Kommunalwerke; Wasserwerk; Einbau UV-Anlage; Projektbeschluss


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 18.01.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Kaufering) Sitzung des Marktgemeinderates 18.01.2017 ö beschliessend 2

Sachverhalt Bürger

Die Wasserversorgung des Markt Kaufering erfolgt primär über die Quellfassung St. Leonhard, die sich auf einer Schotterterrasse östlich oberhalb des Lechs befindet. Die Quellfassung erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von ca. 700 m.
Da die Quellsammelleitung in mehreren Bereichen starke Wurzeleinwachsungen aufweist, wurde im Sommer 2016, die Einwachsungen auf dem ersten Teilstück von ca. 300 Metern ausgefräst und die Leitung anschließend gespült.
Nach Abschluss dieser Arbeiten kam es in den Folgemonaten zu bakteriologischen Verunreinigungen des Trinkwassers mit coliformen Keimen.

Die Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung erfolgte während dieser Zeit mit dem Notverbund Landsberg über einen Zeitraum von ca. vier Monaten.
Nach Abklingen der mikrobiologischen Verunreinigungen wurde Ende November die Quelle St. Leonhard wieder in Betrieb genommen.

Im Jahr 2017 soll der zweite Sanierungsabschnitt auf einer Länge von ca. 400 Metern erfolgen. Die Arbeiten werden in zwei Abschnitte unterteilt. Zum einen das Entfernen der Bäume im Quellfassungsbereich ab Februar, zum anderen die Fräsarbeiten im Sommer (Juni/Juli).
Nach den Erfahrungen aus diesem Jahr, kann davon ausgegangen werden, dass durch die Fräsarbeiten wieder coliforme Keime in das Trinkwasser eingetragen werden.

Um der Gefahr vorzubeugen, dass es abermals zu mikrobiologischen Versorgungsproblemen (Abkochen/Chloren/Notverbund) kommt, soll vorsorglich eine UV – Desinfektionsanlage nachgerüstet werden.

Darüber hinaus, soll die UV-Desinfektionsanlage präventiv eingesetzt werden. Der nach TrinkwV geforderte Grenzwert von 0 [MPN/100 ml] soll mit dem Einsatz einer solchen Anlage sichergestellt werden.

Die UV - Desinfektionsanlage wird im Wechsel- oder im Dauerbetrieb eingesetzt. Aufgrund der geringen Betriebskosten sowie der Einhaltung des Grenzwerts für coliforme Keime, wird empfohlen die Anlage im Dauerbetrieb zu betreiben.

Zur möglichen Nutzung einer UV-Desinfektionsanlage wurde das IB [Name] beauftragt. Die Studie zur Wasserbeschaffenheit sowie eine Kostenschätzung liegen der Marktgemeinde vor.

Eine grobe Kostenschätzung gemäß DIN 276-1 ergibt eine netto Investitionssumme von 70.500 €.
Die Betriebskosten liegen bei:

       Wechselbetrieb (ca. 4 Wochen im Jahr):        1.600 €/a
       Dauerbetrieb:                                        3.400 €/a

Das Ergebnis der Wasseranalyse ergab, dass der Einsatz einer UV-Desinfektionsanlage möglich ist. Die örtlichen Gegebenheiten im Wasserwerk-Ost, ermöglichen einen Einbau der UV-Anlage in die Reinwasserdruckleitung. Die Anforderungen aus der TrinkwV werden mit der UV-Anlage eingehalten.

Beschluss Bürger 1

Der Einbau einer UV-Desinfektionsanlage stellt sicher, dass der Grenzwert für coliforme Keime lt. TrinkwV eingehalten wird. Deshalb stimmt der Marktgemeinderat dem Einbau dieser Anlage im Jahr 2017 zu.

Die Verwaltung wird beauftragt Angebote für die Planungsleistungen einzuholen. Erster Bürgermeister Erich Püttner wird zur Auftragserteilung ermächtigt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 7

Beschluss Bürger 2

Die Verwaltung wird beauftragt Alternativen (zweites Wasserschutzgebiet) für die Erhaltung der Versorgungssicherheit zu prüfen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 25, Dagegen: 0

Datenstand vom 26.01.2018 11:57 Uhr