Errichtung von Wohnmobilstellplätzen; Vorstellung und Ergebnis zur Prüfung der Alternativstandorte und ggf. Beschluss zum weiteren Vorgehen


Daten angezeigt aus Sitzung:  101. Sitzung des Stadtrates Heilsbronn, 23.10.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Heilsbronn 101. Sitzung des Stadtrates Heilsbronn 23.10.2019 ö 3

Sachverhalt/Begründung/Rechtslage:

Bzgl. der Standortauswahl von möglichen Wohnmobilstellplätzen wurden in den letzten Jahren bereits 10 verschieden Standorte näher betrachtet und die Vor- und Nachteile gegenübergestellt.
Durch die verschiedenen Planungen und Überlegungen kommen die beiden potenziellen Standorte am Festplatz und am Baugebiet B43 in die engere Auswahl. Bei einer Besichtigung mit einem möglichen Lieferanten für die Infrastruktur, Ausrüster für Freizeitanlagen und auch Speziallist für den Wohnmobiltourismus und Caravaning, wurde auf die jeweiligen Vor- und Nachteile der beiden Standorte eingegangen. Hier wurden auch noch verschiedene Planungsmöglichkeiten für jeweils 8 Wohnmobilstellplätze zu den beiden Standorten, ausgearbeitet. Die Einschätzung liegt als Anlage bei. Da die die Nutzer von Wohnmobilstellplätze
laut Fachplaner im Durchschnitt 50,-€ - 100,-€ ausgeben, würden von einem Wohnmobilstellplatz auch der örtliche Einzelhandel und die Gastronomie profitieren.
Hinzuweisen ist, dass im Rahmen des kommunalen Daseinsvorsorgekonzepts grundsätzlich die Möglichkeit besteht, eine staatliche Förderung von 60% der förderfähigen Kosten des Programms „kleine Städte und Gemeinden“ zu beantragen.


B43 Gewerbegebiet Heilsbronn Ost
Bei dem Wohnmobil-Standort im Gewerbegebiet B43, ergeben sich neben der Lage am Weiterndorfer Weiher auch noch andere Vorteile.
Da Wohnmobilstandorte auch bekannter Weise nachts angefahren werden, ist davon auszugehen, dass hier während der Nachtruhe keine Störungen zu erwarten sind. Der Standort direkt neben der Bundesstraße 14 hat die Vorteile, dass er gut einsehbar und leicht anfahrbar ist. Die vorhandene Infrastruktur, für die Ver- und Entsorgung kann auf kurzem Weg erfolgen. Eine nötige Entsorgungsstation kann direkt neben dem Pumpwerk, am nördlichen Rand dieses Platzes errichtet werden (nicht wie in anliegender Skizze dargestellt), eine evtl. Geruchsbelästigung ist durch diesen außen liegenden Standort auch nicht gegeben. Für eine Platzbefestigung müsste das Gelände noch aufgefüllt und mit einer Schottertragschicht im Fahrbereich bebaut werden.
Diese potenzielle Gewerbefläche von ca. 1.821m², am östlichen Rand dieses Baugebietes, ist für eine mögliche Gewerbeansiedlung durch seine Größe und Flächenschnitt eher unattraktiv und für einen Wohnmobilstellplatz grundsätzlich geeignet. Das naheliegende Fitnessstudio mit Wellnesbereich kann 7 Tage die Woche genutzt werden. Einkaufsmöglichkeiten sind in der Nähe (ca. 800m) gegeben. Die Entfernung zur Innenstadt von ca. 1.900m ist fußläufig eher nachteilig anzusehen. Sehr attraktiv ist die Lage an den Weiterndorfer Weihern, mit einem hohen Naherholungsfaktor mit Spaziermöglichkeiten.
Ob eine B-Planänderung erforderlich wäre ist noch mit dem Landratsamt abzuklären oder ob eine Ausnahme nach §9 Abs. 3 Nm. 2 BauNVO als kulturelle und soziale Einrichtung der Stadt Heilsbronn möglich wäre.
Der konsultierte Fachplaner teilte zu diesem Standort mit, dass er den Standort an der Altendettelsauer Straße bevorzugen würde. Begründet wird dies durch die Ortsrandlage, wonach Besucher u.U. nur einen Tag verweilen könnten.
Kostenansatz für den Wohnmobilstellplatz B43 Gewerbegebiet Heilsbronn Ost, für Geräte und Sanitäranlagen 8.700,-€, Infotafel 1.000,-€, Pflasterarbeiten ca. 5.000,-€. Für Flächenbefestigung und Auffüllungen mit südlicher Anpflanzung und Lärmschutz sehen wir einen Aufwand von ca. 40.000,-€
Gesamtkostenschätzung ca. 54.700,-€ für den Wohnmobilstellplatz B43 Gewerbegebiet Heilsbronn Ost

Festplatz an der Altendettelsauer Straße
Der Festplatz ist ein großer offener Platz, durch seine Lage am Waldrand und dem bereits vorhanden Grasbewuchs eine sehr schöne Fläche. Die B14 ist nur entfernt zu hören und dadurch die Nachtruhe nicht eingeschränkt. Die Nähe zur Innenstatt in ca. 900m und die in ca. 500m entfernte Einkaufsmöglichkeiten erhöhen die Attraktivität dieses Standortes zusätzlich und laut Einschätzung des Fachplaners, verweilen die Besucher an diesem Platz bis zu drei Tage. Folglich werden auch die Auslastung und die Kostenamortisation effektiver.
Die vorhandene Infrastruktur für die Ver- und Entsorgung könnte, nach Rücksprache mit den Stadtwerken, auch auf kurzem Weg erfolgen. Eine nötige Entsorgungsstation für die Abwassersäule für Fäkalien mit Abwasserrinne und Wassersäule könnte direkt neben der Altendettelsauer Straße im Bereich der bereits befestigten Fläche, am östlichen Rand dieses Platzes errichtet werden. Eine evtl. Geruchsbelästigung wäre durch diesen außen liegenden Standort auch nicht gegeben.
Für eine Platzbefestigung müsste das Gelände nur an den Fahrflächen mit Schotterrasen optimiert werden. Zur Abgrenzung der einzelnen Stellflächen oder an den Elektrosäulen reicht es aus, ein Schrammbord oder Anfahrschutz aufzulegen.
Eine Entsorgung des Schmutzwassers wäre an den vorhandenen Kanalanschluss leicht möglich.
Der Stromanschluss könnte an der vorhandenen Verteilung erfolgen, es müsste nur die Zuleitung über die Fläche gegraben werden. Der Wasseranschluss wäre von der östlich der Altendettlesauer Straße liegenden Leitung möglich. Bei den Anschlussarbeiten sind nur die vorhanden Hauptwasserleitung und Steuerleitungen westlich der Altendettelsauer Straße zu berücksichtigen.
Da sich die Fläche im baurechtlichen Außenbereich befindet, wäre eine Nutzungsmöglichkeit vorab mit dem Landratsamt Ansbach abzustimmen.
Falls Feste und Veranstaltungen am Festplatz stattfinden sollten, wäre dies auf der Plattform für Wohnmobilstellplätze zu veröffentlichen und an der Infotafel mit Platzordnung anzuzeigen, dass eine Nutzung eingeschränkt ist.
Jedoch erkennt die Verwaltung hierin größere Nutzungskonflikte. Bereits bei turnusmäßigen Veranstaltungen (Zirkus, Theater) wären gegenseitige Einschränkungen zu erwarten. Darüber hinaus wäre die Fläche durch Wohnmobilstellplätze dauerhaft nur eingeschränkt nutzbar.
Dieser Wohnmobilstellplatz ist laut Fachplaner in seiner Attraktivität und Lage vorzugswiese als geeigneterer Standort anzusehen und würde besser angenommen werden. Gleichwohl empfiehlt die Stadtverwaltung, Wohnmobilstellplätze aufgrund der dann ausbleibenden Nutzungskonflikte in das Gewerbegebiet Ost zu integrieren. Zudem würde der Festplatz, im Falle einer Bebauung im Gebiet des Bebauungsplan B41 Schönau, an Attraktivität als mögliche Naherholungsfläche für unterschiedliche Nutzungen gewinnen.
Kostenansatz für den Wohnmobilstellplatz Festplatz an der Altendettelsauer Straße, für Geräte und Sanitäranlagen 8.700,-€, Infotafel 1.000,-€, Pflasterarbeiten ca. 5.000,-€. Für Flächenanpassung und Schrammbord sehen wir einen Aufwand von ca. 6.000,-€
Gesamtkostenschätzung ca. 20.700,-€ für den Wohnmobilstellplatz am Festplatz an der Altendettelsauer Straße
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Beschluss

Der Stadtrat beschließ t, den Wohnmobil-Standort am Festplatz an Altendettelsauer Straße vorzubereiten. Die Verwaltung wird beauftragt eine Ausschreibung zur Lieferung und Herstellung zu veranlassen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 0

Datenstand vom 02.12.2019 10:43 Uhr