Vorstellung der Ergebnisse zum Sturzflutrisikomanagementkonzept


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 21.03.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Gemeinde Hohenthann) Sitzung des Gemeinderates 21.03.2023 ö 2

Sachverhalt

Die Vorsitzende konnte Herrn Florian Brodrecht von der Fa. Spekter aus Herzogenaurach begrüßen. Die Gemeinde beauftragte die Fa. Spekter am 14.12.2021 ein Sturzflutrisikomanagementkonzept für die gesamte Gemeinde Hohenthann für „wild abfließende Wasser“ zu erstellen. Das Bayerischen Umweltministerium fördert dies mit 75 %.
Es wurde eine Bestandsanalyse, eine Gefahrenermittlung, eine Gefahren- und Risikobeurteilung durchgeführt. Über den Starkregenmelder konnten die Bürger ihre Schadensbilder vom 18.04. bis 20.05.2022 übermitteln. Weiter wurden Vermessungen von Durchlässen und Brücken beauftragt, um fundierte Simulationsergebnisse zu erhalten. 
Es fand der 1. Workshop am 01.Juni 2022 mit den Feuerwehrkommandanten, dem Bauhofleiter und der Verwaltung statt. Hier wurden die ersten Ergebnisse vorgestellt sowie ein Abgleich mit Erfahrungen aus vergangenen Ereignissen besprochen. 
Der 2. Workshop fand am 02. Februar 2023 mit dem Bauhofleiter und der Verwaltung statt. Hier wurden die eingearbeiteten Ergebnisse und ein mögliches Handlungskonzept vorgestellt und das weitere Vorgehen abgestimmt. Nach der Information im Gemeinderat finden drei Bürgerinfoveranstaltungen im März statt. 
BGM Weiß übergab das Wort an Herrn Brodrecht, damit dieser dem Gemeinderat die Ergebnisse und Maßnahmen vorstellt. 
Dieser erläuterte anhand einer Präsentation die gewonnenen Erkenntnisse. Es geht vor allem um die kleinräumigen Starkregenereignisse bei den es zu heftigen Niederschlägen auf kleiner Fläche in kurzer Zeit kommt. Hier wurden die Gewässer 3. Ordnung also die Fließwege zum Fluss im Anschein genommen. Überschwemmungen der Flüsse 1. und 2. Ordnung hatten hier keine große Bedeutung. Anhand einer Karte wurden die Starkregenereignisse aus den Jahren 2007 bis 2022 dargestellt. In diesen Jahren wurden 6000 Starkregenereignisse in Deutschland dokumentiert. Dies ist auch dem Klimawandel und dem Anstieg der Temperaturen in den letzten Jahren geschuldet. Das Integrale Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement ist in fünf Punkten aufgeteilt. Bestandsanalyse, Gefahrenermittlung, Gefahren- und Risikobeurteilung, Konzeptionelle Maßnahmenentwicklung und Sturzflut-Risikomanagement. Bei der Bestandsanalyse wurden Karten erstellt, in der das Gelände mit der Land- und Flächennutzung, aber auch die Bodentypen berücksichtigt wurden. Bei der Gefahrenermittlung wurden Karten mit den maximalen Wassertiefen dargestellt. Im Workshop mit Beteiligung des Bauamts, dem Bauhofs und der Feuerwehrkommandanten wurden die Grundlagen für die Schutzmaßnahmen erarbeitet. Bei der konzeptionellen Maßnahmenentwicklung wurde die Prüfung der Zuständigkeit, Maßnahmen und Verantwortlichkeit festgelegt. Die Verwaltung wird die Starkregengefahrenkarten in das GIS einspielen, den Ämtern, den Behörden und den Einsatzkräften (BOS) zur Verfügung stellen.
In Bürgerversammlungen soll auf die Situationen in den einzelnen Gemeindeteilen eingegangen. Jeder Grundstückseigentümer, der durch Hochwasser betroffen sein kann, ist im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Hochwasserfolgen zu treffen. Auch die Verwaltungen sind verpflichtet die öffentlichen Einrichtungen zu schützen. Es wurden für die Ortsteile Wachelkofen, Grafenhaun und Oberergoldsbach anhand von Karten dargestellt, welche Teile gefährdet sind und welche Maßnahmen zum Schutz umgesetzt werden könnten. Auch in der Landwirtschaft könnten Maßnahmen zu Gunsten des Hochwasserschutzes angewendet werden. Hier gäbe es ein Förderprogramm vom Amt für ländliche Entwicklung (boden:ständig). Die weitere Vorgehensweise sind nun das Abhalten von Bürgerversammlungen, eine Abstimmung mit der Förderbehörde (WWA) und eine schrittweise Prüfung und Umsetzung der Maßnahmen. Herr Brodrecht bedankte sich bei der Vorsitzenden, dem Gemeinderat sowie den Zuhörern für die Aufmerksamkeit und verabschiedete sich bis nächste Woche zu den Bürgerversammlungen.

Datenstand vom 21.04.2023 11:27 Uhr