Am 31.10.2018 stellte die PBG-Fraktion den Antrag, dass die Verwaltung Auskunft darüber geben soll, warum die Übertragung der Tonaufzeichnungen in Textform so lange gedauert hat. Auch wird von der PBG–Fraktion beantragt, dass die Verwaltung beauftragt werden soll, einen fundierten Vorschlag zur professionellen, wissenschaftlichen Aufbereitung vorzulegen. Dabei soll das Leben der jüdischen Mitbürger Grünwalds in der Zeit von 1933 – 1945 durch Beauftragung eines Historikers/einer Historikerin erforscht werden und die Ergebnisse der vorliegenden Zeitzeugenbefragung mit einbezogen werden.
Auskunft der Verwaltung zur Historie der Übertragung der Tonaufzeichnungen
Am 06.10.2010 übergab Frau Arnold die Unterlagen der Zeitzeugenbefragung mit den Interviews dem damaligen Geschäftsleiter Herrn Dietmar Jobst. Von 2005 bis 2016 war das Archiv mit einer geringfügig Beschäftigten Stelle besetzt. In den Jahren bis 2014 wurden von der Archivarin Erkundigungen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, im Staatsarchiv München, im Stadtarchiv München, im Institut für Zeitgeschichte und bei den Archivpflegern Dr. Tausendpfund und Dr. Bachter eingeholt, wer eine fachlich und technisch Aufbereitung der Ton- bzw. Videokassetten übernehmen kann. Von November 2014 bis August 2017 wurde bei den 29 Ton- bzw. Videokassetten eine Transkription durchgeführt.
Anfrage Frau Hella Neusiedl-Hub zur Gewährung einer Unterstützung für ihr geplantes Buchprojekt:
Frau Neusiedl-Hub arbeitet derzeit in Eigenregie an einem Buchprojekt zur Aufarbeitung der Grünwalder Ortsgeschichte in der Zeit von 1933 bis 1945. Hierzu bittet Frau Neusiedl-Hub die Gemeinde Grünwald, dass sie bei der Herausgabe dieses Buches materiell und ideell unterstützt wird. Durch den Verwaltungsausschuss wäre über eine entsprechende Unterstützung zu entscheiden.
Weiteres Vorgehen:
Damit eine professionelle und wissenschaftliche Aufbereitung der Ortsgeschichte und eine Erforschung des Lebens der jüdischen Mitbürger Grünwalds in der Zeit von 1933 – 1945 stattfinden kann, wird von Seiten der Verwaltung angeraten, eine/n Historiker/in für einen Zeitraum von ca. 6 Monaten für die Sichtung der Materialien im Gemeindearchiv und in anderen wichtigen Archiven zu beauftragen. Für das Honorar der/des Historikerin/Historikers, die Recherche, die Archivkosten, die Reisekosten usw. würden Kosten in Höhe von ca. 75.000,00 € für einen Zeitraum von 6 Monaten auf die Gemeinde Grünwald zu kommen.
Vorschlag der Verwaltung zur professionellen, wissenschaftlichen Aufbereitung:
Nach einer Recherche durch die Verwaltung können dem Verwaltungsausschuss zwei Bewerbungen gezeigt werden.
Frau Dr. Susanne Meinl, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, Politikwissenschaften, Geschichtsdidaktik / Fachjournalismus Geschichte und Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit Abschluss Magister Atrium
Promotion an der Ruhr-Universität Bochum; Lehrstuhl für Neuere Geschichte II
Frau Hella Neusiedl-Hub, Dipl.-Kfm. Univ.; Mitarbeiterin bei der Zeitzeugenbefragung von 2005 (stellt sich für eine Mitarbeit zu Verfügung)
Im Laufe der Diskussion stellt Gemeinderatsmitglied Dr. Schröder den Antrag, dass Frau Hella Neusiedl-Hub vor dem Verwaltungsausschuss sprechen darf.
Der Verwaltungsausschuss lehnt den Antrag mit 8:2 Stimmen ab.