Hilfe für die Ukraine


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Hauptausschusses, 15.03.2022

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Hauptausschuss (Stadt Lindau) 1. Sitzung des Hauptausschusses 15.03.2022 ö beschließend 2.2

Sachverhalt

Die Oberbürgermeisterin informiert über die aktuelle Situation der ukrainischen Flüchtlinge im Landkreis Lindau:

Es besteht ein gemeinsamer Ansatz im Landkreis Lindau, wie mit der Flüchtlingswelle umgegangen werden soll. Dafür ist eine gute Organisation und Vernetzung zwischen Landratsamt und der Stadt Lindau wichtig. 
Es handelt sich um die größte Flüchtlingsbewegung seit Ende des 2. Weltkrieges. Die Grenzregionen können den Menschen, dir dort ankommen, nicht mehr Herr werden. Es handelt sich bei den Flüchtlingen überwiegend um Frauen, Kinder und Jugendliche. Männer ab 16 Jahren unterliegen der Wehrpflicht in der Ukraine. Die Menschen, die zu uns flüchten, haben Aufenthaltsrecht und dürfen arbeiten. Die Kinder benötigen Betreuungsmöglichkeiten und sind, je nach Alter, schulpflichtig. Dazu sind die Schulleitungen mit dem Schulamt bereits im Austausch. 
In Bayern leben bereits jetzt 30.000 Ukrainer und 10.000 sind bereits eingebürgert. Letzte Woche sind viele private Organisationen an die Grenze gefahren und haben Flüchtlinge abgeholt. Genaue Zahlen, wie viele Flüchtlinge nach Bayern kommen, sind nicht bekannt. Daher ist es ein Anliegen des Landkreises, an Informationen zu kommen, wer bereits hier ist und wer zu uns kommt. Es wurde vereinbart, dass man sich gegenseitig informiert. Wichtig ist, dass alle Geflüchteten registriert werden. Zudem ist es sinnvoll, alle Hilfsangebote in Bayern zu bündeln. Unter www.ukraine-hilfe.bayern.de gibt es die Möglichkeit, Hilfsangebote einzutragen. 
Turnhallen können als allererste Unterkunft zur Verfügung gestellt werden, danach soll die Unterbringung jedoch dezentral erfolgen. Die GWG hat bereits eine Familie in einer Wohnung untergebracht und stellt weitere Wohnungen in Aussicht. Zudem gibt es eine Initiative von airbnb, um Wohnungen über deren Plattform zur Verfügung zu stellen. 
Wenn Geflüchtete geimpft sind, sind die in der Regel mit Sputnik geimpft und gelten somit in Deutschland als nicht geimpft. Fr. Bohnert hat bereits zu Feuerwehr und THW Kontakt aufgenommen, die bei der Verteilung von Infrastruktur zur Verfügung stehen. Auch die GWG kann Wohnraum zur Verfügung stellen. 
Viele Geflüchtete bleiben im (Nord-) Osten, weil sie hoffen, bald zurückkehren zu können. Das Landratsamt bittet darum, keine privaten Fahrten mehr an die Grenzen zu machen. 
Spenden sollen im ehrenamtlichen Bereich belassen werden, das LRA kann das nicht leisten. Evtl. kann in den Gemeinden ein „Fundus“ für Kleidung eingerichtet werden, jedoch keine Kleidung, die nicht kaputt o.ä. ist. Zudem haben Geflüchtete einen Anspruch auf Leistungen, z.B. Medikamente. Auch das Impfangebot wird hochgefahren, zudem gibt es einen ukrainisch sprechenden Arzt dort. Spenden sollten über etablierte Strukturen, wie Aktion Deutschland hilft oder das Rote Kreuz erfolgen.
Auf der städtischen Homepage gibt es zentrale Infos. Seitens des LRA sind Fr. Seiler für den sozialen Bereich und Hr. Jahn übergeordnet zuständig. Bei der Stadt Lindau sind die Zuständigkeiten wie folgt verteilt: Turnhallen - Frau Geiser, Schulen und Kitas - Frau Zanker und Kommunikation - Hr. Widmer und Fr. Prüss.

Stadtrat Dr. Adams fügt ergänzend zum Thema Impfung hinzu, dass den Menschen aus der Ukraine auch die Basisimpfungen (Mumps, Röteln, Masern etc.) fehlen und somit vorerst überwiegend diese Impfungen verabreicht werden. 

Datenstand vom 11.05.2022 07:49 Uhr