Umgestaltung Kreuzung Viktor-Frankl-Straße (LL22) - Augsburger Str (LL20); Information


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 18.01.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Kaufering) Sitzung des Marktgemeinderates 18.01.2017 ö beschliessend 3

Sachverhalt Bürger

Im Jahr 2016 wurde der über die Südumgehung Kauferings laufende Anschluss zur B17neu durch Höhenfreimachung des Bahnüberganges der LL22 Kaufering-Igling so verbessert, dass jetzt eine zügige Verbindung zur Anschlussstelle Igling über die Südumgehung verfügbar ist.

Nachdem nun alle geplanten verkehrstechnischen Maßnahmen im Bereich der Ortsränder des Marktes Kaufering abgeschlossen werden konnten (Spange Nord-Ost, LL22 Kaufering-Igling), soll der Knotenpunkt LL20 (B17alt) / Viktor-Frankl-Straße an die veränderte Verkehrssituation angepasst werden.

Hier besteht eine Unfallhäufung zwischen den Linksabbiegern in die Viktor-Frankl-Straße mit dem Gegenverkehr.

Die Radfahrer werden westlich und östlich der Augsburger Straße jeweils auf einem Zweirichtungsradweg geführt. Im Bereich des Knotenpunktes gibt es ebenfalls eine Unfallhäufung und Konflikte des motorisierten Verkehrs mit den Radfahrern, die die Viktor-Frankl-Str. queren.

Somit soll der Knoten so umgestaltet werden, dass Konflikte vermieden werden und die Radfahrer und Fußgänger sicher und zügig die Viktor-Frankl-Straße queren können.

Weiter soll der Verkehr in und aus Richtung Augsburg durch geschickte Umgestaltung des oben bezeichneten Knotenpunktes und Anpassung der Beschilderung über die Südumgehung gelenkt werden. Dadurch wird eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs in Nord-Süd-Richtung auf der alten B17 in Kaufering erwartet.

Der Durchgangsverkehr von und nach Osten kann in der jetzigen Form nicht reduziert werden, da eine mögliche Süd-Ost-Umfahrung weder vorhanden noch in naher Zukunft geplant ist.

Es wurden drei Varianten untersucht:

Variante 1:        Erweiterung der heutigen Signalisierung ohne grundlegende bauliche Veränderungen am Knotenpunkt
Variante 2:        Bauliche Veränderungen des Knotenpunktes zur Stärkung der Achse südliche Augsburger Straße-Viktor-Frankl-Str. mit weiterhin signalisiertem Betrieb.
Variante 3:        Bau eines Kreisverkehrs mit einer Radwegunterführung


– Der Inhalt der Machbarkeitsstudie ist als Anlage enthalten –

Anhand der Planskizzen erfolgt eine kurze Erläuterung der untersuchten Varianten in der Sitzung.

Die ausführliche Vorstellung der Variantenuntersuchung durch Fa. [Name] erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt nach Abschluss der Untersuchungen. Die hier vorliegende Sitzungsvorlage dient lediglich als Vorinformation des Marktgemeinderates und als Entscheidungshilfe zur Unterstreichung der Wichtigkeit des nachfolgenden Beschlussvorschlages.

Im Ergebnis erreichen die Varianten 1 und 2 eine gute Qualitätsstufe C auf einer 6-stufigen Bewertungsskala ähnlich dem Schulnotensystem. Die Variante „Kreisverkehr“ kann interessanterweise nicht empfohlen werden, da in der Abendspitze nur die ungenügende Qualitätsstufe E erreicht wird.

Bei allen Betrachtungen wird der Ast „Heizkraftwerk“ als untergeordneter Ast außer Acht gelassen.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Variante 1 den geringsten positiven Effekt erzielt, da nur die Signalanlage modernisiert und die gewünschte Verkehrslenkung erzielt werden kann. Die Radfahrer und Fußgänger müssen leider -wie bisher- in Etappen die Viktor-Frankl-Str. queren.

Bei der Variante 2 sind alle Belange berücksichtigt, der Durchgangsverkehr wird optisch und signaltechnisch auf die Viktor-Frankl-Str. geführt und die Radfahrer können eine eigene Grünphase für die Querung der Viktor-Frankl-Str. in einem Zug erhalten. Die Ein- und Ausfahrtsituation für die Shell-Tankstelle kann so gelöst werden, dass die westliche Ein- und Ausfahrt bleibt. Im Osten kann eine zusätzliche Einfahrt aus Richtung Augsburg und Ausfahrt in Richtung Landsberg geschaffen werden.

Die Variante 3 Kreisverkehr mit Unterführung berücksichtigt zwar alle Aspekte der Verkehrssicherheit, eine Verkehrslenkung des Durchgangsverkehrs kann aufgrund der gleichmäßigen Verteilfunktion eines Kreisverkehrs nicht erzielt werden. Eine lange Tunnellösung (hier rd. 50 m zzgl. Rampen mit je rd. 70 m) kostet zudem relativ viel und ist immer mit den Problematiken der Angst und des Vandalismus behaftet.

Eine erste grobe Schätzung der Baukosten stellt sich folgendermaßen dar:
Variante 1:           175.000 €
Variante 2:           395.000 €
Variante 3:        1.150.000 €

Für eine genauere Ermittlung der zu erwartenden Baukosten müssen alle Randbedingungen noch detailliert geprüft werden (z.B. Sparten).

Eine Verfeinerung der Variante 2 mit optimierter Linienführung ist ebenfalls im Anhang enthalten. Hier würden geringfügig höhere Umbaukosten auf der Ostseite entstehen, die hier noch nicht berücksichtigt sind.

Am Schluss der Diskussion ist noch eine Variante 4 entstanden, die den kompletten Rückbau aller derzeitigen Verkehrsinseln am Knotenpunkt vorsieht. Der so auf das Minimum reduzierte Knotenpunkt würde dann ebenfalls eine Querung der Radfahrer und Fußgänger in einem Zug ermöglichen. Diese Variante könnte kostentechnisch zwischen Variante 1 und 2 liegen. Über die Leistungsfähigkeit kann derzeit keine Aussage getroffen werden, da die Ausarbeitung noch ansteht.  

Alle Leistungsfähigkeitsberechnungen basieren auf Verkehrszählungsdaten vom November 2014 und den Verkehrsprognosedaten aus dem Verkehrsentwicklungsplan des Jahres 2013.

Aktuelle Verkehrsdaten zum Knotenpunkt, die auch die verkehrlichen Wirkungen der jüngsten Maßnahme in Richtung Anschlussstelle Igling beinhalten, liegen nicht vor. Dadurch kann der aktuelle Durchgangsverkehr und das damit verbundene Reduzierungspotential nur geschätzt werden. Um verbindlichere Aussagen, auch in Bezug auf Wechselwirkungen mit den weiteren Knotenpunkten Einfahrt Fa. Hilti, Iglingerstr../Hiltistraße, Bayernstraße usw. treffen zu können, ist eine umfangreiche Aktualisierung der Datengrundlagen notwendig.

Erst bei Vorliegen der neuen Daten kann und soll über eine favorisierte Ausbauvariante abgestimmt werden.

Folgender zeitlicher Ablauf ist derzeit vorgesehen:

September 2016                        Projektstart
Bis September 2017                Aufstellung RE-Entwurf und Zuwendungsantrag
Bis März 2018                        Ausschreibung und Vergabe
Bis Juli 2018                                Realisierung und Abnahme

Da entsprechende Beschlusslagen noch nicht vorliegen, kann sich die Maßnahme auch um ein Jahr bis 2019 verzögern, ggf. ist mit einem vorzeitigen Baubeginn wieder eine Beschleunigung möglich.

Datenstand vom 26.01.2018 11:57 Uhr