Präsentation und Übergabe Forstbetriebsgutachten 2021-2040


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 01.06.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Kaufering) Sitzung des Marktgemeinderates 01.06.2022 ö 3

Sachverhalt Bürger

Herr [Name] vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck

Ein neues Forstbetriebsgutachten – die Gemeinde Kaufering zieht im Wald Bilanz und setzt die Richtung für die zukünftige Waldbewirtschaftung

Alle 20 Jahre wird für Gemeinden die einen Wald besitzen, ein Forstbetriebsgutachten für ihre Flächen erstellt. Das letzte wurde für den Markt Kaufering demnach 2000 erstellt. Nun musste es wieder aktualisiert werden. Hierzu kam ein externer Forstsachverständiger und begutachtete die Wälder des Marktes Kaufering ein halbes Jahr lang.
Mit Hilfe dieses Gutachtens können wichtige Kennzahlen des Waldes, etwa Vorrat, Zuwachs und die Baumartenverteilung, festgestellt und zukünftige Maßnahmen in den Beständen geplant werden. 
Dies dient v.a. dem Nachweis der Nachhaltigkeit und Vorbildlichkeit, zu welchen die Kommunen bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder nach dem Bayerischen Waldgesetz verpflichtet sind.

Vergleicht man nun die aktuelle Situation in den Gemeindewaldflächen mit der vor 20 Jahren, ergeben sich einige Unterschiede. 
Erfreulicherweise hat die Waldfläche deutlich vergrößert hat. Die Erhöhung ergab sich vor allem durch die Erstaufforstungen von ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen. Die Forstbetriebsfläche wird sich in naher Zukunft, durch die geplante Umwandlung der Kurzumtriebsplantagen in dauerhaften Hochwald, sogar noch weiter erhöhen. 

Betrachtet man die Baumartenverteilung genauer, so lässt sich erkennen, dass sich der Laubholzanteil in den letzten 20 Jahren deutlich gesteigert hat. 
Das Verhältnis zwischen Laub- und Nadelholz liegt aktuell bei 72% zu 28% zugunsten des Laubholzes. Im vorausgegangenen Forstgutachten lag das Verhältnis noch bei beinahe 50/50. 
 
Zudem ist auffällig, dass viele Bestände noch ein vergleichsweise junges Alter aufweisen. Dies liegt zum einen an den vermehrten Erstaufforstungen der Gemeinde und zum anderen am Ausfall einiger älterer Eschenbestände aufgrund des Eschentriebsterbens.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass beinahe alle Waldflächen der Gemeinde mit standortsangepassten Baumarten in einer gesunden Mischung verjüngt sind. Die Wälder weisen deshalb auch ein äußerst hohes Maß an Biodiversität auf. Hierfür gebührt ein besonderer Dank der Gemeinde Kaufering, welche ihre Flächen als Eigenjagd verantwortungsvoll bewirtschaftet, und dem Engagement der beteiligten Jäger. 
 
Grundsätzlich ist die Erhöhung des Laubholzanteils und die flächendeckende, standortsangepasste Verjüngung gerade in Zeiten des Klimawandels von herausragender Bedeutung sind, um die Wälder der Gemeinde fit für die Zukunft zu machen. Gemischte, gesunde und vorbildlich bewirtschaftete Wälder sind dabei die Grundvoraussetzung, um die angestrebte Nutz-, Schutz und Erholungsfunktion auf der gesamten Fläche zu vereinigen.  
Auf diese Weise wird der Gemeindewald auch in Zukunft nachhaltiges Holz liefern, Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sein, die Qualität des Trinkwassers und der Luft verbessern, als Lärmschutz dienen und das Kleinklima moderater gestalten. 
 
Die Bürgerinnen und Bürger des Marktes Kaufering können stolz sein, so einen multifunktionalen, gepflegten Wald zu besitzen.

Datenstand vom 26.07.2022 10:44 Uhr