Jahresbericht 2023
Der Erste Bürgermeister informierte darüber, dass der im Rahmen der Städtebauförderung begangene Weg, ein Gemeindeumbaumanagement einzurichten, sich bislang sehr positiv entwickelt habe und bereits weitere Erfolge zeige. Er freue sich daher, in heutiger Sitzung Frau Völkel vom Büro Planwerk, Nürnberg, begrüßen zu können, die anschließend über die bislang erfolgten Maßnahmen berichtete.
Insgesamt zeigt sich durch die beachtliche Zahl an Beratungen, die bislang schon erfolgt sind, dass gerade im Ortszentrum von Küps erheblicher Sanierungsbedarf gegeben ist und das Instrument des Kommunalen Fassadenprogramms und die damit verbundene Beratungsleistung durch die entsprechenden Grundstückseigentümer nachhaltig abgefragt wird. Es wurden bereits einige Sanierungsvereinbarungen geschlossen.
Im Anschluss an die Sachdarstellung durch das Büro hatten die Mitglieder des Gremiums die Möglichkeit, offene Fragen aus erster Hand beantwortet zu bekommen.
Frau Völkel erläuterte in diesem Zusammenhang, dass die Resonanz auf das Kommunale Förderprogramm sowohl im Hinblick auf die Anzahl der Interessenten und Beratungsgespräche als auch auf die letztlich tatsächlich eingereichten Anträge als „extrem positiv“ zu sehen wäre.
Verfügungsfond 2024
Das seit November 2021 durch das Büro Planwerk betreute Gemeindeumbau-management wird über das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ gefördert. Ein Instrument in diesem Förderprogramm ist die Einrichtung eines sog. Verfügungsfonds. Über diesen Fonds sollen dem Umbaumanagement Mittel zur Umsetzung eigener Projekte und für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt werden. Der Verfügungsfonds wird durch die Städtebauförderung zu 60% finanziell bezuschusst und für ein Jahr beantragt.
Die geplanten Projekte des Umbaumanagements orientieren sich an den im Entwicklungskonzept KEK³ festgelegten Maßnahmenvorschlägen. Im Jahr 2022/2023 wurden darüber beispielsweise die Gestaltung und der Druck von Werbematerialien gefördert, die Honorare im Zusammenhang mit der Veranstaltungsreihe „Sanieren, Wohnen, Gestalten“ sowie die durchgeführte Verkehrserhebung.
Für 2024 sind nun weitere Projekte geplant (siehe Anhang). Dazu zählt beispielsweise die Unterstützung bei der Innenentwicklung durch Fachvorträge, die Verkehrsgefahrenentschärfung Radweg mittels Ampel-Testphase sowie den Ausbau im Bereich „Tourismus und Wegenetz“ durch die Vermarktung der gemeindlichen Schlösser im Rahmen von Aktionstagen.
Verkehrssituation Altort Küps - Temporäre Lichtsignalanlage Marktplatz / Radweg
Die verkehrliche Situation am Radweg / Marktplatz ist bekannt: für Autofahrer ist ein Begegnungsverkehr nur bedingt möglich, die Straße ist schmal und wenn Traktoren oder LKWs entgegenkommen, wird es eng. Für Fußgänger bleibt nur ein schmaler Gehweg. Mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder Krücken ist der Weg kaum nutzbar. Und selbst für „gesunde“ Fußgänger ist die fußläufige Verbindung kein Spaß.
Da baulich keine Veränderungen/Verbreiterungen möglich sind und die Straße weiterhin eine wichtige Verkehrsachse darstellt, kann Raum für Fußgänger und Radfahrer nur geschaffen werden, indem die Spurbreiten für den Fahrzeugverkehr reduziert werden. Dies ist nur möglich, wenn der Verkehr durch eine verkehrsabhängig geschaltete Ampelanlage abwechselnd durch die Engstelle gelassen wird, also in wechselnder Einbahnregelung.
Aufgrund der dargestellten Faktenlage hat sich der Marktgemeinderat bereits im Rahmen der Aufstellung des Maßnahmenkatalogs zum Entwicklungskonzept KEK³ im Jahr 2021 einstimmig für ein entsprechendes Projekt ausgesprochen. Im Oktober 2022 wurde dann ebenfalls einhellig eine entsprechende Verkehrserhebung beauftragt, welche dann Anfang 2023 mit dem Ergebnis vorgestellt wurde, im Rahmen einer Erprobung die Möglichkeiten einer Lichtsignalanlage für die genannte Problemstellung auszuloten. Zuletzt befasste sich das Gremium im November 2023 mit dem Sachverhalt und stimmte der Erstellung einer Fachplanung für eine entsprechende Lichtsignalanlage zu. Auch diese Entscheidung wurde einstimmig getroffen.
Ein im September 2023 vorgelegtes Verkehrsgutachten hat die Verkehrsmengen auf den relevanten Straßen, die Knotenströme im Kreuzungsbereich und die Spitzenzeiten ermittelt.
Seit Dezember 2023 liegt nun auch eine konkrete Planung der Ampelanlage vor (sog. Verkehrstechnische Unterlagen). Diese umfasst die Signalpläne, also die maximale Dauer der „Rot-Phasen“ der Ampel, Freigabezeiten, Standorte, etc. .
Auf Basis dieser Gutachten ist es nun grundsätzlich möglich, die Ampelanlage in einer Testphase zu erproben. Diese soll etwa zehn Wochen dauern und im Frühjahr 2024 erfolgen (Details siehe Präsentation Gemeindeumbaumanagement).
Das Landratsamt als Straßenverkehrsbehörde hat der Durchführung einer Testphase unter Vorbehalt zugestimmt, allerdings im Detail mit Hinweisen und Anpassungswünschen. Diese sind in den vorliegenden Signalplänen noch einzuarbeiten.
Die Erprobungsphase der Ampelanlage wird begleitet durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und Gespräche mit den Anwohnern und Institutionen vor Ort. Dies übernimmt im Wesentlichen das Stadtumbaumanagement. Es ist ebenfalls vorgesehen, weitere Verkehrszählungen und -überwachungen durchzuführen, um ggf. Anpassungen vornehmen zu können, sollten diese für eine dauerhafte Einrichtung nötig werden. Die Maßnahme wird durch die Regierung von Oberfranken / Städtebauförderung ideell und finanziell unterstützt; ein entsprechender Förderantrag ist bereits gestellt.
Die Mitglieder des Marktgemeinderates dankten Nicola Völkel für ihren Vortrag. Die Verkehrssituation in diesem Bereich von Küps sei ein großes Sicherheitsrisiko für die schwächsten aller Verkehrsteilnehmer, nämlich Schulkinder, Fußgänger mit Handicap und ältere Menschen. Aufgrund der geringen Gehsteigbreite und des weiter zunehmenden Verkehrsaufkommens sei es unabdingbar, Lösungen für diesen Hauptverkehrsknotenpunkt in Küps auszuloten. Das Ampelkonzept könnte hier wertvolle Informationen liefern. Mit diesem Schritt kann nun erprobt werden, ob und wie sich eine Verkehrsentlastung und damit eine Verbesserung des potentiellen Sicherheitsrisikos im Bereich „Radweg“ abbilden lässt. Interessant wäre auch zu erfahren, ob sich in diesem Zusammenhang das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im Hinblick auf ihre Routenführung und Streckenwahl ändern wird. Diesbezüglich wären parallele Verkehrszählungen und entsprechende Messungen während der Erprobungsphase an den Ausweichstrecken „Tannleite“ und „Kugelgasse“ denkbar. Geprüft werden könnte in diesem Zusammenhang auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h und eine mögliche Anpassung der Parkplatzsituation, so die Meinung des Gremiums.