Radfurten bzw. gemeinsame Rad-/Fußgängerfurten an den Einmündungen entlang der "Südspange" (B 26), Beratung und Beschlussfassung über eine mögliche Rotmarkierung der dortigen Furten


Daten angezeigt aus Sitzung:  54. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, 23.10.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt- und Finanzausschuss 54. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses 23.10.2024 ö beschließend 7

Sachdarstellung

Auf Grundlage des Hauptverwaltungs- und Personalausschussbeschlusses vom 18.12.2019 ließ der Markt Goldbach durch das Planungsbüro VAR+ aus Darmstadt ein Radverkehrskonzept erarbeiten zzgl. eines möglichen Maßnahmenkatalogs. Das Radverkehrskonzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Markt Hösbach als interkommunales Projekt realisiert. 

Der mit dem Radverkehrskonzept im Zusammenhang stehende Maßnahmenkatalog wurde in der Sitzung des Marktgemeinderates vom 06.08.2021 gebilligt, über die Umsetzung der daraus resultierenden Einzelmaßnahmen hat jeweils eine prioritätenabhängige Beratung und Beschlussfassung im Haupt- und Finanzausschuss zu erfolgen. 

Der Maßnahmenkatalog sieht bezüglich der Rad-/Fußgängerfurten im Bereich der Südspange vor, dass 

  • die Blockmarkierungen an den Einmündungen und Zufahrten erneuert, 
  • Fahrradpiktogramme im Bereich der Furten markiert und
  • an Einmündungen ohne Ampelsteuerung die Furten flächig rot markiert 

werden sollten.

Die Erneuerung der Blockmarkierungen erfolgte im Sommer 2023, wobei der Markt Goldbach diese Arbeiten gegen Kostenerstattung durch den Vertragspartner des Staatlichen Bauamtes ausführen ließ (ausführende Firma war die HIMA GmbH). 

Die Aufbringung von Fahrradpiktogrammen sowie eine Roteinfärbung der Furten wurde zunächst noch nicht vorgenommen. 

Am 31.07.2024 fand eine Radverkehrsschau mit Vertretern der Unteren Verkehrsbehörde des Landkreises Aschaffenburg sowie einem Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Aschaffenburg statt. Im Zuge der Radverkehrsschau wurde auch der Einmündungsbereich Südspange/Aschaffstraße thematisiert, da dieser Bereich gelegentlich Gegenstand von Beschwerden ist. Gemäß den bisherigen Beschwerden würden abbiegende Fahrzeuglenker nicht oder nur schwer wahrnehmen, dass der kreuzende Radverkehr vorfahrtsberechtigt sei. Überdies würden die aus Richtung Hösbach herannahenden Radfahrer erst relativ spät wahrgenommen werden, da der Rad-/Fußweg in diesem Bereich nicht niveaugleich mit der Straße verläuft. 

Entsprechend den Erfahrungen der Vertreter von Polizei und Unterer Verkehrsbehörde kann eine flächige Roteinfärbung von Konfliktbereichen wie beispielsweise Radfurten die Aufmerksamkeit der Fahrzeuglenker erhöhen. Allerdings sollte der Einsatz von Roteinfärbungen nur gezielt und bedarfsabhängig erfolgen, da andernfalls die optische Wahrnehmung der Verkehrsteilnehmer „abstumpft“. Aus Sicht der Vertreter von Polizei und Unterer Verkehrsbehörde sollte der Markt Goldbach jedoch in Bezug auf eine mögliche Roteinfärbung der Furten entlang der Südspange eine einheitliche Vorgehensweise anstreben, d. h. entweder die Furten entlang aller Einmündungen einfärben oder generell überhaupt nicht einfärben.

Abhängig von der jeweiligen Verkehrsbelastung sind die Roteinfärbungen und die Piktogramme in bestimmten Zeitintervallen zu erneuern – im konkreten Fall vermutlich alle 2 oder 3 Jahre bzw. nach Bedarf.

Derartige Markierungsarbeiten werden von entsprechenden Fachfirmen i. d. R. unter Verkehr durchgeführt. 

Um den möglichen Kostenrahmen abschätzen zu können, setzte sich die Verwaltung mit dem Radverkehrsbeauftragten der Stadt Aschaffenburg und darüber hinaus auch mit der Markierungsfirma HIMA GmbH in Verbindung.

Die Stadt Aschaffenburg lässt diverse Markierungsarbeiten im Zuge eines Jahres-LV (!) ausführen, wobei der Stadt Aschaffenburg im Falle von Rotmarkierungen gegenwärtig folgende Kosten entstehen:

Einzelpreis Rotmarkierung mit Reibeplastik           33,00 €/m² netto
Einzelpreis Furtmarkierung (Blockmarkierung)        5,50 €/lfd. Meter netto
Einzelpreis Rad-Piktogramm auf Rotmarkierung   42,00 € netto

Auf Nachfrage der Verwaltung gab die Firma HIMA GmbH an, dass sich die Kosten für Roteinfärbungen auf ca. 70,00 € netto belaufen würden, zzgl. Kosten für Piktogramme etc. 

Wie im Sachverhalt geschildert, sollte für die Furten an den Einmündungen entlang der Südspange eine einheitliche Vorgehensweise erfolgen. Ob die im Jahr 2023 entlang der Furten aufgebrachten Blockmarkierungen im Zuge einer Roteinfärbung ebenfalls erneuert werden müssten, wäre mit den entsprechenden Fachfirmen abzustimmen.

Das Gremium wird um Beratung und grundsätzliche Beschlussfassung gebeten. 

Beschlussvorschlag

Der Markt Goldbach wird die entlang der Südspange auf Höhe der Einmündungen verlaufenden Rad-/Fußwegefurten mit einer flächigen Roteinfärbung markieren und die entsprechenden Piktogramme aufbringen. Davon betroffen sind die Lieferantenzufahrt zum Lidl, die Zufahrt zum Mühlengrund sowie die Einmündungen Aschaffenburger Straße, Bayernstraße, Bahnhofstraße, Mühlstraße, Erlengrund und Aschaffstraße.

Finanzielle Auswirkungen

Diskussionsverlauf

Die 1. Bürgermeisterin stellte den Sachstand dar. Sie befürworte eine Rotfärbung der an Einmündungen verlaufenden Rad- und Fußwegen. Es solle durchgehend die Farbe Rot gewählt werden. Die rote Einfärbung würde wie ein Eye-Catcher wirken und den gewünschten Zweck erfüllen. Zudem würde es einen großen Mehrwert für die Verkehrssicherheit geben. 

Auch MGRin Birgit Schneider stimmte einer Einfärbung der Rad-/Fußgängerfurten zu, diese würde der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern dienen. 

MGR Adrian Knobloch von der Verwaltung gab an, bei der Stadt Aschaffenburg anzufragen, um die Markierungen über die Stadt Aschaffenburg anbringen zu lassen. Hierdurch könnten Kosten gespart und der zeitliche Aufwand reduziert werden. 

MGR Marius Mann wollte wissen, wie viele Quadratmeter für die angedachten Rad-/Fußgängerfurten rot eingefärbt werden müssten. 

Herr Knobloch teilte mit, dass er zum jetzigen Zeitpunkt keine näheren Angaben dazu geben könne. Es würde jedoch eine größere Fläche ergeben. 

MGRin Birgit Schneider wies daraufhin, dass den meisten Verkehrsteilnehmern nicht bewusst sei, dass Fußgänger und Radfahrer bei Einmündungsstraßen Vorfahrt haben. Durch die roten Markierungen könnte hier die Vorfahrt hervorgehoben werden und eine hinweisende Wirkung entfalten. 

MGR Paul Mann stimmt der Aussage von MGRin Birgit Schneider zu. Durch einen visuellen Hinweis würden die Verkehrsteilnehmer stärker auf das geltende Vorfahrtsrecht und generellen Fuß- und Radweg hingewiesen werden. 

MGRin Karina Tippe stimmte ihren Vorrednern zu. Sie fragte nach, ob außerdem die Bordsteine wie im Maßnahmenkatalog aufgelistet, gesenkt werden würden. Dies sei bisher nicht umgesetzt worden. 

Herr Knobloch von der Verwaltung gab an, dass die Senkung der Bordsteine einen größeren Aufwand bewirken und höhere Kosten verursachen würden. Aktuell könne dieser Punkt des Maßnahmenkatalogs nicht umgesetzt werden, jedoch sei es vermerkt und werde in den kommenden Jahren verwirklicht. 

Die Vorsitzende erinnerte daran, dass man sich auf eine Reihenfolge der Bearbeitung des Maßnahmenkatalogs im Gremium selbst festgelegt habe. Dieser werde schrittweise umgesetzt, die Senkung der Bordsteine sei als ein späteres Umsetzungsziel angesetzt. 

Nachdem es keine weiteren Anmerkungen gab erfolgte die Beschlussfassung. 

Beschluss

Der Markt Goldbach wird die entlang der Südspange auf Höhe der Einmündungen verlaufenden Rad-/Fußwegefurten mit einer flächigen Roteinfärbung markieren und die entsprechenden Piktogramme aufbringen. Davon betroffen sind die Lieferantenzufahrt zum Lidl, die Zufahrt zum Mühlengrund sowie die Einmündungen Aschaffenburger Straße, Bayernstraße, Bahnhofstraße, Mühlstraße, Erlengrund und Aschaffstraße.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 8, Dagegen: 0

Datenstand vom 28.11.2024 09:07 Uhr