Aktueller Planungsstand ALDI Aurach


Daten angezeigt aus Sitzung:  35. Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses, 25.04.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Verkehrsausschuss (Stadt Herrieden) 35. Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses 25.04.2023 ö 5

Sachverhalt

Im Zusammenhang mit den Planungen um eine zukünftige Einzelhandelsentwicklung am Wasserturm, bei der neben einem EDEKA und einer Drogerie auch eine ALDI-Filiale als Option im Raum steht, findet seit längerem ein Austausch zwischen Bürgermeisterin Jechnerer, Bürgermeister Göttfert aus Aurach und der Ansprechpartnerin von ALDI statt. In bisherigen Gesprächen wies die Vertreterin von ALDI wiederholt daraufhin, dass der Bestand der Filiale von ALDI bis 2025 in Aurach gesichert sei. Angesichts der mangelnden Wirtschaftlichkeit sei der Fortbestand diese Filiale über das Jahr 2025 hinaus für ALDI jedoch fraglich.

In der heutigen Sitzung soll ein Austausch zwischen den Vertretern der Gemeinde Aurach und den Mitgliedern des BV-Ausschusses stattfinden.


Die Vertreterin von ALDI hat sich im Vorfeld der Sitzung gegenüber Bürgermeisterin Jechnerer schriftlich wie folgt geäußert: 
„Wie auch Ihrem Kollegen Herrn Bürgermeister Göttfert bereits mehrfach versichert, werden wir Sie und auch Herrn Göttfert in der Entscheidungsfindung zur Zukunft unserer Filiale in Aurach „mitnehmen“ und diesbezüglich auch weiterhin sehr offen kommunizieren. Ich schätze auch hier den vertrauensvollen Austausch sehr.
Die Entscheidung zur Schließung oder zum Erhalt der Filiale in Aurach ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht getroffen, sodass ich dazu heute ausdrücklich keine verbindliche Aussage treffen kann. (…) Eine Anmerkung möchte ich mir jedoch erlauben - eine mögliche Schließung des Standorts Aurach ist nicht abhängig von der Projektentwicklung in Herrieden. Mit Sicherheit beeinflussen sich die Standorte gegenseitig. Eine Schließung in Aurach ist aber auch unabhängig des Projekts in Herrieden denkbar, da der Standort leider weit unter unseren Erwartungen und Kriterien an die Wirtschaftlichkeit einer Filiale liegt.“ 

Diskussionsverlauf

Erster Bürgermeister S. Göttfert stellt seine Sicht der Dinge dar: Das Einzelhandelsprojekt stellt für Herrieden einen großen Gewinn dar, doch wenn ALDI in Aurach schließt, gibt es vor Ort keine Grundversorgung mehr. Daher ist der Verbleib von ALDI für Aurach von großer Bedeutung und eine Abwanderung der Filiale nach Herrieden wäre auch Sicht von Aurach äußert problematisch. Als Bürgermeister von Aurach vertritt er die Interessen seiner Gemeinde und appelliert an Herrieden. Problematisch ist aus seiner Sicht zudem, dass ALDI gegenüber Aurach seiner Einschätzung nach nicht mit offenen Karten spielt und dass aufgrund von Sperrgrundstücken es für die Gemeinde Aurach aktuell auch nicht möglich ist, sich um eine Alternative für ALDI zu bemühen. 
Erste Bürgermeisterin D. Jechnerer betont, dass es ihr wichtig ist, dass die Nachbarkommunen vertrauensvoll zusammenarbeiten und sie sieht die Problematik, die sich für Aurach ergeben kann, wenn die ALDI-Filiale geschlossen wird. Daher findet heute dieser Austausch statt. Aus ihrer Sicht ist für Herrieden das Einzelhandelsprojekt in der Kombination „Vollsortimenter, Discounter, Drogerie“ an der geplanten Stelle städtebaulich begrüßenswert ist. Aktuell müssen alle Kundinnen und Kunden in die Industriestraße zum Einkaufen fahren, was einen nicht unerheblichen Teil unseres Binnenverkehrs ausmacht. Die Lage am Wasserturm bietet die Chance, dass dort sowieso schon 7.400 Fahrzeugen am Tag mit PKW „vorbeikommen“ und man davon ausgehen darf, dass ein Teil von diesen Verkehrsteilnehmern dann auch dort einkauft und sich so reine Einkaufsfahrten durch Herrieden erübrigen. Hinzu kommt, dass aktuell viele Bürgerinnen und Bürger aus Herrieden nach Bechhofen oder Leutershausen zu EDEKA fahren. Sie betont, dass Befürworter des Einzelhandelsprojektes inkl. Discounter in Herrieden nicht das Ziel haben, Aurach zu schwächen, sondern sich ihre Zustimmung zum Projekt aus der Herrieder Situation begründet. Eine Ansiedlung in Herrieden ist im vorgestellten Rahmen von der Regierung geprüft und als genehmigungsfähig angesehen, darüber hinaus steht es im Einklang mit dem Regionalplan: 

2.1.1.2 Unterzentren
Als Unterzentren zur Versorgung der Bevölkerung ihrer Nahbereiche mit Gütern und Dienstleistungen des qualifizierten Grundbedarfs werden folgende Gemeinden festgelegt:
im Landkreis Ansbach
  • Bechhofen (E)
  • Heilsbronn
  • Herrieden
  • Neuendettelsau
  • Wassertrüdingen
  • Windsbach
2.2.2.1 Allgemeiner ländlicher Raum
Auf eine weitere Stärkung der Kleinzentren Dietenhofen, Leutershausen, Windsbach und insbesondere Flachslanden und Petersaurach sowie der Unterzentren Bechhofen, Herrieden, Heilsbronn und Neuendettelsau soll hingewirkt werden.

Aus den Reihen des Gremiums wird Verständnis für die Situation von Aurach geäußert. Daher soll Bürgermeisterin Jechnerer erneut das Gespräch mit EDEKA suchen. Es wäre wünschenswert, wenn statt eines weiteren Discounters ein Angebot geschaffen wird, dass es bislang noch nicht in Herrieden gibt.

Datenstand vom 10.07.2023 09:15 Uhr