- Brückenzustandsbericht 2021
- Ziel des Brückenzustandsberichts
Die Ergebnisse der Brückenprüfungen aus 2021 wurden im Brückenzustandsbericht (siehe Anlage) zusammengestellt. Im Zustandsbericht wurden die notwendigen Maßnahmen ermittelt und die Sanierungskosten geschätzt. Die daraus resultierenden Maßnahmen wurden dann nach ihrer Dringlichkeit bewertet (umgehende, kurzfristige, mittelfristige, langfristige). Dadurch wird einerseits der notwendige Aufwand über mehrere Jahre planbar, zum anderen ergeben sich Gesamtkosten für den langfristigen Erhalt des Bauwerkbestands.
- Beschreibung der kurzfristig notwendigen Maßnahmen
Größtenteils handelt sich bei den kurzfristigen Maßnahmen um die Ergänzung von fehlenden Sicherheitseinrichtungen. Außerdem müssen kleinere Abdichtungsarbeiten durchgeführt und Brückenbeläge erneuert werden, um die Dauerhaftigkeit der Bauwerke zu gewährleisten. Insgesamt müssen 50 Kleinmaßnahmen (siehe Anlage) an 15 Bauwerken durchgeführt werden.
- Projektablauf
Die aus dem Bauwerkserhaltungsmanagement resultierenden Maßnahmen werden teilweise an eine externe Fachfirma vergeben, teilweise aber auch GTL-intern umgesetzt werden. Die Ausführung erster Sofortmaßnahmen soll im zweiten Halbjahr 2022 erfolgen. Die kurzfristig erforderlichen Maßnahmen sollten bis Ende 2024 folgen. Notwendige Sperrungen etc. werden direkt mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt.
Die Beschlüsse zur Umsetzung der mittel- bis langfristigen Maßnahmen sowie zu größeren Einzelmaßnahmen sollen zu gegebener Zeit gefasst werden.
- Kosten und Finanzierung
Die Kosten für die erforderlichen Maßnahmen an den aktuell betrachteten 28 Bauwerken stellen sich wie folgt dar:
- Sofortmaßnahmen (2022) ca. 21.500 € brutto
- Kurzfristige Maßnahmen (2024) ca. 165.000 € brutto
- Mittelfristige Maßnahmen (bis 2027) ca. 542.500 € brutto
- Langfristige Maßnahmen (ab 2027) ca. 50.000 € brutto
Die Mittel für die Sofortmaßnahmen sind im Vermögenshaushalt 2022 der Stadt bereits berücksichtigt.
- Zusammenfassung / Fazit
Wie an den Investitionskosten ersichtlich ist, besteht ein sehr hoher Sanierungsaufwand an den städtischen Ingenieurbauwerken. Um einer Vergrößerung des Sanierungsstaus vorzubeugen, sollten die notwendigen Haushaltsmittel jährlich im notwendigen Umfang zur Verfügung gestellt werden.
- Rampe Kamelbuckel - Rückbau
- Maßnahmenziel
Die Rampe an der Kamelbuckelbrücke weist einen sehr schlechten Zustand auf und musste aufgrund schwerwiegender Mängel im Herbst / Winter 2021 gesperrt werden. Die vorhandene Rampe ist nicht barrierefrei und auch für Radfahrer zu steil. Eine Erneuerung wird von Seiten der GTL aufgrund des hohen finanziellen Aufwands und der vorhandenen alternativen Verbindung nicht empfohlen. Ziel der Maßnahme daher ist die Herstellung der Verkehrssicherheit durch Rückbau des Rampenbauwerks.
- Beschreibung der Baumaßnahme
Der Rückbau der Rampe an der Kamelbuckelbrücke muss voraussichtlich mittels eines großen Autokrans erfolgen. Hierbei ist besonders auf die Sicherheit der DB-Anlagen zu achten. Daher müssen auch umfangreiche Abstimmungen mit der DB geführt werden und entsprechende Genehmigungen, wie zum Beispiel für Gleissperrungen eingeholt werden.
- Projektablauf
Nach Beschluss durch den Werkausschuss soll die Maßnahme vorbereitet und ausgeschrieben werden. Die Umsetzung kann wegen der umfangreichen Genehmigungsverfahren voraussichtlich bis Ende 2023 erfolgen.
- Kosten und Finanzierung
Die Kostenschätzung für den Rückbau der Rampe liegt aktuell bei ca. 100.000 € brutto.
- Zusammenfassung / Fazit
Das Rampenbauwerk ist aus Sicht der GTL an dieser Stelle nicht mehr notwendig. Durch den Umbau an der Einmündung des Binsenweges in 2020 inklusive der Errichtung einer Querungshilfe und der Lichtsignalanlage können vor allem die schwachen Verkehrsteilnehmer die Bundesstraße sicher überqueren. Im Zuge des geplanten Projekts zur Verbreiterung des Geh- und Radweges in Richtung Obi kann so zum einen eine attraktive Verbindung Richtung Osten, aber auch eine attraktive Verbindung auf die Kamelbuckelbuckelbrücke realisiert werden. Somit kann auf dieses Bauwerk verzichtet werden.
- Brücke Bregenzer Straße – Baubeschluss
- Maßnahmenziel
Bei der turnusmäßig durchgeführten Brückenprüfung der Brücke Bregenzer Straße (beim Zunfthäusle) wurde dieses Bauwerk mit einer Zustandsnote von 3,0 (bei maximal 4,0) bewertet, was einen dringenden Handlungsbedarf bedeutet. Die Standsicherheit ist bei diesem Bauwerk nicht mehr ausreichend gegeben. Die notwendige Instandsetzung / Teilerneuerung des Bauwerks soll in Zusammenhang mit der Errichtung der Fahrradstraße erfolgen.
- Beschreibung der Baumaßnahme
Die Brücke Bregenzer Straße stellt den zweiten Rettungsweg für die Feuerwehr und die Ersatzzufahrt zur Lindauer Insel dar. Das Brückenbauwerk hat eine Stützweite von 7,5 m, ist 14,5 m breit und wurde als Plattenbrücke aus Spannbeton errichtet. Das Schadensbild am Tragwerk spiegelt sich hauptsächlich in durchfeuchteten Rissbildern mit hohen Chloridgehalten, infolgedessen stellenweisen Abplatzungen, korrodierten Metalllager, schadhaften Belägen und Abdichtungen, Auswaschungen im Bereich der Wasserwechselzone sowie großflächigen Durchfeuchtungen wieder.
Hinsichtlich der Art der Ausführung schlägt die GTL vor, im Bereich der Widerlager eine Vorsatzschale vorzubetonieren und den Überbau komplett zu ersetzen. So kann ausreichend Rücksicht auf das sensible Umfeld (Zunfthäusle) genommen werden.
- Projektablauf
Die Instandsetzung / Teilerneuerung des Brückenbauwerks sollte kurzfristig bis Herbst 2023 erfolgen. Bauzeitlich muss die Vorgabe des Landratsamtes eingehalten werden, d.h. dass nur im September und Oktober im Gewässer gebaut werden darf. Die Baumaßnahme soll parallel zum Straßenbau in der Bregenzer Straße (Förderprojekt Bodensee Fahrradstraße) erfolgen.
- Kosten und Finanzierung
Die Kosten für die Gesamtmaßnahme lassen zum aktuellen Stand der Planung noch nicht belastbar abschätzen. Im Zuge des weiteren Projektfortschrittes wird dem Werkausschuss zum Baubeschluss eine aussagekräftige Kostenberechnung vorgelegt. Eine Förderung kann bei dieser Maßnahme nicht in Aussicht gestellt werden.
- Zusammenfassung / Fazit
Da die Standsicherheit des zuvor beschriebenen Bauwerks nicht mehr vollumgänglich gegeben ist, wird eine kurzfristige Erneuerung dringend empfohlen.
- Gesamtfazit Bauwerkserhaltungsmanagement
Aus dem Bauwerkserhaltungsmanagement geht klar hervor, dass bei den städtischen Bauwerken ein hoher Sanierungsbedarf herrscht. Durch die Einführung des Erhaltungsmanagements soll dieser Sanierungsstau zielorientiert abgebaut und somit die städtische Infrastruktur langfristig erhalten werden.