Museums der Stadt Füssen für die kommenden Jahrzehnte. Weniger vergängliche Materialien wie z.B. Objekte aus Stein und gebranntem Ton können weiterhin im Depot Kleiner Kuhstall im Rathausgebäude (40 m²) verbleiben.
Förderung
Im Rahmen des Förderprogramms LEADER können grundsätzlich innovative Projekte unterstützt werden. Diese müssen zu den Entwicklungs- und Handlungszielen beitragen und mit den im Ostallgäu und im Allgäu bestehenden relevanten Strategien und Konzepten übereinstimmen sowie den Förderbestimmungen von LEADER entsprechen. Das beigefügte Projektkonzept "Einrichtung eines Depots für die Museen der Stadt Füssen; Projektidee "Schätze aus dem Museum der Stadt Füssen - Kultureller Bildungsort und Depot" wird von den zuständigen Stellen, der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) bergaufland Ostallgäu e. V. und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Kempten, als förderfähig angesehen.
Für die Umsetzung dieses Projekts wird eine LEADER-Förderung von 50 % der zuwendungsfähigen Nettokosten ab Herbst 2022 bis Herbst 2024 in Aussicht gestellt. Die Depoteinrichtung muss zur Erfüllung der innovativen Komponente mit einem museumspädagogischen Bildungsprogramm verknüpft sein, das die Kulturschätze aus dem Museumsdepot durch Führungen, Vorträge und Kurse vermittelt. Für diesen Zweck soll mobil einsetzbares Mobiliar angeschafft werden. Voraussetzung sind eine Zweckbindung der Depotausstattung über 15 Jahre und der museumspädagogischen Ausstattung über 5 Jahre.
Weitere Förderungsmöglichkeiten durch das Bayer. Landesamts für Denkmalpflege/Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen und den Bezirk Schwaben werden nach Möglichkeit ausgeschöpft.
Einmalige Kosten, gefördert mit LEADER-Mitteln mit 50 % ohne Umsatzsteuer:
Bezeichnung
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Kosten in Euro
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Förderanteil in Euro
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Ausstattung Depot
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131.032
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65.516
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Mobile museumspädagogische Ausstattung
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12.140
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6.070
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Konzept über ein museumspädagogisches Programm
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11.000
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5.500
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Öffentlichkeitsarbeit
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4.650
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2.325
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Zwischensumme
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158.822
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79.411
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Einbruchmeldeanlage (nicht förderfähig)
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20.000
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0
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Einmalige Kosten netto
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178.822
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79.411
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Kosten brutto
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212.798
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79.411
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Der Eigenanteil beläuft sich damit auf 133.387 Euro brutt.
Die Baunebenkosten für das Depot belaufen sich auf rund 25.000 Euro.
Voraussichtliche jährliche Mietkosten:
(bei einer Miete von 6,50 €/qm und Nebenkosten von 2,00 € monatlich)
Jährliche Miete und Nebenkosten 1. OG 16.187,40 €
Jährliche Miete und Nebenkosten 2. OG 16.014,00 €
Miete und Nebenkosten geschätzt gesamt: 32.201,40 €
Zu diesen Kosten kommen noch Kosten des Eigentümers für die Gebäudehülle (Bauwerk, technische Ausstattung usw.), die aber im Wesentlichen mieterunabhängig sind. Aufgrund der derzeit dort in Arbeit befindlichen Vorplanung durch das Architekturbüro Harbich ist davon auszugehen, dass hierfür weitere rund 85.000 Euro anfallen werden.