- Planungsziel
Ziel ist es zum einen den Uferpark Wäsen als öffentliche Grünfläche mit landschaftsbezogener Freizeit- und Erholungsnutzung zu erweitern und die Aufenthaltsqualität in den bestehenden Bereich sowie die Besucherlenkung zu verbessern. Zum anderen sollen die Strukturen des Gartendenkmals gestärkt und durch landschaftspflegerische Maßnahmen in den Naturarealen Biotopstrukturen und Lebensräumen zur Förderung von Biodiversität und Artenschutz entwickelt und erhalten werden.
- Beschreibung der Maßnahmen
Grundsätzlich gilt, dass in straßen- und wegenahen Bereichen und an Aufenthaltsflächen (Grillplatz, Feuerstelle, Infopunkt) die Verkehrssicherheit Priorität hat und Habitat-Strukturen wie Totholz (stehend, liegend und hängen) sowie Höhlen- und Biberbäume vorrangig in den Naturarealen gefördert und erhalten werden. Hierfür sind eine wirksamen Besucherlenkung und -information sowie Biber-Schutzmaßahmen an ausgewählten Bäumen notwendig. Die Sichtachsen zum See hin sollen geöffnet bzw. offen gehalten werden. Außerdem soll wo möglich entlang von Wegen ein gestuftes Begleitgrün mit mehrschichtigen, dichten und stabilen Gehölzbestände entwickelt werden. Im Zuge dieses Umbaus werden Hybrid-Pappeln aus den Beständen herausgepflegt und Populus nigra ‘Langenargen‘ verstärkt eingebracht.
- Biotop und Ruhezone Ehemalige Parkanlage Villa Leuchtenberg
Der gesamte Abschnitt ist denkmalgeschützt, größtenteils als Biotop und Ruhezone ausgewiesen und soll/darf nicht betreten werden. Zeugnisse des ehemaligen Landschaftsparks sind zum einen die Artenzusammensetzung des Altbaumbestandes und zum anderen bauliche Anlage wie die Ufermauer und der Gartenpavillon. Der Bereich an der Ufermauer westlich des Uferweges ist bisher als Aufenthaltsfläche vorgesehen, eine Absturzsicherung an der Ufermauer ist nicht vorhanden. Durch den Bau eines Zaunes entlang der Eichwaldstraße wurde das Betreten der Gehölzflächen von dieser Seite aus gut unterbunden. Der Zutritt von Norden her ist weiterhin ungehindert möglich (Abb.1).
Abb. 1: Nördlicher Teil der Zone „Ehemalige Parkanlage Villa Leuchtenberg“
Bauliche Maßnahmen:
- Verlegung des Weges, Neuordnung der Aufenthaltsfläche unter Einbeziehung des Gartenpavillons
- Herstellen einer Absturzsicherung an der Ufermauer durch niedrige Anpflanzung
- Herstellen ergänzender Einfriedungen zur Besucherlenkung (Zaun/Pflanzung)
Landschaftspflegerische Maßnahmen:
- Freistellen des historischen Altbaumbestand, eventuell ergänzende Pflanzungen
- Entwicklung von artenreichen Hochstaudenfluren und Mähwiese
- Aufenthaltszone
Dieser Abschnitt des Uferparks befindet sich nicht vollständig in städtischem Besitz, ist aber als Kernstück der Freizeit- und Erholungsnutzung anzusehen. Vom Parkplatz aus gelangt man über den Hauptzugang entweder geradewegs zum See, über einen Trampelpfad auf direktem Weg zum Grillplatz mit WC-Anlage oder über einen weitere Wegeverbindung auf den Uferweg im Bereich des ehemaligen Wankel Institutsgebäudes. Der Zaun entlang der Eichwaldstraße reicht bis an den Hauptzugang und am Grillplatz wurde ebenfalls durch einen Zaun der Zugang in die Biotop und Ruhezonen erschwert. Der Hauptzugang, die Obstwiese und die beiden Wegeverbindungen zum See hin sowie die geplante Hundefreilaufzonen und die neue Feuerstelle befinden sich auf einer Eigentumsfläche des Bezirk Schwaben (Abb.2).
Abb. 2: Aufenthaltszone mit neuer Feuerstelle und Hundefreilaufzone
Bauliche Maßnahmen im Bereich des Hauptzugangs:
- Fahrradstellplätze erneuern
- Bestehenden Einbauten (Poller, Schranke) erneuern
- Beschilderung erneuern
- Neuordnung des bestehend PKW Parkplatzes
Bauliche Maßnahmen im Bereich des bestehenden Grillplatzes:
- Feuerstellen und Sitzgelegenheiten erneuern, Brennholzlager (Seeholz)
- Sitzstufe an der Uferlinie erstellen
- Zusätzliche Grillmöglichkeiten und Sitzgelegenheiten mit Tisch bereitstellen
- Sanitäranlage erneuern und um Service Station erweitern (Spülbecken, Müll-Sammelstelle)
Bauliche Maßnahmen Neue Feuerstelle:
- Schaffung einer weiteren Feuerstelle am Ufer
- Wegeverbindung zur neuen Feuerstelle verlegen/erneuern
Landschaftspflegerische Maßnahmen:
- Ausweisung einer Hundefreilaufzone mit angepasster Pflege
- Instandsetzung und Ergänzung der Obstwiese
- Entfernung alter Zaunanlage
- Biotop und Ruhezone Campingplatz
Der Bereich, zwischen ehemaligem Wankel Institutsgebäude und Campingplatz, ist in erster Linie dem Naturschutz vorbehalten und besteht fast vollständig aus Biotop- und Kompensationsflächen (Abb.3). Als Kompensationsmaßnahmen wurden mehrere flache Tümpel angelegt und durch Düngeverzicht und angepasste Schnittzeitpunkte eine artenreiche Langgraswiesen entwickelt, deren Pflege derzeit über das Vertrags Naturschutzprogramm sichergestellt wird. Der Weiher und die Streuwiese sind kartierte Biotope und profitieren von der Pufferwirkung der angrenzenden Kompensationsflächen (Eutrophierung). 2022 wurde außerdem ein Zauneidechsenhabitat als artenschutzrechtlicher Ausgleich für die Erschließung der Therme auf der Fläche angelegt. Durch die notwendige Einfriedung der selbigen konnte die Nutzung eines unerwünschten Trampelpfades, der auf der Bezirksfläche beginnt und auf dem Uferweg vor dem Tor des Campingplatzes endet, in Teilen unterbunden werden. Hier sind weitere Maßnahmen notwendig um die Besucher wirkungsvoll aus den geschützten Flächen zu lenken. Zunehmend Probleme bereiten auch die alten Hybrid-Pappeln entlang des Uferweges. Starker Mistelbefall hat eine verstärkte Totholzbildung zur Folge was den Aufwand die Verkehrssicherheit betreffen deutlich steigert.

Abb. 3: Biotop- und Ruhezone mit Infopunkt
Bauliche Maßnahmen am Nebenzugang:
- Fahrradstellplätze schaffen
- Bestehenden Einbauten erneuern (Poller, Schranke)
- Beschilderung
Bauliche Maßnahmen zur Besucherlenkung:
- Erweiterung der Gräben am Uferweg
- Zusätzliche Zugangsbeschränkung, Felix-Wankel-Straße direkt am Campingplatz
- Instandsetzung der Wege
Bauliche Maßnahmen am Infopunkt:
Landschaftspflegerische Maßnahmen:
- Verbesserung des Lebensraumes Streuwiese (Entbuschung)
- Verbesserung des Lebensraumes Flachgewässer (Entbuschung, Entkrautung)
- Hybrid-Pappeln am Ufer entfernen
- Gehölzriegel am Infopunkt zum See hin öffnen
- Projektablauf
Die Abstimmung des Pflege- und Entwicklungskonzept mit Naturschutz, Denkmalschutz und dem Bezirk Schwaben ist bereits angestoßen. Die Untere Naturschutzbehörde wurde bei der Ausarbeitung der landschaftspflegerischen Maßnahmen bereits im Vorfeld einbezogen. Eine Stellungnahme zum Gesamtkonzept steht noch aus. Der Bezirk Schwaben steht den auf seiner Eigentumsfläche vorgesehene Maßnahmen sehr wohlwollend gegenüber. Erste Gespräche vor Ort sind für Anfang Oktober geplant. Für den denkmalgeschützten Bereich haben erst mal eine gartendenkmalpflegerische Bestandsaufnahme sowie die Aufnahme des derzeitigen Bestandes zu erfolgen.
Nach Beschluss durch den Werkausschuss werden die Planungen in den einzelnen Bereichen weitergeführt. Die Umsetzung ist Abschnittsweise möglich und im Zuge des Ausbaues des Bodenseeradweges im Bereich Uferpark Wäsen geplant.
- Kosten und Finanzierung
Nach aktuellen Berechnungen gehen die GTL von folgenden Projektkosten aus:
- Verbesserung von Aufenthaltsqualität und Besucherlenkung 115.000 €
- Verbesserung von Biotoptypen und Lebensräumen 60.000 €