Antrag aus der Bürgerversammlung 09.11.2023 wegen Aufpflasterungen Zeillerstraße;


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Bauausschusses , 18.12.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bauausschuss (Gemeinde Grünwald) Sitzung des Bauausschusses 18.12.2023 ö beschließend 14

Sachverhalt

Antrag eines Bürgers aus der Bürgerversammlung vom 09.11.2023 wegen der Aufpflasterungen in der Zeillerstraße: 

(Eingang per Mail am 29.09.2022 – Der Bürger hatte 2022 mitgeteilt, dass er nicht zur Bürgerversammlung kommen könne und sein Antrag auf 2023 in der nächsten Bürgerversammlung behandelt werden soll)

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,

mit meinem Antrag zur Bürgerversammlung möchte ich auf die Aufpflasterungen in den Kreuzungsbereichen der Zeillerstraße hinweisen und diese zugleich in Frage stellen.
Sie sind teuer, erfüllen nicht ihren gedachten Zweck, sind zu allem Überfluss auch noch gefährlich und verursachen unnötigen Lärm!

Warum, das möchte ich nun näher erläutern.

Ich wohne und befahre seit vielen Jahren die Zeillerstraße und habe hier folgende Beobachtungen bezüglich der Aufpflasterungen gemacht.

Der Sinn dieser Abgrenzung zu den geteerten Abschnitten dieser Straße sollte wohl sein, die Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam zu machen, dass hier die „Rechts vor Links Regeln“ gelten und sollten die Verkehrsteilnehmer zur erhöhten Vorsicht und Temporeduzierung animieren.

Diesen Zweck erfüllen sie eindeutig nicht!
Rechts vor Links wird hier in den seltensten Fällen beachtet und durch die dann auch nicht stattfindende Temporeduzierung produzieren die Autos beim Überfahren dieser Abschnitte unnötigen Lärm für die Anwohner.

Davon abgesehen, dass sie ihren Zweck nicht erfüllen, sind sie zu allem Überfluss, insbesondere im Winter, auch noch gefährlich. Ich habe festgestellt, dass bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt diese Pflastersteine wesentlich schneller und intensiver vereisen als die geteerten Straßenabschnitte.

Hierzu ein Beispiel.
Mein Bruder hatte sich nämlich genau aus diesem Grunde seinen Oberarm gebrochen, nachdem er im Winter vom geteerten Straßenabschnitt, der vollkommen eisfrei war nur einen Schritt auf den total vereisten gepflasterten Straßenabschnitt gemacht hatte und sofort ausgerutscht ist.
Mit diesen unterschiedlichen Straßenverhältnissen hatte er nicht gerechnet und war somit chancenlos den Sturz zu vermeiden.

Und genau das macht diese Aufpflasterungen so gefährlich.
Auch der Winterdienst der Gemeinde ist von diesen Pflasterungen nicht begeistert. Die Räumfahrzeuge bleiben mit ihrem Pflug immer wieder an einzelnen Steinen hängen, die dann gelockert werden und dann als Hindernis, gefährlich auch für Radfahrer und Fußgänger, lose auf der Straße liegen.

Die Zeillerstraße ist auch, Sommer wie Winter, eine von Spaziergängern stark frequentierte Straße und durch die Nähe zum Altenwohnheim sind hier speziell auch viele ältere Menschen mit Rollatoren unterwegs, die so ihre Probleme mit den Pflastersteinen haben.

Zum Abschluss noch die Kosten.
Ich habe auch beobachtet, dass hier, bei der Erneuerung des Straßenbelages, einer oder ab und zu auch mal zwei Pflasterer sich wochenlang damit beschäftigt hatten, diese kleinen Pflastersteine wie ein Mosaik aneinanderzureihen.
In dieser Zeit könnte man ganze Straßenzüge, wesentlich kostengünstiger, mit einer Teerdecke versehen. 

Ich bitte daher die Gemeinde, aufgrund der offensichtlich vielen Nachteile, die so eine Aufpflasterung erzeugt, darüber nachzudenken, ob es nicht Sinn machen würde, diese zu beseitigen und künftig auf diese teure und nicht ungefährliche Variante der Straßengestaltung zu verzichten.

In der Bürgerversammlung am 09.11.2023 wurde der Antrag vorgelesen und letztlich darüber abgestimmt diesen im zuständigen Bauausschuss abschließend zu behandeln. 


Stellungnahme der Verwaltung:

Bereits 1974 war seitens der Gemeinde Grünwald der Ausbau der Zeillerstraße angedacht. Jahre später, 1987 nach etlichen Ortsbegehungen durch Ingenieurbüros, der Gemeinde und den Anliegern wurde der Ausbau der Zeillerstraße einstimmig beschlossen. 

Der Ausbau erfolgte 

  • Ohne Gehweg
  • In den Kreuzungsbereichen Schloßstraße, Kastanienallee und Am Düllanger mit sogenannten Kleinsteinpflaster
  • Verkehrsberuhigt und mit Tempo 30 Beschilderung

An diesen Ausbauzustand von 1987 hat sich bis heute nichts geändert. 

Es gab diverse Spartenverlegungen – z.B. Rohrnetzerneuerung Wasser, Fernwärmeverlegung mit Hausanschlüssen, LED-Umstellung der Straßenbeleuchtung und zuletzt die Verlegung von Glasfaser in den Seitenstreifen. Die Zeillerstraße wurde aufgrund der vielen Spartenaufgrabungen wieder ordnungsgemäß hergestellt und in den Kreuzungsbereichen wieder mit den bestehenden Kleinsteinbelägen versehen.

Mit den unterschiedlichen Belagsarten wird allen Verkehrsteilnehmern eindrücklich vermittelt, dass es sich vorliegend um verkehrsberuhigte Bereiche handelt und die Verkehrsgeschwindigkeit zu reduzieren ist. 
Ständige Befahrungen durch die Gemeinde zeigen, dass die Zeillerstraße hinsichtlich des umgesetzten Verkehrskonzeptes im Allgemeinen und des Ausbauzustandes (in Bezug auf Querschnitt, Parkplatzangebot, Fahrbahnoberflächen etc.) im Speziellen sehr gut funktioniert.

Die Zeillerstraße ist kein Unfallschwerpunkt, bis auf den aktuellen Antrag liegen der Gemeinde keine sonstigen Meldungen vor – Änderungen in der Verkehrsführung und in den Belagsarten hält die Gemeinde auch heute nicht für angezeigt.

Beschluss

Der Bauausschuss nimmt Kenntnis vom Vortrag der Verwaltung und beschließt, keine Änderungen an der Verkehrsführung und den vorhandenen Oberflächen (insbesondere Belagsarten) vorzunehmen

Der Weg soll regelmäßig kontrolliert und die Fugen verfüllt werden. 

Abstimmungsergebnis
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 29.01.2024 19:27 Uhr