- Maßnahmenziele
Zusammen mit der Zustandserfassung des betreffenden Kanalabschnitts wurde eine Zuordnung der ehemaligen aufgelassenen Regenwasseranschlüsse der einleitenden Anwesen vorgenommen. Durch diese Kanalzuordnung und gleichzeitig die Sanierung der Schmutzwasseranschlüsse aufseiten der Einleiter sind nun die Voraussetzungen für eine effektive Inlinersanierung geschaffen. Alle ankommenden Schmutzwasserleitungen werden an den geplanten Inliner angeschlossen. Die nicht mehr benötigten Regenwasseranschlüsse sowie nicht mehr benötigte Zuleitungen am Hauptkanal werden verschlossen.
Die aktuellen Aufnahmen zeigen Beschädigungen und Undichtigkeiten im Sohlebereich des Kanals. Diese Undichtigkeiten sollten schnellstmöglich beseitigt werden um unkontrollierte Grundwasserbeeinträchtigungen zu vermeiden. Eine schnelle Umsetzung ist auch geboten, weil der Indirekteinleiter „Lindauer Fruchtsäfte“ ab Mai wieder vermehrt einleiten wird. Das gesamte Schmutzwasser muss während der Sanierung abgepumpt und transportiert werden.
- Beschreibung der Baumaßnahme
In diesem Kanalabschnitt wurde in den 1960er Jahre ein Mischwasserkanal größtenteils mit Betonrohren als Eiprofilkanal DN 500 / 750 verlegt, der heute ausschließlich der Schmutzwasserableitung dient. Auf einer Strecke von 1.320 m wird ein Inliner in den Kanal eingezogen. Sämtliche noch vorhandene alte Regenwasseranschlüsse können verschlossen werden, da diese bereits mit der Kanaltrennung auf den neuen Regenwasserkanal angeschlossen wurden.
Ein kleiner angrenzender Kanalabschnitt soll im Zuge der Maßnahme ebenfalls saniert werden.
- Projektablauf
Die Inlinersanierung wird schnellstmöglich ausgeschrieben und bis voraussichtlich Ende April soll die Leistung vergeben werden. Um eine zügige Sanierung im geplanten Zeitablauf zu ermöglichen, sollte die Werkleitung zur Vergabe der Leistung ermächtigt werden.
Die Sanierung soll zeitnah erfolgen und kann voraussichtlich noch im Mai 2022 abgeschlossen werden.
- Projektbeteiligte und Abstimmung
Projektbeteiligte sind die GTL und ein fachlich qualifizierter Auftragnehmer, der via Ausschreibung gesucht wird. Die notwendigen Straßenteilsperrungen werden in Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde vorbereitet.
- Kosten und Finanzierung
Die Kostenschätzung liegt bei rund 530.000 €. Im Wirtschaftsplan 2022 sind 300.000 € für Kanalsanierungsmaßnahmen eingeplant. Zur Umsetzung dieser wichtigen und dringenden Sanierungsmaßnahme sind daher zusätzliche Mittel erforderlich. Im Vermögensplan der GTL sind 1.100.000 € für Kanalneubaumaßnahmen eingeplant.
Die Werkleitung schlägt vor, 250.000 € aus dem Budget „Kanalneubaumaßnahmen“ überplanmäßig auf das Budget „Kanalsanierungsmaßnahmen“ zu übertragen. Die zeitliche Umsetzung der geplanten Kanalneubaumaßnahmen 2022 wird an das reduzierte Budget in Höhe von 850.000 € angepasst.
- Zusammenfassung / Fazit
Die Inlinersanierung des Schmutzwasserkanals im Bereich Holbeinstraße – Strohmeyerweg, auf einer Strecke von 1.320 m, ist ein dringliches Projekt zur Vermeidung von Grundwasserinfiltration mit Schmutzwasser. Die Undichtigkeit des Kanals kann mit der vorgesehenen Maßnahme schnell und ohne größere Behinderung im Straßennetz beseitigt werden. Als positiver Nebeneffekt werden ggf. noch vorhandene Regenwasseranschlüsse an den ehemaligen Mischwasserkanal beseitigt, lediglich die aktiven Schmutzwasseranschlüsse bleiben erhalten.