Saatkrähen in Gilching; Situationsbericht


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss, 24.07.2017

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Situation in Gilching
Seit dem letzten Bericht im UEVA vom 22.02.2016 unter TOP 5 haben sich in Gilchings Krähenkolonien Veränderungen ergeben Einige der zentralen Koloniestandorte der Saatkrähen entlang der Landsberger Straße wurden im letzten Jahr durch Bebauung zum Teil zerstört. Die Krähen suchten sich daher, wie zu erwarten war, neue Standorte im Gemeindegebiet. Leider lagen die Zahlen für 2017 noch nicht vor. Der Darstellung der Populationsentwicklung (Zahlen von Hilde Abold) ist gut zu entnehmen, dass sich die einzelnen Koloniestandorte bis zu einer gewissen Größe entwickelt haben und dann relativ stagnierten. Ein Zuwachs kommt vor allem durch die neuen Koloniestandorte zustande. Diese neuen Standorte können gut in Zusammenhang mit den Vergrämungsbemühungen in anderen Gemeinden zusammenhängen. So haben sich 2015 und 2016 nicht nur in Gilching, sondern zeitgleich auch in Germering neue Koloniestandorte etabliert.

Die Versuche die Krähen mit künstlichen Nestern auf Standorte außerhalb des bebauten Gemeindegebietes zu locken sind leider fehlgeschlagen. Insgesamt gingen im Umweltamt eher weniger Beschwerden über Saatkrähen ein als in den vergangenen Jahren.

Erfahrungen aus Puchheim und Germering
Die Biologin Dr. Monika Sepp betreut die Gemeinden Puchheim und Germering bei den Vergrämungsbemühungen. Leider kann sie aus Termingründen nicht zur Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses kommen. Ich habe von ihr und den Kolleginnen und Kollegen aus den Nachbargemeinden aber detaillierte Informationen bekommen.
Puchheim hat 406 Brutpaare in einer Kolonie, die im Wohngebiet und direkt über den Gräbern eines Friedhofes liegt. Es wurden mit beträchtlichem Aufwand in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern verschiedene Vergrämungsmöglichkeiten versucht:
• Heliumballons in den Bäumen
• Krähenklatschen
• abgespielte Panikrufe von Vögeln
• Entfernung von Nestern
• zeitweises Aufspannen von Netzen
• Entnahme von Eiern
Keine der Maßnahmen hat zum gewünschten Erfolg geführt. Es haben sich aber Splitterkolonien gebildet, die zu einem vermehrten Wachstum der Krähenpopulation geführt haben. Lediglich die langfristige Entnahme von Eiern könnte zu einer langsamen Reduzierung der Krähenpopulation führen. Es liegen aber erst die Erfahrungen dieser Brutsaison vor. Wie die Tiere auf wiederholte Entnahme reagieren muss sich zeigen. 
Fazit:
Vergrämungsaktionen müssen professionell begleitet werden und sind in jedem Fall sehr kosten- und zeitaufwendig. In den meisten Fällen wird das Problem durch die Eingriffe verlagert und vergrößert. Keine der Maßnahmen lässt sich derzeit für Gilching empfehlen. Die Entwicklung der Krähenpopulation muss weiter beobachtet werden. Der Ausbau der Autobahn könnte wieder zu Verschiebungen führen. Der Erfahrungsaustausch mit den Nachbargemeinden ist wichtig.

Finanzielle Auswirkungen



Veranschlagung im Verwaltungshaushalt
 

im Vermögenshaushalt
 
im Haushaltsplan nicht veranschlagt
Haushaltsansatz

Haushaltsstelle


Deckungsvorschlag (Finanzierung):

Beschlussvorschlag

Der Energie-, Umwelt,- und Verkehrsausschuss nimmt den Sachvortrag zur Kenntnis

Beschluss

Der Energie-, Umwelt,- und Verkehrsausschuss nimmt den Sachvortrag zur Kenntnis.
Sobald die Zahlen von 2017 bekannt sind werden diese dem UEVA nachgeliefert.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0

Datenstand vom 31.03.2022 10:58 Uhr