Fällmitteldosierstation für Kläranlage Aham


Daten angezeigt aus Sitzung:  2016/05. Sitzung Gemeinderat Aham, 03.05.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Aham (Gemeinde Aham) 2016/05. Sitzung Gemeinderat Aham 03.05.2016 ö beschließend 6

Protokoll / Bekanntgaben

Im Rahmen der Verbesserung der Abwasserwerte der Kläranlage Aham werden seit einigen Jahren diverse Verbesserungsmaßnahmen baulich, aber auch chemisch und biologisch durchgeführt.
Als wesentliche bauliche Maßnahme ist die Verringerung des anfallenden Oberflächenwassers zu nennen. Hier haben die verschiedenen Maßnahmen in der Vergangenheit erfreuliche Wirkung gezeigt; die Jahresmenge an Fremdwasser, die der Kläranlage zugeführt wird, wurde sehr deutlich gesenkt. Dies hat erstens positive Auswirkungen auf die Jahresschmutzwassermenge und die damit verbundene Abwasserabgabe für Großeinleiter.
Eine Verringerung der Fremdwasseranteile hat andererseits aber durchaus auch Auswirkungen auf die chemische und biologische Zusammensetzung des Abwassers, hier vor allem des Phosphatanteils. Für die Einleitung des Schmutzwassers aus der Kläranlage in den Vorfluter gelten Bescheidswerte, die das Landratsamt Landshut in Abstimmung mit der technischen Aufsichtsbehörde, Wasserwirtschaftsamt Landshut, festlegt. Der Wert von 4 mg/Liter Phosphatanteil im Abwasser konnte aufgrund der Senkung des Fremdwasseranteils im Abwasser nicht mehr gehalten werden, so dass seitens der Bauhofmitarbeiter erste Versuche gefahren wurden mit sogenannten Fällmitteln.

Die mittlerweile länger andauernden Versuche haben ergeben, dass der Einsatz dieser chemischen Substanz hervorragend wirkt und nur ein minimaler Zusatz notwendig ist.
Da dieses Verfahren sehr erfolgreich im Test verlaufen ist, soll nun eine feste Station errichtet werden, die das Fällmittel automatisch dem Abwasser im erforderlichen Umfang beigibt. Dazu ist es notwendig, im Norden der derzeitigen technischen Anlage einen Container zu errichten, der wiederum vier einzelne 1 m³ Behälter beherbergen wird, in denen die Zugabesubstanz zwischengelagert wird. Über eine eigene Pumpe wird dieses Mittel dann anschließend im Bereich der Belebung dem Abwasser zugegeben.
Die Investition erfordert einen Kostenaufwand von ca. knapp 30.000 €. Aufgrund der positiven Auswirkungen auf die chemische und biologische Zusammensetzung des Abwassers besteht allerdings die Möglichkeit, den Investitionsaufwand und den künftigen Betriebsaufwand mit der Abwasserabgabe, auch drei Jahre rückwirkend, zu verrechnen.
Mit dem Landratsamt Landshut und dem Wasserwirtschaftsamt Landshut sind diesbezüglich bereits Vorgespräche geführt. In den nächsten Wochen sind hier die Messergebnisse aus der Kläranlage zusammenzustellen und zur Wirksamkeitsbeurteilung den genannten Behörden zuzuleiten.
Dabei ist der Nachweis zu erbringen, dass eine Verbesserung um wenigstens 20-25 % gegenüber dem Bescheidswert durch die Investitionen erzielt werden kann. Die derzeit laufenden Versuchsmessungen lassen diese Verbesserung sicher erwarten.
Sobald die Zustimmung der Fachbehörden vorliegt, ist geplant, die Angebote für den Aufbau dieser Stationen und den Mittele insatz einzuholen und anschließend eine Vergabe durchzuführen.

Beschluss

Der Gemeinderat beschließt, Bürgermeister, Verwaltung und Kläranlagenpersonal zu beauftragen, die erforderlichen Schritte für die Verbesserung der Abwasserwerte und die Verrechnung der Investitions- und Betriebskosten mit der Abwasserabgabe, einzuleiten.
Vor Vergabe der Bau- bzw. Lieferarbeiten ist der Gemeinderat nochmals detailliert über die Grundlagen zu informieren.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 1

Datenstand vom 01.06.2016 15:12 Uhr