Storchenplattformen


Daten angezeigt aus Sitzung:  7. Sitzung des Umwelt-, Energie- und Landwirtschaftsausschusses, 04.05.2021

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Der TOP wurde von Marc Stümmler im Auftrag der Ersten Bürgermeisterin erstellt:
Förderprogramme zur Erhaltung und Erhöhung der Storchenpopulation haben in den letzten Jahrzehnten ihren Erfolg gezeigt. Jedes Jahr kommen viele Storchenpaare nach Herrieden zurück. Neben dem seit Jahrhunderten besetzten Storchenturm benötigen die Storchenpaare weitere Nistplätze. So kam es zu Nestbauversuchen auf Kaminen, welche aus Sicherheitsgründen wieder abgebaut werden mussten, oder beispielsweise zur Besetzung von Werbetürmen in Aurach. Wegen der hohen Verschmutzung im Umfeld eines Storchennestes (der Storch erleichtert sich beim Endanflug auf das Nest) ist nicht jede Stelle wünschenswert.

Storchenplattformen auf Masten in der Natur sind einerseits ein gutes Angebot an die Störche sich dort gezielt niederzulassen und bilden selbst eine „Sehenswürdigkeit“, andererseits stören solche Masten die Wiesenbrüter, sind in feuchtem Boden schwer installierbar und die Nutzung ist nicht gesichert. Ein Standort für Storchenplattformen muss also genau geprüft werden.

Möglich sind zudem Dächer, sofern diese den statischen Anforderungen entsprechen, freie Anflugbahnen bieten und man sich mit der Verschmutzung auseinandergesetzt hat. In engeren Wohngebieten sind die Nachbarn zwingend einzubeziehen.

Das Dach des Artenschutzturmes am Altmühlhaag scheint geeignet, jedoch wäre eine Nutzung zur Erholung (z. B. Aufstellen von Bänken) direkt am Turm nicht mehr möglich.

Zuletzt sollte dem Storch nicht „unendlich“ und undifferenziert geholfen werden, weil der Menge an Storchenpaaren ein begrenztes Futterangebot gegenübersteht, welches den Bestand von Wiesenbrütern unter Druck setzen kann.

Finanzielle Auswirkungen

Der Aufbau einer Nisthilfe, sowohl in Form eines Mastes, als auch in Form eines Dachreiters (Dachaufsatz wie z. B. in Thann) beinhaltet Personal- und Materialkosten von bis zu schätzungsweise 3.500.- €. Die Kosten können durch private Eigenleistungen und Zuschüsse, oder durch sonstige Unterstützungen im Einzelfall erheblich gesenkt werden. 

Diskussionsverlauf

Frau Widding, die Storchenexpertin des LBV, empfiehlt keinen weiteren Anreiz zum Nisten zu schaffen, aufgrund der hohen Storchenpopulation. Eine Plattform soll nur bei Bedarf errichtet werden.

Datenstand vom 15.07.2021 12:03 Uhr