Klimaschutz: Zielsetzung und Szenarienplanung regenerative Energieversorgung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates Glonn, 27.05.2025

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat Glonn (Markt Glonn) Sitzung des Marktgemeinderates Glonn 27.05.2025 ö beschließend 6

Sachverhalt

Frau Siedle war zu diesem Tagesordnungspunkt anwesend und erläuterte das Thema. 
Die Klimaschutzmanagerin erstellt derzeit ein Klimaschutzkonzept für die Gemeinde. Darin müssen, den Vorgaben des Fördergebers entsprechend, unter anderem eine konkrete Zielsetzung zur Minderung der Treibhausgasemissionen für die nächsten 15 Jahre und mit Planungshorizont bis 2045 sowie verschiedene Szenarien zur Zielerreichung enthalten sein. Aufbauend auf dieser Zielplanung werden im nächsten Schritt Maßnahmen geplant, mit denen auf die Erreichung der gesetzten Ziele hingewirkt wird.
Die Erstellung des Klimaschutzkonzepts ist kein Selbstzweck. Ziel ist es, ein Konzept zu erarbeiten, das auf die Gemeinde zugeschnitten ist und das einen strategischen Plan enthält, um die entscheidenden Maßnahmen in der Gemeinde umzusetzen. Deshalb ist der Maßnahmenkatalog das Herz des Konzepts. Die Zielsetzung mit Meilensteinplanung bildet die Grundlage, um den Fokus dabei richtig zu setzen und sich auf jene Maßnahmen zu konzentrieren, die wesentlich sind und der gewünschten Entwicklung der Gemeinde entsprechen. Die Zielsetzung ist damit richtungsgebend für das Konzept und die darauffolgenden Klimaschutzleistungen der Gemeinde.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang anzuerkennen, dass die Gemeinde keine gänzliche Kontrolle über die Erreichung der Klimaschutzziele hat. Dies ist sowohl vom Handeln aller Akteure abhängig, die im Gemeindegebiet zu den Treibhausgasemissionen beitragen, wie auch von übergeordneten Rahmenbedingungen. Gleichwohl beeinflusst die Gemeinde den Handlungsrahmen wesentlich. Sie ist für einige Potenziale direkt entscheidungsbefugt und ist in der Lage, als freiwillige Leistung eine zentrale Rolle als Vorbild und lokale Stelle für Informationen, Koordination und Vernetzung einzunehmen, sofern es dafür ausreichend Personal gibt. Deshalb hat das Wirken der Gemeinde im Sinne der Klimaschutzzielsetzung eine hohe Bedeutung für die Umsetzung vor Ort.

Das Meilensteinplan-Tool, das das Klimaschutzmanagement des Landkreises 2022 erstellt hat, dient als Grundlage. Darin wird geplant, wie sich die bilanzielle Versorgung entwickeln soll. Es werden Zielwerte für den Ausbau verschiedener Formen regenerativer Stromgewinnung gesetzt: Windkraft, Dach-PV, Freiflächen-PV, Agri-PV und ggf. Sonstige. Außerdem wird für bestimmte Zieljahre festgelegt, welcher Anteil des Wärmebedarfs aus welchen Quellen gedeckt werden soll, insbesondere für die verschiedenen Formen erneuerbarer Wärmegewinnung: Fernwärme, oberflächennahe Geothermie, Luft-Wärmepumpen, Biomasse, sonstige erneuerbare Heizsysteme (z.B. Solarthermie).
Zudem wurde im ersten Quartal 2025 eine Umfrage unter den Glonner Bürger*innen durchgeführt mit verschiedenen Fragen zum Thema Klimaschutz, teilgenommen haben 102 Personen. Es wurde u.a. abgefragt, bei welchen Formen der erneuerbaren Energiegewinnung sich die Teilnehmenden wünschen, dass sie besonders gefördert bzw. ausgebaut werden. Die Ergebnisse liegen dem Gemeinderat vor und sollen in die Planung miteinfließen. Das Klimaschutzkonzept ist für die gesamte Gemeinde. Daher sollen und müssen laut Fördergeber alle betroffenen Akteure in angemessener Form beteiligt werden.
Eine Potentialanalyse hat ergeben, dass der bilanzielle Strom- und Wärmebedarf der Gemeinde deutlich unter der Menge an erneuerbarer Energie liegt, die im Gemeindegebiet gewonnen werden könnte. Somit ist das Ziel der vollständig regenerativen Versorgung in diesen Bereichen voraussichtlich realistisch und sollte angestrebt werden. Dies stärkt außerdem die lokale Versorgung. Dadurch wird zur Wertschöpfung in der Gemeinde beigetragen und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen, beispielsweise Heizöl, und deren Preisschwankungen verringert.
Das Klimaschutzgesetz des Freistaats Bayern sieht vor, dass Bayern bis 2040 klimaneutral sein soll. Als Kommune in diesem Bundesland ist es angemessen, sich an dem Ziel zu orientieren. Das Meilensteinplan-Tool ist deshalb auf das Zieljahr 2040 ausgelegt.
Anfang 2024 hat der Gemeinderat bereits Zielsetzungen anhand des Meilensteinplan-Tools für 2030 und 2040 erarbeitet (s. Sitzung vom 30.01.2024). Der Gemeinderat hat zu entscheiden, ob diese Werte weiterhin das gewünschte Ziel sind, und überarbeitet sie wo nötig, um die kommunalpolitische Zielsetzung für das Klimaschutzkonzept festzulegen. 
Es wurde vereinbart, beim Ausbauziel „erneuerbare Stromerzeugung bis zum Jahr 2035“ die Anzahl der Windkraftanlagen von 0 auf 1 abzuändern. 

Beschluss

Der Marktgemeinderat beschließt, die vorliegende geänderte Version des Meilensteinplan-Tools als Zielsetzung für das Klimaschutzkonzept festzulegen. Maßnahmen, die zur Zielerreichung beitragen, werden, unter Abwägung aller Belange, unterstützt. Die Ziele werden im Klimaschutzkonzept verankert.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 15, Dagegen: 1

Datenstand vom 05.06.2025 11:54 Uhr