Klimaschutz; Erhalt der Artenvielfalt im Markt Kaufering; Antrag GAL; Beschluss


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 11.03.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Kaufering) Sitzung des Marktgemeinderates 11.03.2020 ö 2

Sachverhalt Bürger

Am 26.07.2019 wurden von der GAL 2 Anträge per Email eingereicht, einmal zum Radweg nach Landsberg und zum anderen zum Erhalt der Artenvielfalt. Der Antrag zum Radweg nach Landsberg kann erst sinnvoll im Spätherbst behandelt werden, da vorher bis Oktober 2020 eine artenschutzrechtliche Kartierung durchgeführt werden muss. Der sehr umfangreiche Antrag zum Erhalt der Artenvielfalt soll nun in dieser Sitzung behandelt werden.

Herr MGR Andreas Keller wird nun gebeten, den Antrag seiner Fraktion vorzutragen.

Stellungnahme der Verwaltung:
Die Verwaltung mit unserem Bauhof verfolgt das Thema Artenschutz bereits seit langem mit großem Interesse und baut seine Freiflächen mit einer insektenfreundlichen Gestaltung ständig weiter aus. So konnten schon viele Dinge erfolgreich umgesetzt werden:

z.B. „Garten für alle“ zusammen mit der Montessorischule, Entwicklung zahlreicher Blühflächen (zuletzt am Sportplatz Franz-Senn-Weg), Erhalt des Naturdenkmals am Gleisdreieck usw.

Zentrale Rolle bei diesem Thema spielt unser Bauhof, der die Maßnahmen tatkräftig unterstützt. Im dargestellten Plan können Sie die seit 2015 im öffentlichen Straßenraum eigens angelegten Blühflächen erkennen. Im Weiteren werden die Flächen im öffentlichen Straßenraum bis auf einen ca. 1m breiten Saumstreifen nur noch einmal jährlich im Spätherbst (Ende September, Anfang Oktober) gemäht. Das Mähgut wird dabei vollständig aufgenommen und entfernt. Dadurch soll erreicht werden, dass der Boden nährstoffärmer wird und dadurch das Aufkommen von Wildblumen gefördert wird. Eine Ausnahme stellen die Bankettbereiche außerorts dar, die aus Gründen der Verkehrssicherheit 3-4 x jährlich gemäht werden müssen und technisch bedingt weiterhin gemulcht werden. Alternativ könnte das Mähgut auch mit einem zusätzlichen finanziellen Aufwand im Bankettbereich abgesaugt werden,

Die Spielplatzbereiche werden weiterhin 6 mal jährlich mit vollständiger Entfernung des Mähgutes gemäht.

Seit rd. 20 Jahren erfolgt die Wildkrautbeseitigung an den Fahrbahnrändern ohne Chemie und Gifte entweder mittels Heißwasser oder mechanisch mit der Drahtbürste bzw. Wildkrautbesen.

Bereits seit Jahrzehnten wird der Terrassenhang an der Hurlacher Heide zum Klärwerk zusammen mit dem Bund Naturschutz extensiv bewirtschaftet, wobei ebenfalls einmal jährlich abgemäht, abgerecht und das Mähgut entfernt wird.

Im Jahr 2018 konnte am Viehweideweg, Höhe Hiltistraße eine artenreiche Magerrasenwiese (rd. 2500 m²) mit Saatgut aus der Hurlacher Heide angelegt werden, die einen weiteren Beitrag zum Artenschutz leistet.

Am sog. Gleisdreieck werden im Frühjahr 2020 ebenfalls neue Magerrasenflächen fertiggestellt. Das dort befindliche Naturdenkmal "Heidewiesenbestand an der Gabelung der Bahnstrecke München - Buchloe und Kaufering - Landsberg" weist einige sehr seltene Arten auf, ist jedoch relativ klein. Um den Bestand zu stabilisieren, ist bereits im Flächennutzungsplan die Schaffung von Pufferflächen für die sehr nährstoffarmen Standorte als Ziel formuliert. Der Markt Kaufering muss an dieser Stelle aufgrund von Bebauungsplänen Ausgleichsflächen schaffen. Zusätzlich hat der Markt Kaufering dort ein weiteres Grundstück mit rd. 5.000 m² erworben, das ebenfalls als Magerrasenwiese entwickelt wird und somit einen weiteren ortsnahen Bereich für Bienen und Insekten schafft, damit sich der vorhandene wertvolle Artenbestand ausbreiten kann.

Seit 2019 kommt noch eine innerörtliche Fläche am ehemaligen Fußballplatz am Franz-Senn-Weg hinzu. Dieser wird in der Größe nicht mehr benötigt und wurde auf eine kleinere Fläche (Bolzplatzgröße) reduziert, um auch dort über die nächsten Jahre eine artenreiche Blühwiese zu entwickeln. Im Außenanlagenbereich der Mittagsbetreuung wird vor. heuer noch ein weiterer Bereich entsprechend angelegt.

Der Markt Kaufering geht daher mit bestem Beispiel voran und leistet einen deutlich erkennbaren Beitrag zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz. Hierdurch entstehen Schritt für Schritt wahre Insektenparadiese auf öffentlichen Grünflächen, die letztendlich für ansprechende und gesunde Wohnverhältnisse für die Kauferinger Bürger sorgen.

Nicht unerwähnt bleiben sollen zuletzt die zahlreichen Baumpflanzungen in Kaufering, hier wurden z.B. im letzten Baugebiet „Berliner Ring“ Zieräpfel (s. unten) gepflanzt.

 

Datenstand vom 24.04.2020 07:59 Uhr