1. Bürgermeister Herrnreiter begrüßt erneut Frau Katharina Zeiser vom Institut für Systemische Energieberatung GmbH und bittet sie um ihren Vortrag.
Anhand einer Präsentation vermittelt Frau Zeiser dem Gemeinderat u. a. die Ergebnisse zur Wärmenetzbefragung.
Sie stellt kurz das Institut für Systemische Energieberatung vor und zeigt anschließend anhand von Schaubildern die Vorgehensweise des Projektablaufs „Wärmenetz Aham“. Weiter erläutert Frau Zeiser die Auswertung der Fragebögen. Von 254 befragten potenziellen Anschlussnehmern haben leider nur 74 eine Rückmeldung gegeben, d. h. es wurden nur 29 % der Fragebögen beantwortet. Von den 74 Rückmeldungen haben grundsätzlich 43 Interesse. Anhand eines Schaubildes zeigt Frau Zeiser, wo genau die 43 interessierten Anschlussnehmer im Gemeindegebiet liegen. Aus den Rückmeldungen konnte entnommen werden, dass bei den privaten Haushalten 83 % Ölheizungen haben, davon sind 40 % älter als 25 Jahre. Die Heizsysteme der kommunalen Liegenschaften sowie der Gewerbe- und Industriebetriebe sind ebenfalls alt. Anhand eines Schaubildes (Folie 17 der Präsentation) zeigt Frau Zeiser wie das Leistungsnetz im gesamten Gebiet an die Gebäude (Interessierte) verlegt werden müsste. Auf einem weiteren Schaubild erklärt Frau Zeiser, dass auch vier kleinere Netzvarianten denkbar wären.
Auf weiteren Präsentationsfolien stellt Frau Zeiser vier verschiedene Netzvarianten vor.
Netzvariante 1 würde zwei gemeindliche Liegenschaften mit Wärme versorgen. Netzvariante 2 versorgt neben den gemeindlichen Liegenschaften zwei weitere Gebäude. Netzvariante 3 würde Netzvariante 2 um fünf weitere Gebäude, darunter auch die Firma Klever, erweitern. In Netzvariante 4 werden ausschließlich private Haushalte (9 Gebäude) versorgt. Frau Zeiser stellt im Anschluss die Netzvarianten 1 und 3 näher dar. Auf die Powerpointpräsentation Folie 24 – 41 wird Bezug genommen.
Fazit ist, dass eine zentrale Wärmeversorgung sowohl für Netzvariante 1 als auch für Netzvariante 3 nicht empfohlen wird. Bei der Variante 1 verursacht eine zentrale Wärmeversorgung mittels Heizöl-BHKW/Heizölkessel, bedingt durch die mögliche Eigenstromnutzung, geringere Wärmegestehungskosten als die Wärmeversorgung mittels Hackgutkessel (6,2/7,8 ct/kWh). Die aktuellen Wärmegestehungskosten liegen beim Gemeindezentrum/Grundschule bei 6 ct/kWh und beim alten Rathaus bei 7,9 ct/kWh. Wird nur das Gemeindezentrum/Grundschule mittels Heizöl-BKHW/Heizölkessel versorgt, so ergeben sich Wärmegestehungskosten von 4,5 ct/kWh unter den angenommenen Rahmenbedingungen. Bei der Netzvariante 3 werden bei einer zentralen Wärmeversorgung Wärmegestehungskosten in Höhe von ca. 10 ct/kWh verursacht. Im Vergleich mit einem dezentralen System stellt sich dies für die kommunalen Liegenschaften als unwirtschaftlich dar. Auch für die Firma Klever wird eine Wirtschaftlichkeit nur schwer darstellbar sein.
Die Details des Vortrags sind der beiliegenden Präsentation zu entnehmen.
Frau Zeiser bedankte sich bei den Zuhörern. Anschließend konnte der Gemeinderat noch Fragen an Frau Zeiser stellen, die sie anschließend beantwortete.
Anschließend verweist der Vorsitzende noch auf das Kommunalinvestitionsprogramm KIP - Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen in Bayern für die Erneuerung der Heizungstechnik im Gemeindezentrum Aham.
Es wird vereinbart, dass auf Rückmeldung der Bewerbung abgewartet werden soll und anschließend darüber beraten wird.
Mit Dank für ihre interessanten Ausführungen verabschiedet Bürgermeister Herrnreiter Frau Zeiser.