Ergänzende Vorberatung zum 3. Entwurf des FNP - Wohnmobilstellplatz


Daten angezeigt aus Sitzung:  50. Stadtratssitzung, 26.07.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Herrieden) 50. Stadtratssitzung 26.07.2023 ö 13

Sachverhalt

Folgender Sachverhalt wurde in der Sitzung des BV-Ausschusses am 11.07.2023 beraten:

„Aus planerischer Sicht erscheint es sinnvoll, im aktuellen Entwurf für den FNP auch Potentialflächen für einen zukünftigen Wohnmobilstellplatz mit aufzunehmen. 
Zuletzt wurde im Rahmen der Bewerbung um die Landesgartenschau der DJK-Platz für einen zukünftigen Wohnmobilstandort ins Auge gefasst. Dies würde allerdings eine Verlagerung des Platzes erfordern und steht im Konflikt mit dem festgesetzten Hochwassergebiet:

Das Problem des Hochwasser besteht auch am aktuellen Standort.
Daher sieht das WWA im Bereich des jetzigen Standortes keine Ertüchtigungsmöglichkeiten. 
Enstprechend stößt auch der Vorschlag aus der Bürgerschaft, der auf den Aufruf im Amtsblatt hin bei der Verwaltung einging, in der Umsetzbarkeit an Grenzen: 
„(…)
  1. Der Festplatz erscheint wegen seiner Nähe zum Stadtkern günstig.
  2. Hier ist auch die bestmögliche Anbindung an die (überlokalen) Radwege gegeben.
  3. Einschränkungen wegen der dort periodisch stattfindenden Feste erscheinen vernachlässigbar.
  4. Eine Position im Gewerbegebiet hat den Vorteil der Anbindung an die Einkaufsmöglichkeiten dort, ist aber touristisch nachteilig. 
  5. Es ergeben sich im Bereich Storchentor mehr Synergien zu (vorhandenen und ggf. neuen) Geschäften und Einrichtungen dort, welche die Innenstadt weiter beleben könnten.
  6. Es sollte ein „großer Stadtplan“ mit relevanten touristischen und logistischen Informationen installiert werden.
  7. Es sollte neben Stromanschluss unbedingt eine Frischwasser-Zapfmöglichkeit mit Münzeinwurf und gängigen Schlauchkonnektoren eingeplant werden.
  8. Es sollte ein (kostenloses) WLAN (Bayern WLAN?) angeboten werden, in dem „herrieden.de“ leicht verfügbar ist.
  9. Eine Grau- und eine Schwarzwasser-Entsorgung wäre vorteilhaft.“

Denkbar wäre die Anlage eines Wohnbilstellplatzes im Bereich des Bolzplatzes an der Nürnberger Straße. Allerdings müsste in diesem Fall ein alternativer Standort für den Bolzplatz gefunden werden: 
Alternative Grundstücke für den Bolzplatz könnten weiter östlich gefunden werden.
Weitere Vorschläge aus dem Gremium werden diskutiert.“

Der BV-Ausschuss fasste folgenden Beschluss:
„Der BV-Ausschuss beschließt, dass folgende Flächen vom Planungsbüro als Potentialflächen für einen Wohnmobilstellplatz geprüft werden sollen: 1. Bolzplatz nördlich des Spielplatzes an der Nürnberger Straße, jedoch nicht die ganze Fläche, der Spielplatz bleibt bestehen. 2. Westlicher Teil des Parkbades unter der Berücksichtigung eines Teils des aktuellen Parkplatzes. 3. Südlicher Teil der Deponie im Anschluss an den Bikepark.“

In der Zwischenzeit wurden die Standorte in einem ersten Verfahren geprüft. 

  1. Fläche nordöstlich Nürnberger Straße
  • Die westliche Fläche liegt knapp außerhalb des wassersensiblen Bereiches des Klingengrabens (ggf. hydraulische Berechnungen des Überschwemmungsbereiches des Klingengrabens, Wasserrechtsantrag, Retentionsflächenausgleich, Ausgleich im Sinne der Eingriffs/- Ausgleichsregelung, spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP))

  • Die östliche Fläche (potentieller neuer Bolzplatz) liegt innerhalb des wassersensiblen Bereiches des Klingengrabens, im nordöstlichen Teil befindet sich ein amtlich kartiertes Biotop (1045-001, Nasswiese) (ggf. hydraulische Berechnungen des Überschwemmungs-bereiches des Klingengrabens, Wasserrechtsantrag, Retentionsflächenausgleich, Ausgleich im Sinne der Eingriffs/- Ausgleichsregelung, saP, Antrag auf Befreiung der Schutzvorschriften § 30 BNatSchG i.V.m Art. 23 BayNatSchG und entsprechendem Ausgleich – Schaffung einer flächengleichen Nasswiese)







  1. Fläche am Freibad
  • Innenbereich, voraussichtlich kein Ausgleich im Sinne der Eingriffs-/ Ausgleichsregelung nötig
  • saP-Verfahren bei Rodung von Gehölzen erforderlich
  • Fläche war bereits ähnlich im letzten Entwurfsstand des FNP/LP enthalten. Im Zuge der öffentlichen Auslegung zum letzten Entwurfsstand gab es verschiedene Stellungnahmen von Seiten der Öffentlichkeit und auch von Behörden zu diesem möglichen Wohnmobilstellplatz am Freibad. Zusammenfassend wurden folgende Aspekte vorgebracht:
    • Regierung von Mittelfranken – Sachgebiet Städtebau: „Aus städtebaulicher Sicht ist die geplante Fläche für die Nutzung als Wohnmobilstellplatz nicht geeignet.“
    • Landratsamt Ansbach: „Der vorgesehene Wohnmobilstellplatz ist verkehrlich mit Wohnmobilen nur schwer erreichbar. Darüber hinaus stellt er einen irreparabelen Eingriff in die Grünflächen des Freibades dar.“
    • Stellungnahmen der Öffentlichkeit:
  • „Bei einer Auffüllung der Stellfläche für Wohnmobile wird es zu einem Rückstau in unsere Grundstücke kommen. Ohne Auffüllung wird in dem feuchten Wiesengelände aber kein Stellplatz für schwere Fahrzeuge entstehen können. Ein massiver Konflikt ist also vorprogrammiert.“
  • Angst vor Lärm durch Wohnmobilstellplatz
  • Verkehrslage ist bereits im Sommer schwierig und wird durch Wohnmobile noch verstärkt
  • Zentraler Bereich für Freizeit/Erholung wird nicht als geeignet für Wohnmobilstellplatz gesehen

  1. Fläche im Bereich der Deponie im Anschluss an den Bike-Park
  • Abgleich mit naturschutzfachlichen Zielen (Renaturierung) muss erfolgen.
  • Es ist zu prüfen, ob bzw. wie ein Ausgleich im Sinne der Eingriffs/- Ausgleichsregelung, saP erfolgen muss.
  • Es muss näher untersucht werden, ob ggf. Bodenbelastungen der Erholungsnutzung entgegenstehen.
In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile aufgelistet.

Standort
Pro-Argumente
Contra-Argumente
Freibadgelände/
Minigolf-Fläche
  • Zentrale Lage
  • Nutzung der Bäder für Wohnmobilstellplatznutzer möglich

  • Verkehrliche Situation im Steinweg
  • Irreparabler Eingriff ins Freibad
  • Keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten
  • Einwände der Behörden und der Öffentlichkeit
  • Vergleichsweise hoher Herstellungsaufwand
Abenteuerspielplatz
  • Fußläufige Erreichbarkeit der Bäder, Einkaufsmöglichkeiten und der Altstadt
  • Weitere Entwicklungsmöglichkeiten
  • Vergleichsweise zeitnah realisierbar
  • Vergleichsweise geringer Herstellungsaufwand
  • gute verkehrliche Erreichbarkeit
  • Potentieller alternativer Standort für Bolzplatz ungeeignet

Deponie
  • Idyllische Lage
  • Nähe zum Bike-Park und der Bärenlochhütte
  • Weitere Entwicklungsmöglichkeiten
  • gute verkehrliche Erreichbarkeit

  • Nicht kurz- oder mittelfristig realisierbar, (erst nach Deponieerweiterung)
  • Vergleichsweise hoher Herstellungsaufwand
  • Große Entfernung von der Altstadt und den Bädern

Beschluss

Der Stadtrat beschließt aufgrund der Prüfung, dass in den 3. Entwurf des FNP keine potentiellen Standorte für einen Wohnmobilstellplatz aufgenommen werden sollen. Eine Aufnahme in den FNP soll erfolgen, wenn ein Gesamtkonzept für einen Wohnmobilstellplatz vorliegt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 0

Datenstand vom 21.09.2023 09:24 Uhr