Feststellung der Jahresbilanz des Wasserwerkes Grünwald zum 31.12.2019 - sowie die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2019;


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Ausschusses für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, 10.12.2020

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Zu diesem Tagesordnungspunkt war vom BKPV Herr Dipl.-Volkswirt Weber, der aus der Kameralistik den kaufmännischen Abschluss im Entwurf erstellt hat, eingeladen. Er stand zur Beantwortung von Fragen im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss und zur Frage der Angemessenheit des Wasserpreises zu dieser Sitzung zur Verfügung. 

Kämmerer Bader verwies auf die allen Mitgliedern des Ausschusses für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung übersandte Erläuterung des kaufmännischen Abschlusses 2019. Danach beträgt die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2019         9.843.120,61 €

gegenüber der Vorjahressumme von 9.188.888,86 €. Die bereinigte Bilanzsumme nahm im Berichtsjahr um 672 Tsd. € zu. Die Aktivseite wird vor allem durch das um die Ertragszuschüsse gekürzte Anlagevermögen bestimmt. Gegenüber dem Vorjahr hat es um 773 Tsd. € zugenommen. Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital durch die Zuführung der erlassenen Kassenkreditzinsen des Vorjahres (15 Tsd. €) und den Jahresgewinn (43 Tsd. €) um 59 Tsd. €.

Hinsichtlich der Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund der ansonsten steuerlichen Belastung eine Gewinnverzichtserklärung gegenüber dem Finanzamt abgegeben wurde, so dass die Kunden in aller Regel keine Steuerbelastung mittragen müssen. 
Der Vorjahresgewinn von 291.980,75 € hat sich verringert auf         43.197,47 €
Die kumulierten Vorjahresgewinne in Höhe von         243.085,96 €
erhöhen sich somit zu einem Gewinnvortrag auf insgesamt         286.283,43 €

Die abgegrenzten Erträge aus Wassergebühren sind um rund 41.000,00 € oder um 3,00 % (Vorjahr +8 %) gesunken. Grund hierfür ist der gesunkene Wasserverbrauch um 88.121 m³. Außerdem war bei den aktivierten Eigenleistungen ein Rückgang um 28 Tsd. € oder 36
% zu beobachten. Insgesamt sind damit die Erträge um 19 Tsd. € oder 1 % gesunken.



Die gesamten Aufwendungen sind mit 1,386 Mio. € um 229 Tsd. € oder 17 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Neben der Zunahme des Betriebsaufwandes um 73 Tsd. € oder 38 % sowie des Geschäftsaufwandes um 28 Tsd. € oder 11 % erhöhte sich der Personalaufwand um 61 Tsd. € oder 12 % und die Abschreibungen um 65 Tsd. € oder 16 %.

Auf den Personalaufwand entfallen 36 % (Vj. 38%) und 28 % (Vj.28%) auf Abschreibungen. So gesehen umfassen diese beiden Aufwandsgruppen fast zwei Drittel aller Aufwendungen.

Hinsichtlich der Finanzlage des Wasserwerkes wird auf den Anhang Blatt 3 verwiesen. Hieraus zeigt sich, dass der gesamte Mittelbedarf von 1,346 Mio. € zu 47 % aus der Eigen- und Selbstfinanzierung erbracht wurde. Die Mittel wurden zu 99 % vor allem zur Vermögensbildung und mit 1 % zur Vermögensumschichtung verwendet.

Prüfauftrag Kassenkredit Zuführung in die offene Rücklage und Verzinsung:

Der Kassenkredit beträgt 2.048.965,89 € (Stand 31.12.2019) und wird mit 1 % verzinst (Zinsausgabe rund 17 Tsd. € aus mittleren Schuldenstand 1.744.343,64 €). Per Gemeinderatsbeschluss kann bestimmt werden, dass ein Teil des Kassenkredits in Allgemeine Rücklagen (offene Rücklage) umgewandelt wird. Hierbei handelt es sich um einen rein buchungstechnischen Vorgang. Ein tatsächlicher Mittelfluss findet nicht statt. Aufgrund des z. Z. sehr niedrigen Zinssatzes könnten sich dadurch die Aufwendungen aber nur um max. 17 Tsd. € verringern und sollten zur gegebener Zeit wieder geprüft werden, nämlich dann, wenn das allgemeine Zinsniveau ansteigt.
Der Zinssatz z. Z. mit 1 Prozent erscheint als marktgerecht, könnte aber ebenfalls mit Beschluss entsprechend angepasst werden (z.B. 0,5 %). Die finanziellen Auswirkungen auf die Aufwendungen sind aber ebenfalls überschaubar (8,5 Tsd. €).

Angemessenheit der Wassergebühren :

Bei Erträgen von 1,659 Mio. € und gesamten Aufwendungen von 1,615 Mio. € verbleibt im Berichtsjahr ein Jahresgewinn in Höhe von rund 44.000 € (Vorjahr 192 Tsd. €). Der Gewinn ist wesentlich niedriger als im Vorjahr ausgefallen, da in Folge des kühleren und feuchteren Sommers 2019, eine geringere Menge an Wasser verkauft wurde. Außerdem sind die Personal- und Material- und sonstigen Aufwendungen angestiegen.
Da sich die Verlustvorträge Ende 2019 noch auf etwa 200 Tsd. € belaufen, ist aus körperschaftssteuerlicher Sicht nichts gegen die aktuelle Höhe des Wasserpreises seit 1.1.2015 einzuwenden, da mit sinkenden Wassermengen und steigenden Aufwendungen gerechnet wird.

Gemeinderat Brauner erkundigt sich hinsichtlich der Zusammensetzung der Kosten der Verwaltungskosten. Herr Weber sagt die Beantwortung in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu.

Beschluss

Der Ausschuss für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung beschließt einstimmig

1. der Jahresabschluss des gemeindlichen Wasserwerkes Grünwald für das Jahr 2019 mit einer Bilanzsumme von         9.843.120,61 €   
und einem Jahresgewinn in Höhe von         43.197,47 €
wird hiermit festgestellt. 

Der Jahresgewinn in Höhe von 43.197,47 € wird auf neue Rechnung vorgetragen.

2. Wie in den Vorjahren, werden die auf den inneren Kassenkredit entfallenen Zinsen, die sich aus der angemessenen Verzinsung des Schuldenstandes ergeben haben, in Höhe von 17.443,44€ dem Wasserwerk zur Kapitalverstärkung wieder als Eigenkapital zugeführt (=Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital).

Abstimmungsergebnis
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 21.09.2022 10:57 Uhr