Kooperationskonzept Bauhöfe in der Kommunalen Allianz Main-Wein-Garten; Beratung und Beschlussfassung über eine mögliche Bauhofkooperation


Daten angezeigt aus Sitzung:  2020/43 - 05/2023. Sitzung des Gemeinderats, 25.04.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat 2020/43 - 05/2023. Sitzung des Gemeinderats 25.04.2023 ö beschließend 8

Sachverhalt

Der Vorsitzende informiert, im Rahmen des ILE-Projektes „Bauhofkooperation“ wurden alle Bauhöfe (außer Himmelstadt) von der Kommunalberatung Haupt auf Ihre Funktion hin überprüft. Das Ergebnis für den Bauhof Leinach wurde in der Sitzung am 04.03.2023 vorgestellt.
Am 17.03.2023 wurde in einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der ILE-Gemeinderäte in der Margarethenhalle Margetshöchheim das Potential einer Bauhofkooperation vorgestellt. Die zugehörige Präsentation sowie die Präsentation der Bauhofgemeinschaft Hohenroth, des Besuchsprotokolls und der Zweckverbandssatzung Hohenroth wurden den Gemeinderäten am 30.03.2023 zugestellt.
Da nicht alle Gemeinderatsmitglieder bei der Vorstellung dabei sein konnten und auch eine interne Diskussion nicht möglich war, soll jetzt eine Nachlese durchgeführt werden. Eine Beschlussfassung ist nur vorgesehen, wenn hierüber eine zweifelsfreie Sicherheit gegeben ist.
Sodann zeigt der Vorsitzende die Präsentation von Frau Haupt über die Erstellung eines Bauhofkooperationskonzeptes. Eine Zusammenarbeit bietet viele Vorteile:
- bessere Maschinenauslastung
- höhere Planungssicherheit durch geordnete Vertretungsregelungen
- höhere Betriebssicherheit durch ausreichend Personal
- Bereitschaftsdienste ohne ausufernde Überstunden möglich
- Abfeiern wird betrieblich möglich
- höhere Effizienz durch schlagkräftigere Truppe (fachspezifischer Einsatz der Mitarbeiter)
- zentraler Einkauf
- zentrale Werkstätten
- zentrale Führung und Einsatzverantwortung, was zur Entlastung der Bürgermeister führt
- Kostentransparenz durch jährliche Kalkulation der Leistung und Spitzabrechnung
- Einsatz von weniger aber größeren Spezialmaschinen möglich.

Allerdings gibt es auch folgende Nachteile:
- erhöhter Verwaltungsaufwand durch Verrechnung der Leistungen
- zusätzliches Personal (Qualifizierter Bauhofleiter, Verwaltungskraft)
- höherer Koordinierungsaufwand für den Baubetriebshof
- einzelne Gemeinde hat keinen unmittelbaren Zugriff mehr auf den Bauhof
- zusätzlicher Fahrtaufwand
- Investitionskosten für einen neuen Standort.
Der Vorsitzende informiert nun über die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung:
Ansatz: 
-jährliche Kosten aller Bauhöfe liegen bei 3 Mio. €
-eine Zusammenarbeit senkt die Raumkosten von 10 % auf 6 %, Gemeinkosten von 15 % auf 10 %, die technische Ausstattung von 15 % auf 10 % und die Personalkosten erreichen eine Einsparung von 5 %
-das Einsparpotential liegt bei ca. 250.000 € jährlich
-die Neubaukosten liegen bei 11 Mio. €
-diese Maßnahme amortisiert sich nach ca. 50 Jahren.
Somit ist ersichtlich, dass zwar durch eine solche Kooperation keine Gelder eingespart werden, allerdings erfolgt der Betrieb professioneller. Man könnte auch eine kleine Bauhofkooperation anstreben, mit beispielsweise gemeinsamen Bestellungen und gemeinsamer Sicherheitsunterweisung. Allerdings bräuchte man hierfür einen Verwalter. Vorteil wäre, dass die gemeindeeigenen Bauhöfe beibehalten werden. 
In der anschließenden Beratung hierzu im Gemeinderat werden folgende Punkte vorgetragen:
  • In der von Frau Haupt erstellten Präsentation werden nur Vorteile einer Bauhofkooperation aufgezeigt. Die Gemeinde Leinach würde jedoch sehr viel aufgeben. Dagegen wäre es allerdings sinnvoll, einzelne Aufgaben zusammen zu bewältigen.
  • Eine Spezialisierung auf einzelne Fachgebiete ist eigentlich von den Bauhofmitarbeitern nicht gewollt. Sie schätzen vielmehr die Vielfältigkeit ihrer Aufgabengebiete. Die angesprochene kleine Kooperation wäre dagegen zu begrüßen, allerdings keine Zusammenlegung der Bauhöfe.
  • Der Nachteil einer Bauhofkooperation ist der hohe Koordinierungsaufwand und die einzelnen Bauhofmitarbeiter wären lange Zeiten auf der Straße unterwegs.
  • Die Bauhofmitarbeiter wollten ursprünglich eine Arbeitsstelle am Ort und die Vielseitigkeit der Aufgabengebiete. Nach Aussagen von Frau Haupt stehen wir mit unserem Bauhof gut da und deswegen sollte man den eigenen Bauhof behalten.
  • Eine kleine Kooperation in manchen Angelegenheiten wäre sinnvoll.
  • Leinach ist gut mit dem Bauhof aufgestellt und man würde bei einer großen Bauhofkooperation viel verlieren.
  • Eine kleine Kooperation in gewissen Bereichen ist sinnvoll. Für Leinach wäre dies beispielsweise die Grünpflege und die Waldarbeiten. Die Gerätschaften müssen weiterhin vor Ort bleiben.

Nach weiterer Beratung fasst der Vorsitzende zusammen, eine Zusammenlegung wie sie von Frau Haupt vorgeschlagen wurde, wird vom Gremium kritisch gesehen. Eine Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen wäre allerdings positiv.

Datenstand vom 12.05.2023 12:12 Uhr