Hochwasser Juli 2021


Daten angezeigt aus Sitzung:  20. Stadtratssitzung, 28.07.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Herrieden) 20. Stadtratssitzung 28.07.2021 ö 3.1

Sachverhalt

Im Nachgang zum Hochwasserereignis gingen am 12. und 13. Juli 2021 Schreiben der Stadt Herrieden an den Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts, Herrn Thomas Keller, an Herrn Staatsminister Thorsten Glauber und Staatsminister Joachim Herrmann. Die vollständigen Schreiben finden sich auf der Homepage der Stadt Herrieden bei den Sitzungsunterlagen zur Stadtratssitzung vom 28. Juli 2021, TOP 3.1 (siehe QR-Code). In den Schreiben an die beiden Staatsminister wurde darum gebeten, schnelle und unbürokratische Finanzhilfen wie beim Hochwasserereignis 2013 zur Verfügung zu stellen, dem Hochwasserschutz in Herrieden besondere Priorität einzuräumen und darauf hinzuwirken, dass das Durchflussmanagement am Altmühlüberleiter in Hinblick auf die Hochwassersituation in Herrieden überprüft und ggf. nachgebessert wird. 
Erfreulicherweise beschloss der Ministerrat am 20. Juli 2021 Soforthilfen für Hochwassergeschädigte. Die Staatsregierung stellt zur Linderung der akuten Notlage und zur Beseitigung der entstandenen Schäden einen Finanzrahmen von bis zu 50 Mio. Euro bereit. Die Staatsregierung unterstützt die von den Naturkatastrophen im Juli 2021 Geschädigten unter anderem im Landkreis Ansbach durch ein Soforthilfeprogramm. Die direkt vom Hochwasser betroffenen Haushalte in Herrieden wurden in der Zwischenzeit von der Verwaltung in einem persönlichen Anschreiben über die verschiedenen Fördermöglichkeiten unterrichtet. Außerdem finden sich die entsprechenden Informationen auch auf der Homepage der Stadt Herrieden.
Im Antwortschreiben des Wasserwirtschaftsamtes vom 15. Juli 2021 werden die Kriterien für die Steuerung des Altmühlsees dargelegt: Demnach sind nach Betriebsvorschrift die Klappen am Wehr in Streudorf (Einleitungsbauwerk in den Altmühlsee) abzusenken und Rückhalt in den Altmühlsee bis 415,5m ü NN durchzuführen. Die Klappen wurden vom Wasserwirtschaftsamt bereits am 9. Juli 2021 gesenkt und gleichzeitig die Überleitung vom Altmühlsee zum Brombachsee angefahren. Da jedoch die Hochwasserspitze zu dieser Zeit am Wehr Ornbau (Abzweig in den Altmühlzuleiter) noch nicht angekommen war, konnte nur so viel Wasser übergleitet werden, damit der Altmühlseewasserspiegel nicht unter 415,00 m NN absank. Neben der Tatsache, dass ein früherer Beginn der Überleitung keine Verbesserung der Situation im Bereich von Herrieden gebracht hätte, hätte man wichtigen Stauraum im Altmühlsee durch den früheren Beginn verschenkt und eine erfolgreiche Reduzierung des Hochwasserscheitels für die Unterlieger im richtigen Moment wäre nicht möglich gewesen. 
Das vollständige Antwortschreiben findet sich ebenfalls auf der Homepage der Stadt Herrieden bei den Sitzungsunterlagen zur Stadtratssitzung vom 28. Juli 2021, TOP 3.1 (siehe QR-Code). 
In der nächsten Umweltausschusssitzung im Oktober wird ein Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes auf Einladung von der Stadt Herrieden die Kriterien der Steuerung des Altmühlsees ausführlich erklären und Fragen beantworten.
Um den vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürgern konkret zu helfen, wurden in der Woche nach dem Hochwasserereignis Sonderöffnungszeiten für Hochwassergeschädigte im Wertstoffhof eingerichtet. Außerdem wurde ein Spendenaufruf gestartet. Die eingegangenen Spenden werden an Bürgerinnen und Bürger auf Antrag für die Beseitigung der Hochwasserschäden und für die Hochwasservorsorge verwendet. 
Das städtische Bauamt hat mittlerweile bei einem Vororttermin mit der Feuerwehr Neunstetten neuralgische Stellen begutachtet. Es ist geplant, durch entsprechende bauliche Vorrichtungen die Hochwasserbekämpfung zu vereinfachen bzw. zu unterstützen. Hierzu wird es auch persönliche Gespräche mit den Hauseigentümern geben. Außerdem soll im Herbst eine Bürgerversammlung in Neunstetten stattfinden, um größer angelegte Hochwasserschutzmaßnahmen zu diskutieren.
Dezentrale Sandsacklager in den vom Hochwasser betroffenen Bereichen des Gemeindegebiets sollen in Zukunft die Hochwasserbekämpfung zusätzlich unterstützen.
Außerdem wird von Seiten der Stadt Herrieden beim Wasserwirtschaftsamt regelmäßig nachgefragt, wie sich der Maßnahmenfortschritt beim Hochwasserschutz für Stegbruck und Leutenbuch gestaltet und auf eine zügige Umsetzung gedrängt.
An dieser Stelle sei erneut auf die NINA-Warn-App und die Starkregen-App hingewiesen. Beide Alarmsysteme können im Falle von Hochwasser- oder Starkregenereignissen dazu beitragen, größere Schäden zu verhindern.

Dokumente
Anschreiben an das Wasserwirtschaftsamt 12_07_2021 (.pdf)
Anschreiben an Staatsminister Glauber 13.07.2021 (.pdf)
Anschreiben an Staatsminister Herrmann 13.07.2021 (.pdf)
Antwortschreiben des Wasserwirtschaftsamtes 15_07_2021 (.pdf)
Berechtigung für Sonderöffnungszeiten Wertstoffhof (.pdf)

Datenstand vom 16.09.2021 08:10 Uhr