Die Aufwendungen für die Jugendarbeit weisen seit Jahren einen – zunehmenden – städtischen Eigenfinanzierungsbedarf aus. Die haushalterische Entwicklung der letzten Jahre ist im Vorbericht zum diesjährigen Haushalt wie folgt dargestellt:
Im vergangenen Haushaltsjahr 2022 hatten wir bei der Haushaltsstelle 4602 (Einrichtung der Jugendarbeit – Jugendhaus) folgendes Ergebnis (gerundet):
Einnahmen 26.723,- €
Ausgaben 251.596,- €
Ergebnis ./. 224.873,- €
Zum Vergleich:
Das Ergebnis der Jahresrechnung 2019 ergab einen Zuschussbedarf von 185.128,- € (gerundet).
Zu den Ausgaben:
Personalkosten 163.905,- € (2 VZ-Kräfte + 520 €-Kraft + Auszubildender (2021-2024)
Miete Jugendhaus 33.439,- € (mtl. 2.787,- €)
Sonstige Kosten 31.054,- €
Innere Verrechnung 23.198,- € (Verwaltungskostenbeiträge)
Zu den jetzigen Kosten:
Aufgrund von bestehenden Arbeitsverträgen sind größere Einsparungen bei den Personalkosten kurz- und mittelfristig nicht möglich; lediglich die Kosten für den Auszubildenden entfallen mit Beendigung des Ausbildungsverhältnisses zum 31.08.2024 (ca. 15.000 Euro/Jahr).
Letztlich könnte ein Ziel sein, den Personalaufwand für das Jugendhaus bzw. die Jugendarbeit im Rahmen der natürlichen Fluktuation auf 2 Mitarbeiter zu reduzieren.
Ein hoher Kostenfaktor sind auch die Mietkosten für den Jugendtreff im Anwesen von-Freyberg-Str. 1. Diese Kosten können aber kurz- und mittelfristig kaum reduziert werden, solange die Jugendarbeit der Stadt Füssen darauf ausgerichtet ist, dass es hierfür einer eigenen städt. Immobilie bedarf. Der aktuelle Mietvertrag für das Jugendhaus in der Von-Freiberg-Str. 1 läuft bis zum 31. Dezember 2031.
Die Verwaltung hat sich bei anderen vergleichbaren Städten im Allgäu erkundigt, wie dort die offene Jugendarbeit stattfindet. Erfragt wurde (im Falle einer Jugendarbeit im Jugendhaus) die Trägerschaft, die personelle Ausstattung und die jährliche Unterdeckung bzw. der Zuschussbedarf.
Das Umfrageergebnis über die offene Jugendarbeit in den Städten Buchloe, Lindau, Mindelheim und evtl. Marktoberdorf und Immenstadt ist der Sitzungsvorlage als Anhang beigefügt. Ob das Umfrageergebnis aus Marktoberdorf und/oder Immenstadt bis zur Sitzung vorliegt, ist noch offen.
Interessant ist das Modell der offenen Jugendarbeit in Mindelheim. Dort wird auch ein Jugendhaus betrieben, allerdings nicht durch die Stadt Mindelheim, sondern durch den Kreisjugendring. Die Stadt Mindelheim gewährt dem Kreisjugendring jährlich einen Zuschuss in Höhe von lediglich 55.000 € (= 2/3 der Kosten / 1/3 der Kosten trägt der Landkreis Unterallgäu).
Ob dieses Modell auch für Füssen eine Option wäre, ist mit dem Kreisjugendring Ostallgäu und dem Landkreis Ostallgäu zu klären.
Im Weiteren sollte versucht werden, eine intensivere Nutzung durch Unterstützung Kreisjugendring, Workshops, Streetworker usw. zu erreichen.