Information zur Erstellung einer Ladeinfrastruktur mit E-Carsharing am Rathausplatz Hohenthann


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 28.07.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Gemeinde Hohenthann) Sitzung des Gemeinderates 28.07.2020 ö beschließend 2

Sachverhalt

Hierzu konnte erste Bürgermeisterin Weiß Herrn Hujber von der Bürgerenergie Essenbach eG begrüßen.
Der Gemeinderat beschäftigt sich bereits seit dem Jahr 2018 mit dem Thema. Um eine Ladestation am Rathaus zu installieren, wurde die entsprechende Förderung beantragt. Im Februar 2019 erhielt die Gemeinde sodann den Förderbescheid mit einer 50 %igen Fördersumme (9.100 €). Da jedoch sehr viele Vorgaben zu beachten und Meldungen zu tätigen sind, deren Nichteinhaltung eine Rückzahlung der Förderung nach sich ziehen, wurde von einem eigenen Bau abgesehen.
Die Bürgerenergie Essenbach eG (BEE) unterbreitete sodann ein Angebot zur Aufstellung einer Ladestation in Verbindung mit einem E-Carsharing. Das Ziel der Gemeinde sollte ein Beitrag zum Klimaschutz sein. Somit hat die Gemeinde eine gewisse Vorreiterrolle, auch in Bezug auf Elektromobilität.
Das Angebot der BEE wurde jedoch in der Gemeinderatssitzung vom 29.07.2019 mit 7:7 Stimmen abgelehnt. Da die Elektromobilität allerdings weiterhin im Fokus steht, stellt Herr Hujber nochmals ein Angebot der BEE vor.
Die BEE wurde im Jahr 2012 mit 265 Mitgliedern in Essenbach mit drei Vorständen gegründet. Inzwischen hat die BEE mehr als 800 Mitglieder aus dem Landkreis Landshut und darüber hinaus. Hauptsächlich werden durch die BEE PV-Anlagen installiert, aber auch eine Nahwärmeversorgung wurde bereits umgesetzt. Ihr Ziel ist die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien und die Förderung der Elektromobilität. Daher konnten mittlerweile bereits 8 öffentliche Ladesäulen von der BEE geschaffen werden. Zudem stehen bereits 4 E-Carsharing Fahrzeuge zur Verfügung.
Die BEE will die Reduzierung von Zweitfahrzeugen im ländlichen Bereich forcieren, da mittels Carsharing kein eigenes Auto angeschafft werden muss. Bei ihrem Angebot besteht für die Nutzer weder ein Wertverlust oder eine Abschreibung noch entstehen Betriebskosten wie Instandhaltung und Versicherung. Durch das „Kommunale E-Carsharing“, bei der die Kommune Hauptnutzer ist und die Bürger das Fahrzeug stundenweise buchen, können sich auch die Bürger an der E-Mobilität beteiligen. Die Fahrzeuge sind emissionsfrei und geräuscharm und belegen weniger Parkplätze.
Das Tarifmodell sieht eine monatliche Grundmiete für 10.000 km pro Jahr durch die Gemeinde gemäß der Nutzungspauschale vor. Mehrkilometer werden mit 0,13 € berechnet. Die Bürger können mittels Nutzungsvertrag eine stundenweise Nutzung buchen. Hierfür wird eine Grundgebühr in Höhe von 5 € im Monat fällig sowie 5,50 € pro angefangene Stunde (hierin sind 40 km frei). Die Gemeinde wird zu 50% an den Erlösen der Stundenbuchung beteiligt, nicht aber an der Grundgebühr .
Die Buchung erfolgt online, das Management übernimmt komplett die BEE.
Ab 8 gemeinsamen Nutzern ist das sogenannte Nachbarschaftsmodell möglich. Hierbei teilen sich 8 Nutzer ein eigenes Auto für eine Grundgebühr von je 70 € pro Monat, in der 35 Stunden pro Monat sowie 2250 km im Jahr inkludiert sind.
Angeboten wird der Renault ZOE 50 mit einer Reichweite von bis zu 395 km und einer Batteriekapazität von 51 kWh.
Für den Bau einer öffentlichen Ladesäule (22 kW, zwei Ladepunkte) hat die Gemeinde einen Baukostenzuschuss in Höhe von 6.000 € zu leisten. Wird das Angebot angenommen, müsste die Gemeinde auch Mitglied der BEE werden (Geschäftsanteil: 500 €).
Wäre bereits eine Ladesäule vorhanden, würde die monatliche Miete der Gemeinde 530 € netto betragen (entspricht 19.080 € auf 3 Jahre Mietzeit). Da die Ladesäule jedoch erst errichtet werden muss, liegt die monatliche Miete bei 550 € netto (entspricht 19.800 € auf 3 Jahre Mietzeit).
Erste Bürgermeisterin Weiß hatte bereits im letzten Jahr Kontakt mit der Raiffeisenbank und der Sparkasse bezüglich eines Sponsorings, was grundsätzlich von beiden befürwortet wurde.
Die geleisteten Fahrtkosten der Gemeinde steigen jährlich, so lagen diese im Jahr 2019 bei 1.442,73 €, im Jahr 2018 noch bei 1.286,70 €.

Datenstand vom 12.08.2020 11:41 Uhr