Verkehrszählung; Fortschreibung Verkehrsmodell; Beschluss


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 18.01.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Kaufering) Sitzung des Marktgemeinderates 18.01.2017 ö 4

Sachverhalt Bürger

Die derzeit laufenden Überlegungen zur verkehrssicheren Umgestaltung des Knotenpunktes LL20 (B17alt) / Viktor-Frankl-Str. basieren auf Verkehrszahlen und pauschalen Ansätzen, die zuletzt nach der Fertigstellung des Kreisverkehrs für die Spange Nord-Ost im Norden Kauferings erhoben wurden.

Leider beobachten wir aktuell in der Morgenspitze für den Bereich nördliche Augsburger Straße, Fahrtrichtung Süd, Rückstaus bis auf Höhe der Haidenbucher Straße. Diese können z.B. durch die Zufahrt zum Hilti-Gelände bedingt sein. Auch Wechselwirkungen mit den anderen Knotenpunkten (Iglingerstr./Hiltistr., Bayernstraße) können Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und somit auf die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Knotenpunkte haben.

Die möglichen Varianten zur Umgestaltung des Knotenpunktes LL20 (B17alt) / Viktor-Frankl-Str. wurden im vorherigen Top vorgestellt. Es hat sich z.B. gezeigt, dass die rechnerische Rückstaulänge zur Spitzenstunde derzeit in Fahrtrichtung Süd auf der LL20 rd. 211 m beträgt und damit auf Höhe der Hilti-Zufahrt liegt. Eine isolierte Betrachtung der reinen Kreuzungssituation kann also nicht zielführend sein, um die sinnvollste Ausführungsvariante zu ermitteln. Da jede Ausführungsvariante bei Bevorrechtigung der Südumfahrung grundsätzlich zu Einschränkungen von und nach Kaufering führt, muss sichergestellt sein, dass sich aufgrund der möglichen Reduzierung des tatsächlichen Durchgangsverkehrs trotzdem eine bessere bzw. zumindest nicht schlechtere Knotenpunktqualität einstellen kann (an dieser Stelle ist nur der motorisierte Verkehr gemeint).

Am 16.11.2016 wurden die vorliegenden Varianten im Rathaus Kaufering auch der Verkehrskommission vorgestellt. Übereinstimmend wurde festgelegt, dass in jedem Fall wieder eine Kopplung mit der Hilti-Ampel hergestellt werden muss. Diese ist aufgrund häufiger technischer Probleme derzeit nicht mehr aktiviert. Weiter muss die „Augsburg“- Wegweisung richtiggestellt werden. Zur abschließenden Beurteilung sind aktuelle Verkehrszahlen unumgänglich, sodass der Markt Kaufering sich bereit erklärt hat, diese im Rahmen seiner Verkehrserhebungen zu liefern.

Deswegen ist es geplant, erneute Verkehrszählungen mit Kennzeichenerfassung an allen wichtigen Knotenpunkten durchzuführen (s. Lageplan 1 und 2) und das Kauferinger Verkehrsmodell fortzuschreiben. Die Erhebungen sollen vollautomatisch mittels Videotechnik erfolgen. Im Ergebnis erhalten wir alle relevanten und zur Planung notwendigen Angaben über die derzeitige und zukünftige Verkehrssituation mit einem neuen Prognosehorizont 2030 (derzeit 2025). Weitere Verkehrszählungen werden zunächst nicht mehr nötig sein, da keine Verkehre mehr aus dem Ort nach außen verlagert werden können.

Die erneute Verkehrszählung mit Kennzeichenerfassung liefert uns folgende Ergebnisse:

  • Aktueller Modellzustand als Planungsgrundlage
  • Konkrete Ermittlung der Durchgangsverkehrsbeziehungen
  • Fortschreibung aller möglichen Quelle-Ziel-Beziehungen
  • Aktualisierung der Verkehrsdaten und Fortschreibung des Verkehrsmodells
  • Aufzeigen von Entwicklungen
  • Aufbereitung des Prognosehorizontes 2030
  • Modellseitige Abbildung der Verlagerung des Durchgangsverkehres
Landsberg <=> Augsburg auf die Viktor-Frankl-Str
  • Ermittlung der Spitzenstundenbelastungen am Vormittag bzw. Nachmittag
  • Umfassender Ergebnisbericht und Powerpoint-Präsentation

Nach Rücksprache mit Hr. [Name] (Fa. [Name]) sind im Bereich der Verkehrserhebungen keine Einsparungen möglich, da der Grundaufwand bereits sehr hoch ist. Die Erfassung beschränkt sich nur auf die für das Kauferinger Verkehrsmodell unbedingt notwendigen Knotenpunkte, um verlässliche Zahlen für den Durchgangsverkehr zu erhalten. Bei der Auswertung gibt es eine light-Version und eine Vollversion, die optional angeboten ist.

Das Angebot sieht folgende Leistungen vor:

  1. Videoverkehrszählung                                        11.900,- € netto
  2. Kennzeichenerfassung                                        16.200,- € netto
  3. Auswertung light                                                  5.100,- € netto
  4. Prognose, Planfall, Spitzenstunden                          6.500,- € netto
Gesamtsumme light-Version:                                              39.700,- € netto
                                                                                       47.243,- € brutto

Optional:         große Fortschreibung Bestandsmodell incl. aller möglichen Quelle Ziel Beziehungen
                                                                                   11.600,- € netto

Gesamtsumme große Fortschreibung:                                46.200,- € netto
                                                                                       54.978,- € brutto                                            
Der Landkreis Landsberg, der sonst alle Planungskosten und vor. auch nahezu alle Baukosten des Projektes tragen wird, beteiligt sich an den Kosten der Verkehrs-erhebungen in der Version light zu einem Drittel, das entspricht 15.748 €.

Die übrigen Kosten wären vom Markt Kaufering zu tragen, da der Mehrwert aus der Zählung in erster Linie auch dem Markt Kaufering zu Gute kommt.

Weiter ist es inzwischen so, dass die neue Datenbasis dringend als Grundlage für alle schalltechnischen Untersuchungen für bestehende und zukünftige Bebauungsplan-entwicklungen entlang der LL20 / B17alt benötigt wird. Für schalltechnische Untersuchungen werden regelmäßig die RLS-90-relevanten Straßenverkehrsdaten in einem Prognosehorizont 2030 bzw. mindestens 10 Jahre voraus (DTV, maßgebliche Verkehrsstärken, Schwerlastverkehrsanteile) auf der Augsburger Straße, möglichst mit querenden Verbindungen Hilti-Str., Iglinger Str., Zu-/Abfahrt Bayernstr. abgefragt. Dabei ist es nicht mehr erlaubt, die Eingangswerte für Modellrechnungen aus allgemein zugänglichen Werten (z.B. aus BAYSIS-Bayern) zu extrapolieren, diese müssen vielmehr individuell ermittelt sein.

Die Zahlen werden aktuell im Bereich der Augsburger Straße beim Bebauungsplan B17alt Teil II, zwischen Hiltistr. und Bayernstr. und für die Entwicklung des Baugebietes Lechfeldwiesen V benötigt.

Die neue Datenbasis wird bis zum Prognosehorizont 2030 die Grundlage für alle bis dahin anstehenden innerörtlichen Knotenpunktumgestaltungen, zusätzlichen innerörtlichen Vernetzungen usw. bilden.

Im Jahr 2016 wurde bei HHSt. 63100.942000 ein Betrag von 39.108,42 € eingespart, der hier sinnvoll eingesetzt werden kann. Aufgrund der Allgemeingültigkeit der vorgesehenen Verkehrserhebung erfolgt der Ansatz der Honorare nun bei HHst. 63000.655000.

Beschluss Bürger

Die Verwaltung wird ermächtigt, die Fa. [Name] entsprechend Ihres Angebotes vom 29.11.2016 incl. der großen Fortschreibung und einem Angebotspreis von 54.978 € zu beauftragen.

Die schriftliche Auftragserteilung kann aufgrund der haushaltslosen Zeit erst nach Beschluss der Haushaltssatzung 2017 erfolgen.

Die erforderlichen Haushaltsmittel sind in den unten bezeichneten Haushaltsstellen im Jahr 2017 einzuplanen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 14, Dagegen: 11

Datenstand vom 26.01.2018 11:57 Uhr