Realisierung von Photovoltaikanlagen auf dem Areal von Bauhof und Gymnasium sowie die Vernetzung dieser Anlagen zur Optimierung des Eigenverbrauchs; Genehmigung;


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 22.02.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Gemeinde Grünwald) Sitzung des Gemeinderates 22.02.2022 ö 8

Sachverhalt

Im Zuge der Untersuchung der gemeindlichen Liegenschaften auf Eignung für Photovoltaik hat sich das Areal des Bauhofs und die angrenzenden Grundstücke als besonders prädestiniert erwiesen.

Zum einen befinden sich hier in direktem räumlichen Zusammenhang sehr große und gut geeignete Dachflächen, zum anderen ist der kommunale Stromverbrauch in diesem Areal mit dem Gymnasium als größter gemeindeeigener Stromverbraucher und den Büroräumen im Haus der Begegnung, dem Bauhof und der freiwilligen Feuerwehr mit mehr als 650.000 kWh/a enorm.  
 
Das geplante Vorhaben umfasst daher zwei Aspekte. Ein Teil des Projektes ist die Ausstattung sämtlicher geeigneter Dachflächen mit Photovoltaikmodulen. Nach einer ersten Abschätzung kann eine Gesamtleistung von ca. 1MW Nennleistung auf Süd-, Ost- und West-Dachflächen wirtschaftlich sinnvoll realisiert werden, was eine Erzeugung von ca. 900.000kWh regenerativen Stroms pro Jahr bedeuten würde.  
 
Der zweite Teil des Projektes zielt auf die Maximierung des Eigenverbrauchs des erzeugten Stroms ab, was aus folgenden Gründen sinnvoll ist: 

  1. Die Einspeisevergütung für in das öffentliche Netz eingespeisten Strom beläuft sich bei großen PV-Anlagen auf nur ca. 6,5 Cent/kWh, Tendenz sinkend. 

  1. Mit der Abschaffung der EEG-Umlage Mitte 2022 muss auf eigenverbrauchten Strom keine anteilige EEG-Umlage mehr abgeführt werden (Mehrertrag von 2,6 Cent/kWh auf eigenverbrauchten Strom) 

  1. Der enorme Strompreisanstieg der letzten Monate und das aktuelle Ausschreibungsergebnis der Strompreise für die Gemeinde erhöht die Einsparung durch eigenverbrauchten PV-Strom um ca. 11 Cent/kWh für 2022, ca. 6,5 Cent/kWh für 2023, ca. 4,8 Cent/kWH für 2024 und ca. 4,4 Cent/kWh für 2025.

  1. Die Entwicklung der Energiepreise über 2025 hinaus ist unvorhersehbar. Die Maximierung des Eigenverbrauchs von PV-Strom ermöglicht der Gemeinde sich gegen das Risiko hoher Strompreise abzusichern. 

Diese Gründe sprechen klar für eine Vernetzung der betroffenen Verbrauchsstellen und den PV-Anlagen. Die Erzeugung der nach Süden, Osten und Westen ausgerichteten PV-Anlagen ist sehr gleichmäßig über den Tag verteilt. Gleichzeitig fällt der Stromverbrauch der angeschlossenen Liegenschaften größtenteils tagsüber zu den Bürozeiten an. Das bedeutet, es kommt zu einer guten zeitlichen Deckung von Erzeugung und Verbrauch und damit zu einem hohen Eigenverbrauch des erzeugten Stroms auch ohne den Einsatz von Speichern.  

Erste Schätzungen des Ingenieurbüros Kasprowski, Grünwald, belaufen sich auf Brutto-Gesamtkosten von 2,3 Mio. €. Davon sind ca. 120.000,-- € für die Vernetzung der Liegenschaften untereinander eingeplant. Die Amortisation des Vorhabens wird nach konservativer Schätzung nach ca. 10-13 Jahren erreicht. Die Investition wird auf 20 Jahre abgeschrieben, wobei die tatsächliche Lebenszeit von PV-Anlagen meistens weit über 25 Jahre liegt. 

Die Umsetzung des ganzen Vorhabens soll bis Ende 2023 abgeschlossen werden. Mittel in Höhe von 1,3 Mio. € sind auf der Haushaltsstelle 81010.9400 für 2022 verfügbar. 

Beschluss

Der Gemeinderat beschließt, die Verwaltung mit der Umsetzung des Neubaus und der Erweiterung von PV-Anlagen auf den Dächern des Bauhofs, der freiwilligen Feuerwehr, dem BRK, dem Gymnasium, dem Haus der Begegnung und den anliegenden gemeindeeigenen Mietshäusern zu beauftragen. 

Der Bauausschuss wird mit der weiteren Beschlussfassung bevollmächtigt.

Mittel in Höhe von 1,3 Mio. € sind auf der Haushaltsstelle 81010.9400 für 2022 verfügbar. Die restlichen Haushaltsmittel in Höhe von 1 Mio. € sind in 2023 einzuplanen. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 22, Dagegen: 0

Datenstand vom 30.03.2022 11:09 Uhr