Geschwindigkeitsreduzierung Tempo 30 Hauptstraße Hitzenau; Antrag Hr. Grimm


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, 27.03.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau-und Umweltausschuss Sitzung des Bau- und Umweltausschusses 27.03.2017 ö 21

Sachverhalt

Aufgrund des nachfolgend angeführten Antrags von Herrn Grimm hat die Verwaltung eine Verkehrsschau mit Herrn POK Franz Mayer von der PI Simbach in der Hauptstraße Hitzenau durchgeführt.

Antrag Herr Grimm:

An die Mitglieder des Gemeinderates von Kirchdorf/Inn                        Kirchdorf, 8.12.2016
Verkehrssituation auf der Hauptstraße im Ortsteil Hitzenau
Sehr geehrte Damen und Herren,

die Verkehrssituation auf der Hauptstraße im Ortsteil Hitzenau ist schon seit mehreren Jahren problematisch. Sie hat sich aber durch den rasanten Ausbau des Siedlungsgebietes Hitzenau- Ost noch erheblich verschärft. Und es ist damit zu rechnen, dass mit dem Hinzukommen weiterer Wohneinheiten in Hitzenau-Ost die Lage nicht besser wird, sondern sich weiter verschlechtert.

Ich hatte im Rahmen der Bürgerversammlung am 16. November 2016 im Inntalhof die Möglichkeit, dieses Problem kurz anzusprechen. Da jedoch nicht alle Damen und Herren des Gemeinderates an dieser Versammlung teilgenommen haben, möchte ich Ihnen meine Überlegungen in dieser Sache nun auf diesem Wege vortragen.

Der Straßenabschnitt der Hauptstraße, der durch Hitzenau führt, weist im Vergleich zu allen anderen wichtigen, durch die Gemeinde Kirchdorf führenden Straßen gewisse Besonderheiten auf:

Sie ist äußerst schmal und verfügt zudem, im Gegensatz zu allen anderen vergleichbaren Straßen, über kein Trottoir. An manchen Stellen reicht die Straßenbreite gerade so weit aus, dass zwei sich begegnende Autos nur knapp aneinander vorbeikommen. Ein Fußgänger, der an einer solchen Stelle und in einer solchen Situation unterwegs ist, ist gut beraten, wenn er sich, soweit möglich, rechtzeitig eine schützende Stelle am Straßenrand sucht und dort stehen bleibt.

Außerdem weisen nahezu alle Grundstücke zur Straße hin eine Hecke oder eine massive, gemauerte Begrenzung auf, die an manchen Stellen sogar noch etwas in die Straße hineinragen und eine zusätzliche Gefahrenstelle darstellen. Da die Hauptstraße durch Hitzenau zudem nicht geradlinig verläuft, sondern mehrere Kurven aufweist, ergibt sich daraus eine weiteres Problem: an solchen Stellen kann der Verkehrsteilnehmer zum Teil nur 20 Meter weit die Straße bzw. den Verkehr überblicken. Das hat zur Folge, dass sich die Ausfahrt aus manchen Grundstücken stets zu einem gefährlichen Abenteuer gestaltet. Selbst bei äußerster Vorsicht kommt es immer wieder zu äußerst gefährlichen Beinahe-Zusammenstößen.

Mir ist bewusst, dass an dieser über viele Jahre gewachsenen Situation bauliche Eingriffe kaum realisierbar sind. Eine Verbreiterung der Straße also nicht möglich ist. Es gibt aber andere Möglichkeiten, das bestehende Problem wenigstens etwas zu entschärfen.
Eine Möglichkeit wäre, die Hauptstraße im Bereich Hitzenau nur noch als Einbahnstraße zu nutzen. In diesem Fall könnte man nachträglich zum Schutze der Fußgänger ein Trottoir anlegen. Solche Lösungen gibt es in vielen vergleichbaren Orten schon seit Jahren.
Die zweite Möglichkeit: eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h, wie zum Beispiel in Julbach geschehen. Hierzu ist noch anzumerken: der entsprechende Straßenabschnitt in Julbach weist im Vergleich zu Hitzenau sogar einen Fußgänger-Weg auf und ist schnurgerade und daher auch voll einsehbar.
Unabhängig von der Einführung eines Tempolimits sollten aber auch umgehend alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um wenigstens an einigen besonders kritischen Stellen bessere Sichtverhältnisse zu schaffen. Es gibt einige Hecken, die deutlich über die Grundstücksgrenzen hinausragen. Hier wäre es Aufgabe der Gemeinde, Abhilfe zu schaffen. Ebenso ist es unverständlich, dass sogar in jüngster Zeit noch der Bau einer zwei Meter hohen Mauer, die direkt entlang der Straßenbegrenzung verläuft, genehmigt bzw. nicht verhindert wurde.
Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass an der Hauptstraße in Hitzenau ausschließlich Wohnhäuser stehen. Es gibt keinen einzigen Gewerbebetrieb. Somit handelt es sich also um ein reines Wohngebiet, das sich auch noch dadurch „auszeichnet“, dass hier der Anteil älterer Menschen besonders hoch ist.

Aus verschiedenen Äußerungen, die im Rahmen der erwähnten Bürgerversammlung gefallen sind, habe ich entnommen, dass die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung in die Zuständigkeit des Gemeinderates fällt. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Hauptstraße in Hitzenau und das „Zurechtstutzen“ von Hecken und anderen Gefahrenstellen würde zwar nicht alle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit bedingten Verkehrsprobleme beseitigen, sie aber doch etwas entschärfen.
Es ist aus meiner Sicht eine wichtige Aufgabe des Gemeinderates, dafür zu sorgen dass in allen Gemeindebereichen die Bewohner ohne Gefahr für Leib und Leben ihre Straße nutzen können, unabhängig davon wie laut und massiv sich die betroffenen Bürger dafür einsetzen.

Ich möchte Sie bitten, dieses Anliegen, wohlwollend zu prüfen und eine positive Entscheidung in dieser Sache zu treffen. Es betrifft nicht nur die Anwohner der Hauptstraße in Hitzenau, sondern auch alle die anderen Bürger, die diese Straße nutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Anton Grimm

Ergebnisse der Verkehrsschau:
POK Mayer befürwortet die Temporeduzierung aufgrund drei gezählter Verkehrsunfälle seit 2010 in diesem Bereich, der unübersichtlichen Kurven, der Einengungen und des schlechten Straßenzustandes.

Beschluss

Der Bau- und Umweltausschuss beschließt die Hauptstraße in Hitzenau auf Tempo 30 zu reduzieren.

Abstimmungsergebnis
Mehrheitlich abgelehnt

Datenstand vom 04.07.2017 11:49 Uhr